Episodenbeschreibung
In dieser Folge spricht Normen Ulbrich mit Cécile Meyer-Bartsch – Personalleiterin, Prokuristin und Mitglied der Geschäftsleitung der Mölders Holding – über mutige Kulturarbeit, nachhaltige Personalentwicklung und den langen Atem, den echte Transformation braucht. Cécile bringt über 20 Jahre Erfahrung in der HR-Arbeit mit – und ein Herz für Menschlichkeit, Klarheit und echte Beteiligung.
Sie zeigt, wie ein Leitbild mehr wird als ein Plakat an der Wand – nämlich ein lebendiges Dialogangebot an alle im Unternehmen. Warum Führung mit Haltung beginnt, wie Rituale wie Murmeln dabei helfen, Wertschätzung zu verankern – und weshalb Veränderung nicht ohne Selbstreflexion funktioniert, teilt sie mit bewegenden Beispielen und praktischen Impulsen.
🔎 Themen dieser Folge:
• Vom Leitbild zur gelebten Kultur: Wie aus Workshops echte Bewegungen werden
• Führung mit Haltung: Warum Zuhören, Loslassen und Vertrauen essenziell sind
• Murmeln, Bohnen, Coffee-Dates: Kleine Rituale mit großer Wirkung
• Zwischen Digitalisierung und Menschlichkeit: Wie Führung Zeit für Dialog schafft
• Kultur-Botschafter:innen bei Mölders: Multiplikator:innen für Zukunftskompetenz
Links: Cécile Meyer-Bartsch auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/c%C3%A9cile-meyer-bartsch-b9a00826a
https://www.moelders.de
🎧 Jetzt reinhören:
Du findest den Podcast überall, wo es Podcasts gibt – z. B. auf Spotify, Apple Podcasts, Deezer oder direkt unter
🎉 Vielen Dank, dass Du „Führen mit Herz und Verstand“ gehört hast! Wenn Dir die Episode gefallen hat, teile sie gerne mit Deinem Netzwerk. Abonniere den Podcast, um keine Folge zu verpassen, und hinterlasse uns eine Bewertung auf Deiner bevorzugten Plattform.
📧 Kontakt: Hast Du Fragen oder Anregungen? Schreibe uns gerne eine E-Mail an podcast@im-nu.com
🎤 Social Media: Folge uns auf LinkedIn und Instagram für Updates und Behind-the-Scenes-Einblicke.
🌐 Webseite: Besuche unsere Webseite unter www.im-nu.com für weitere Informationen und exklusive Inhalte.
📚 Kostenfreie Ressourcen: Lade Dir unsere kostenfreien Ressourcen herunter, um Dein Wissen und Deine Fähigkeiten zu erweitern. Besuche dazu https://im-nu.com/produkte/
🖼️ Das Führungsposter: Dieses Poster bietet Führungskräften und Teams inspirierende Grundsätze, um eine positive und unterstützende Atmosphäre zu schaffen. Es fördert Innovation, Zusammenarbeit und persönliche Entwicklung und stärkt so die Führungskompetenzen im Unternehmen. Das Führungsposter ist in den Größen A3 und A2 erhältlich. Du findest es bei uns im Shop.
Transkript
Aber und unser Leitbild leitet uns dazu an, eben dann zu sagen Moment mal, das fand ich jetzt nicht in Ordnung und
ich hätte mir in der Situation echt was anderes von dir gewünscht. Und das immer im Dialog, auch mit den
Führungskräften, mit den Menschen vor Ort.
Der Erfolg eines Unternehmens hängt ganz entscheidend von der Führungskultur im Unternehmen ab. Denn wenn
sich Mitarbeiterinnen zufrieden fühlen, steigt die Produktivität um bis zu 20 %. Doch die Frage lautet Wie kann das bei
dem hohen Druck der Zeitverdichtung und den vielen operativen Aufgaben gelingen? Lausche den Deep Talks und
erhalte erprobte und praxisnahe Führungswerkzeuge für eine sinn und menschenorientierte Führung. Erlebe
gleichzeitig, wie eine positive innere Haltung den Unterschied bei meinen Gästen gemacht hat. Ich bin Norman Ulbrich
und heiße dich herzlich willkommen zu meinem Podcast führen mit Herz und Verstand. Heute darf ich euch einen ganz
besonderen und wunderbaren Gast ankündigen. Seit über 20 Jahren gestaltet sie mit Leidenschaft und Klarheit die
Personalarbeit. Heute trägt sie bei der Mölders Holding Verantwortung als Personalleiterin, Prokuristin und Mitglied der
Geschäftsleitung. Ihr Herz schlägt für Führungskräfteentwicklung und besonders für den Kulturwandel im
Unternehmen. Was sie antreibt? Die Überzeugung, dass Unternehmenskultur nur dann Wirkung entfaltet, wenn
Menschen mitgestalten dürfen. Deshalb hat sie die Mölders Academy geprägt. Kulturbotschafter innen aufgebaut und
Programme ins Leben gerufen, die Mut machen, Veränderungen zu gestalten. Auch über den Job hinaus ist
Engagement spürbar. Als ehrenamtliche Richterin am Landesarbeitsgericht Niedersachsen, Mitglied in der IHK
Vollversammlung und leidenschaftliche Sängerinnen, die in Yoga Kraft und Balance findet. Was mich besonders
beeindruckt Mit einer wohltuenden Mischung aus Klarheit, Begeisterung und echter Wertschätzung gelingt es ihr,
Menschen für neue Wege zu gewinnen und Unternehmenskultur lebendig werden zu lassen. Und damit sage ich
Herzlich willkommen im Podcast. Ich freue mich riesig, dass du heute hier bist, Cecile Meyer. Bartsch.
Danke, Norman. Was für eine schöne Begrüßung. Toll. Vielen Dank.
Sehr geehrter Cecil. Wer? Wir springen direkt rein in einen Moment. Ein paar Tage zurück. Nämlich, Wenn du an
deinen ersten Arbeitstag als junge Personalleiterin zurückdenkst. Gibt es da irgendwie ein Bild? Oder vielleicht einen
Moment, der dir irgendwie bis heute lebendig vor Augen steht?
Ja, tatsächlich. In der Tat. Mein Bild ist ein großer Aktenberg von Papieren und Personalakten und Dingen, die in die
Personalakten hineinkommen. Und bergeweise Bewerbungsunterlagen. Das war so mein Start. Und Ja, das beschreibt
das, glaube ich, tatsächlich sehr gut, weil es war eine Menge an Dingen, die da einfach darauf gewartet haben, sortiert
und gut strukturiert auf den Weg gebracht zu werden. Ja, also den spüre ich förmlich noch den Berg an Unterlagen.
Also hatte ich nachhaltig beeinflusst. Ja.Tatsächlich.
Ähm, jetzt würde ich sagen, also auch mit dem, wie ich dich anmoderiert habe und wie ich dich so verstanden habe
oder wie ich dich, wie ich dich erlebe und sehe. Ist ja dein Bild von Personalarbeit nicht Aktenarbeit, sondern es geht
irgendwie um Kultur. Das heißt, es muss ja um Menschen gehen, um um Bedürfnisse, auch von Menschen, von
Organisationen. Gab es irgendwas? Also es war ja dann viel später. Aber was, was dich bewegt hat, in Richtung
Unternehmenskultur und Leitbildentwicklung bei Mölders zu gehen?
Ja, was hat mich da bewegt? Tatsächlich die Erkenntnis oder auch der Wunsch von vielen Führungskräften und auch
von vielen Menschen, sich weiterzuentwickeln, die Zukunft aktiv zu gestalten und weg von diesem täglichen Druck, der
einen belastet, hin zu Wie soll ich das beschreiben? Ja, spürbare Freiheit in dem, was ich tue und auch mehr, ja, mehr
Freude bei der Arbeit. Denn ich spüre das tatsächlich fast täglich, wie sich Menschen bemühen, ihre Arbeit zu
erledigen und voranzukommen und gleichzeitig aber auch einer großen Belastung erliegen. Das kam natürlich jetzt
auch durch die letzten Jahre. Das ist ja an keinem von uns spurlos vorbeigegangen, hat das sicherlich noch mal
intensiviert. Das war auch vorher aber schon spürbar, dass so ein bisschen Angst vor der Zukunft herrscht. Und das
finde ich für so einen Weg in die Zukunft nicht so ganz schön und auch nicht so ganz einfach, wenn man da so von
Ängsten geplagt wird und für sich vielleicht gar nicht so das Zukunftsbild malen kann, was man sich so wünscht. Und
ich weiß auch gar nicht, warum das so über mich kommt und warum das so in mir drin steckt. Aber es macht mir
unheimlich viel Spaß, den Menschen dann Räume zu zeigen und insbesondere auch Räume zu eröffnen. Was ich zum
Glück bei Mölders darf, dass man dann eben anders in die Zukunft gehen kann und sich von diesen Belastungen im
Idealfall befreien kann, zumindest einen anderen Weg findet, damit umzugehen, so dass eben wirklich Arbeit Spaß
macht.
Ich habe. Vor einiger Zeit habe ich eine Keynote gehalten, die hieß also hatte mit Kommunikation zu tun. Aber
wahrscheinlich auch gibt es viele Parallelen. Da musste ich gerade denken Mehr Freude und Erfolg bei bei der Arbeit.
Also das war so die. Das ist ja so das, was du gerade beschrieben hast. Wie gelingt das quasi? Also nicht nur
irgendwie angestrengt und verbissen zu sein, sondern auch irgendwie. Also Sinnhaftigkeit ist ja da irgendwie so ein
fast schon Modewort. Purpose irgendwie. Ähm, aber ich sag mal neben der Mode zeigen ja auch. Ich weiß gar nicht,
wie viele Untersuchungen und und Befragungen von Menschen wie also was das für einen Impact hat auf.
Tatsächlich.
Ja, auf Gefühle, aber auch damit irgendwie auf Produktivität. Also aus Unternehmensperspektive.
Nicht nur auf das Wohlbefinden. Das ist ja das eine. Aber tatsächlich geht das ja im Unternehmen dann wirklich mit
Produktivitätssteigerungen einher, mit Senkung von Krankentagen, mit Fluktuationsquoten, die sinken, und das ist ja
irgendwie großartig.
Also das ist ja, genau, das ist ja ein Anknüpfungspunkt, gerade in Zeiten von, ähm, also auch wenn wahrscheinlich
viele das gerade schon nicht mehr glauben. Aber in Zeiten von Fachkräftemangel, der ja trotzdem immer noch da ist,
obwohl gerade Arbeitsplätze abgebaut werden irgendwie in Deutschland und trotzdem das ja ein bisschen das
Schizophrene. Gibt es in zumindest Teilbranchen ja trotzdem Fachkräftemangel, Ja. Der ist ja nicht weg. Nee.
Und Arbeit verändert sich auch sehr stark. Das gehört ja auch noch mit dazu.
Ja, sag mal was, was geht dir da durch den Kopf, wenn du das sagst?Was geht mir? Na ja, ich denke mir schon dabei. Mensch, wie wird unsere Kassenkraft in fünf Jahren unterwegs sein?
Wird da überhaupt noch eine Kasse stehen? Oder tragen die Menschen die Sachen so aus, die aus unserem
stationären Handel hinaus? Und wie verändert? Wie verändern sich dann auch andere Arbeitsplätze? Also auch das
Thema autonomes Fahren wird ja irgendwann kommen, auch wenn da keiner mehr so richtig dran glaubt. Ich fürchte,
das geht nicht an uns vorbei und kann auch überhaupt gar nicht an uns vorbeigehen, wenn wir ich sage mal die große
Welt. Neu denken wollen und auch müssen. Das betrifft dann natürlich jeden Einzelnen an seinem Arbeitsplatz. Ganz
unterschiedlich. Und da bin ich eben dabei. Und das macht mir auch wirklich unheimlich viel Spaß, den Menschen dort
den Mut zu machen, dass jeder, aber wirklich jeder, der das will, das aktiv mitgestalten kann und dafür die
Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zu schaffen, ist nicht immer ganz einfach und sicherlich auch
herausfordernd. Aber es macht unheimlich viel Spaß, wenn das gelingt. Wenn man sieht, wie die Menschen dann auch
wirklich Lust und Leidenschaft entwickeln, sich dort einzubringen und wirklich die Zukunft aktiv mitzugestalten, ihre
Ideen und ihre Kreativität sprudeln lassen und wir dann gemeinsam so vorankommen. Das ist einfach toll zu sehen.
Ihr habt ja. In Corona oder kurz vor Corona habt ihr euer Leitbild entwickelt, Mitten drin.
Mitten im tiefen Corona Zeitalter.
Du hast das ja so gesagt. Also ich habe so einen Führungsgrundsatz, der passt da ganz gut, so finde ich. Orientierung
schafft Sicherheit und Sicherheit schafft Vertrauen. Und aus meiner, aus meiner Perspektive sind Führungskräfte quasi
genau für dieses Orientierungsgeben verantwortlich. Also ich sage mal im ganz Kleinen was machen wir heute an
diesem Tag bis hin zum ganz Großen? Wo wird unser Unternehmen in fünf Jahren, in zehn Jahren stehen? Um diese
Ängste und Sorgen quasi um den zumindest mal zu begegnen, Ob man die jetzt bei allen Menschen dadurch beseitigt,
das glaube ich nicht. Aber zumindest ist es ein Angebot.
Ja, auf jeden Fall.
War das dann Teil eurer Überlegungen, als sie diese Leitbildentwicklung da in Kona gestartet habt? Oder war das
sozusagen eher eher zufällig?
Nein, zufällig war das nicht. Wir haben tatsächlich schon anderthalb Jahre vorher darüber nachgedacht, dass wir. Also
eigentlich wollten wir eine neue Strategie entwickeln. Und daraus entstanden ist die Überlegung Mensch, bevor wir
eine neue Strategie entwickeln, wäre es wohl sinnvoll, wenn wir unsere Menschen erst mal dafür stark machen, so
eine Strategie im Zweifel mitzugestalten und uns dabei zu unterstützen, das dann auch gut auf den Weg zu bringen.
Und so ist ja seinerzeit unsere Kulturbotschafter Ausbildung gestartet, weil wir erst mal an den Menschen direkt
unterstützen wollten und die Menschen wirklich dahingehend zu entwickeln, dass sie Mut haben, dass sie ihre Stärken
entdecken, dass sie ihre Potenziale entfalten und auch Lust haben, das ins Unternehmen reinzubringen. Und das
betrifft ja Führungskräfte ganz genauso. Das sind ja auch irgendwie keine anderen Menschen, die haben nur andere
Aufgaben als andere Menschen. Vielleicht. Und daraus ist dann entstanden, dass wir irgendwann gesagt haben So,
jetzt haben wir unsere Menschen ein Stück weit stark gemacht, jetzt können wir eigentlich auch den nächsten Schritt
gehen. Und dann wussten wir nicht so recht, Wie machen wir das? Weil wir natürlich auch die Herausforderung haben
mit 16 Standorten, dass das nicht ganz so einfach ist, da immer jeden überall und gleichzeitig zu erreichen. Ja, und
dann war vielleicht Corona sogar ein Glück für uns.Ich möchte es aber eigentlich gar nicht so bezeichnen. Wir haben vielleicht die Gunst der Stunde genutzt, weil wir eh
schon in den Überlegungen gewesen sind und haben gesagt So komm, also das hilft jetzt einfach, um mit den
Menschen in Kontakt zu bleiben, die wir nicht besuchen durften, wenn wir es einfach digital machen. Und klar hat das
nicht nur Vorteile, sondern auch ein paar Nachteile. Aber die Vorteile waren, dass wir mitten in Corona wirklich mit allen
Menschen im Gespräch gewesen sind. Und das hat natürlich zu einem großen Zusammenhalt beigetragen. Und im
Übrigen hatten die Menschen in der Zeit ja auch ein bisschen mehr Zeit als sonst, weil man ja nicht wirklich weg konnte,
sondern man war irgendwie auch so ein bisschen in seiner Heimat gefangen. Ja, und insofern war das, glaube ich,
auch für alle ein schöner Moment, um wenigstens digital zusammenzukommen und die Gedanken auszutauschen.
Und das hat uns in der Zeit wahnsinnig geholfen, da Dinge gemeinsam auf den Weg zu bringen. Und was du gesagt
hast, stimmt einfach Sicherheit und Orientierung zu geben und die Menschen spüren zu lassen Ihr seid da nicht alleine
da draußen. Wir sind eine große Gemeinschaft und wir haben auch vor, die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Das wird also. Irgendwann ist Coruna vorbei und da freuen wir uns alle drauf. Und bis dahin lasst uns doch gemeinsam
überlegen, wie wir das bestmöglich gestalten können und schon mal für die Zukunft ein bisschen vordenken, wo da
unsere gemeinsame Reise hingehen soll. Und das war ganz wunderbar zu sehen in so vielen digitalen Workshops, wie
die Leute da Ideen entwickelt haben. Und wir haben tatsächlich auch jemanden dabei gehabt, der hat unsere ganzen
Ideen auch aufgezeichnet, sodass wir dann Bilder hatten, die wir auch noch mal mit in die Standorte geben konnten.
Für die Menschen, die vielleicht nicht dabei sein konnten oder auch nicht wollten, gibt es ja auch Recorder. Genau. Und
das war ganz wunderbar. Also von diesen Bildern leben wir heute noch. Unser Leitbild ist ja auch ein Bild, tatsächlich
ein großes Wimmelbild. Und das hilft uns unheimlich, um über die Bilder zu sprechen und das, was da drauf ist und
sich darüber zu unterhalten. Was siehst du dort? Was macht das mit dir? Was bedeutet das für dich an deinem
Arbeitsplatz? Dieses konkrete Bild. Und das hilft, um im Austausch zu bleiben und transparent die Themen auch an die
Menschen zu bringen. Das ist tatsächlich aber auch nach wie vor eine große Arbeit, die wir leisten.
Dass genau da würde ich gerne noch noch ein bisschen tiefer bohren. Ich habe aber noch ein paar Sachen
aufgeschrieben, die dürfen wir nicht vergessen. Zum einen Du hast ja gerade gesagt, Corona war ein Glück für uns.
Und dann warst du ja ein bisschen. Fast schon beschämt. Das so zu sagen, fand ich ganz witzig, weil ich habe da
hinten an meiner meinem Whiteboard, was da hängt. Da hängt noch eine Moderationskarte. Corinna. Corinna Corona
schenkt mir etwas Unbezahlbares. Steht da drauf. Ja, weil da muss ich gerade dran denken. Also meine
Auftragsbücher waren ja leer. Quasi ein Tag nachdem der Lockdown war im März. Und dann bin ich erstmal in ein
tiefes Loch gefallen, irgendwie. Und da habe ich mich mit einem Freund. Wir haben uns dann jeden Morgen getroffen,
um sechs, virtuell um sieben und haben uns dann so gegenseitig gecoacht. Der hatte eine ähnliche Situation wie ich
Und ich glaube, nach zwei oder zweieinhalb Wochen habe ich diesen Satz aufgeschrieben, weil ich dann quasi mich
aus dem Loch freigekämpft hatte und gesehen habe Okay, da gibt es natürlich eine Menge Mist, aber es gibt auch eine
Menge Chancen auf einmal. Also, und deshalb fand ich diesen diesen Satz, den du gerade gesagt hast, das war
vielleicht auch euer Glück, Ihr habt es halt genutzt.
Also genau. Und ich glaube, das ist der Punkt von dem, was du gerade auch erzählt hast. Darum geht es ja zum
Beispiel auch in unserer Ausbildung, was wir unseren Menschen an Entwicklung ermöglichen. Es passiert immer ganz
viel Scheiße um uns herum. Wenn ich das mal so ausdrücken darf. Aber es geht ja darum zu sehen, wie gelingt es mir,
da rauszukommen und nicht darin stecken zu bleiben. Und wirklich der Fokus auf das Gelingende. Und das hat auch
nichts mit Schönfärberei zu tun. Oder rosa Wolken, die da immer am Himmel schweben. Es hat damit zu tun, dass man
wirklich guckt, Wie kann ich meine Energiereserven für sinnvolle Dinge nutzen und mich nicht mit den wir nennen sie
bei uns Energievampiren beschäftigen, sondern wirklich zu gucken, bei allem was scheiße läuft und alles was schlimm
ist und alles was furchtbar ist. Es gibt so viele tolle Dinge, die aber auch gut laufen und wahrscheinlich neigen wir
Deutschen ein bisschen dazu, immer erstmal nur in die negative Ecke zu blicken und dort irgendwie alles ganz
detailliert aufzusammeln, was da so rumliegt. Es gibt aber auch die andere Ecke, wo ganz viele tolle Dinge passieren.
Und ja, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es viel schöner ist, in die andere Ecke zu gucken und klar von den
anderen Punkten vielleicht auch mal das eine oder andere wegzutun, wenn das irgendwie geht und ansonsten Wirklich
die Kraft daraus zu schöpfen, dass Dinge auch anders werden können und nichts bleibt, wie es ist. Und Corona ist
auch vorbeigegangen und das nächste wird auch kommen und auch wieder vorbeigehen. Das ist ja, glaube ich nur
wichtig, dass wir für uns deutlich machen und herausfinden, wie gelingt es mir, gut damit umzugehen. Und manchmal
braucht man dabei Hilfe. Ein anderes Mal schafft man das selber. Und die Mischung macht es, glaube ich, tatsächlich.Das ist ja in der in der Umsetzung gar nicht so einfach. Ich habe mich gerade als du das so erzählt hast, mir so ein
paar, äh, paar Bilder durch meinen Kopf gehuscht. Ähm, ich würde sagen, so der das wahrscheinlich das
einschneidendste oder schmerzlichste Erlebnis, was ich bisher hatte, war die die Trennung von meiner Frau. Also die
hat sich damals 2016 von mir getrennt und da konnte ich gar nicht mit umgehen. Also da konnte ich auch. Ich weiß
noch, mein bester Freund, mit dem habe ich am gleichen Abend irgendwie telefoniert und er sagte dann Also liebe
Grüße an der Stelle. Andreas Danke noch mal! Der sagte dann so sinngemäß nicht der O Ton, aber sinngemäß
Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Also da wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Das war so seine seine
pragmatische Idee, Das. Das habe ich nicht gesehen. Diese Chance an der Stelle, da war ich zu sehr im Schmerz.
Genau.
Was ich dann zuerst lernen durfte, war das Loslassen. Also sozusagen etwas, was war. Loszulassen ist ja auch dieser
dieser Change Kurve. Wenn man das analysiert, sieht man das ja auch diesen, diesen, dieses Tal der Tränen nennen
wir das und das zu akzeptieren, dass Dinge, die Waren waren und jetzt irgendwie Zeit für andere Sachen ist. Und im
Grunde ist ja jeder Veränderungsprozess Corona, jedes Ereignis irgendwie. Ähm, ist ja so ähnlich. Und das ist natürlich
dann dann schwierig. Aber die die einzige Chance ist dann quasi in diese Selbstwirksamkeit zu kommen und zu
gucken, was kann ich denn verändern? Also ich konnte sozusagen nicht verändern, dass, ähm, dass meine Frau keine
Liebe mehr empfunden hat. Aber es gab natürlich viele andere Dinge, die ich irgendwie für mich machen konnte, so
mein Leben zu gestalten. Also das und das war bei Corona hier mit dem Satz, den ich da hinten dran geschrieben
habe, am Ende ja genauso. Also das eine ist, wie es ist, das kann ich nicht verändern, kann den Virus nicht totmachen.
Ich kann auch irgendwie was weiß ich. Die politische Handhabe in Europa, die ist halt so wie sie ist. Aber ich kann
natürlich mein Leben da drin so gestalten, dass ich maximal Selbstwirksamkeit bin. Und das ist ja vermutlich in euren
Baumärkten ist das ja genau das gleiche. Also nicht alle Kunden geben. Und es gibt aber auch blöde Kunden. Und jetzt
kann ich mich ja entscheiden, ob ich nur auf den einen gucke oder ob ich auch sehe, dass es da auch andere gibt.
Richtig. Und im Zweifel auch. Was kann ich dazu beitragen, dass vielleicht jemand, der jetzt gerade mal zur Tür
reinkommt und vielleicht auch irgendwie gerade blöde Momente hatte? Vielleicht kann ich dem aber auch einen
Glücksmoment schenken, dass er zur Tür wieder rausgeht mit einer anderen Haltung, als er reingekommen ist. Und
das macht ja ganz viel. Wie ich Menschen begegne und was ich dazu beitragen kann, dass sie vielleicht mit einem
Lächeln wieder zur Tür rausgehen. Und das hat ganz viel mit Haltung zu tun. Bin ich von überzeugt? Und da sind wir
auch wieder bei den Führungskräften. Ich wollte das gerne mal aufgreifen, was du gerade gesagt hast Das Thema
Loslassen. Das fällt ja vielen Führungskräften unheimlich schwer. Also ich kenne das auch selber und habe da auch
einen Lernprozess hinter mir, insbesondere so meine Babys, die ich in unserer Mölders Akademie, das sind unsere
Personalentwicklungsprogramme, die wir bei Mölders machen, die ich da so entwickelt habe für unsere Azubis oder
unser Traineeprogramm. Die sind mir natürlich so wie kleine Kinder ans Herz gewachsen und die abzugeben ist mir
unheimlich schwer gefallen. Und an dem einen Projekt arbeite ich immer noch gleichzeitig. Man kann nicht immer alles
gleichzeitig tun und das ist bei Führungskräften so, dass eben hier und da mal neue Aufgaben dazukommen. Und
dann ist es in der Tat wirklich gut, wenn man andere Dinge loslässt.
Genau. Und dann ist es halt oft ja auch so was. Als Führungskraft würde ich sagen, wenn ich da so drauf gucke, hat es
ja oft auch mit mit Kontrolle zu tun oder Verantwortung auch zu übergeben. Dann habe ich viel weniger Einfluss auf das
Ergebnis Na und? Das ist tatsächlich nicht so einfach. Das ist halt die Kultur. Wahrscheinlich ja entscheidend. Also
habe ich eine unternehmerische oder eine Unternehmenskultur, die für sowas Platz hat oder nicht? Ist das denn. Ist
das denn. Als ihr diese diesen Leitbildprozess gestartet habt, war das dann auch Teil eurer Gedanken? Also so eine
ich sag mal eher offene moderne Kultur zu etablieren oder oder vielleicht zu festigen auch. Ich weiß ja gar nicht, von wo
ihr gekommen seid.
Ja, also wir sind von den klassischen Strukturen, die man so in Unternehmen findet, gekommen. So Geschäftsführung,
dann erste, zweite Führungsebene und bei uns war natürlich auch ganz stark. Jeder Standort hat für sich irgendwie
gearbeitet. So übergreifendes Arbeiten haben wir uns immer gewünscht, hat aber nicht so wirklich stattgefunden, weil
die Strukturen dafür das vielleicht auch nicht immer gut hergegeben haben. Aber da kann man viel drüber
philosophieren. Hätte wäre wenn.
Wir haben halt alles seine Zeit. Das ist so.Genau.
Das habe ich in diesem Loslassprozess für mich sozusagen auch so irgendwie mitgenommen. So, und nur weil das
jetzt vergangen ist, ist das nicht schlecht, oder? Aber das ist in Veränderungsprozessen ja auch wichtig, dass.
Man das versteht, dass Dinge eben auch gewachsen sind. Und wichtig ist, glaube ich nur, dass man irgendwann
versteht. Es ist auch wichtig, mal neu über Dinge nachzudenken und mal zu hinterfragen. Ist das, was wir bisher getan
haben, für die Zukunft noch genauso tragfähig Oder braucht es nicht vielleicht auch andere Ideen und aber auch
andere Strukturen, um die Zukunft gut gemeinsam zu meistern und da auch Spaß dabei zu haben?
Genau. Und ich glaube, das ist, das ist wichtig in so einem Denkprozess, dass es nicht darum geht, nach hinten zu
treten, sondern dass es ausschließlich darum geht, quasi nach vorne zu gucken und zu überlegen Ist das, was wir
haben, wo wir herkommen, Was geil war bisher. Weil sonst wären wir da ja nicht, wo wir jetzt sind. Ist das auch
geeignet, um uns ins Morgen zu tragen?
Richtig. Und was kann ich aus der Vergangenheit an Erfolgsfaktoren mitnehmen, die mir helfen? Für die Zukunft? Und
was lasse ich aber auch zurück? Also sonst wird ja irgendwann so mein Rucksack ganz schön schwer, wenn ich da
alles drin lasse, was ich da so mit mir rumschleppe. Das kann sehr beschwerend sein. Also es hilft, da hin und wieder
mal reinzugucken und mal neu zu sortieren. Was nehme ich jetzt auf die weitere Reise mit? Und das haben wir in
unserem Leitbildprozess glaube ich tatsächlich sehr gut hingekriegt, dort rein zu gucken, in unsere Rucksäcke und zu
schauen, was brauchen wir denn jetzt wirklich für die Zukunft? Was hilft uns aus der Vergangenheit? Und was braucht
es vielleicht aber auch noch zusätzlich, damit wir eben gemeinsam gut die Zukunft gestalten können? Und vielleicht ein
Part, der sich wie ganz alleine entwickelt hat dadurch, dass wir unseren Leitbildprozess ja geöffnet haben für alle
Menschen bei uns im Unternehmen. Das gab es vorher halt auch nicht. Vorher haben wir die Strategie vom oder auch
das Leitbild von oben nach unten gedacht und auch weiterkommuniziert. Und als ich 2013 ins Unternehmen
gekommen bin, hat mir auch noch niemand mal mehr irgendwie ein Leitbild oder eine Strategie erklärt.
Die habe ich mir dann irgendwann selber mal herausgesucht, weil ich den Menschen irgendwie so gar nicht präsent
war. Und das kennt man ja aus vielen Unternehmen, Wenn man da jemanden fragt Was ist eigentlich eure Strategie,
wofür steht ihr, was sind eure Werte? Dann hört man meistens nicht ganz so viel, mag aber auch andere positive
Unternehmen geben, wo das jeder gleich sagen kann. Und wir haben dadurch, dass wir alle Menschen eingeladen
haben, das Leitbild mit uns gemeinsam zu entwickeln. Also da hatte der Inhaber oder die Geschäftsführung genauso
viel Stimmgewalt wie der Azubi oder LKW Fahrer oder die Kassiererin und haben da gemeinsam um jedes Wort und
jedes Bild gerungen, was wir da reingeschrieben haben. Und es war total spannend, weil natürlich haben die
Menschen gedacht, so der Felix Mölders. Na klar hat er sein Leitbild schon fertig in der Schreibtischschublade liegen,
das holt er am Ende raus. Und wir müssen das alle abnicken und genau das machen, was er sagt. Aber das war nicht
der Fall und das haben alle gemerkt, die sich in dem Prozess wirklich beteiligt haben.
Die haben mitgemacht bei euch.
Wir hatten 80 Leute, die mitgemacht haben.
Das waren. Ihr habt insgesamt, wie viele Mitarbeitende.
Es waren, an die 700 seinerzeit.
Also gute 10 %. Habt ihr das da gedeckelt bei denen? Oder waren das die, die sozusagen Lust hatten, sich da
einzubringen?
Haben wir nicht gedeckelt.Okay, so geht das auch mit 200 gemacht, wenn.
Genau.
Okay. Und das war ein rein digitaler Prozess, den ihr, den ihr da hattet.
Also wir haben es unterstützt durch Präsenz Minitermine, wo wir dann die Ergebnisse in den Standorten noch mal
vorgestellt haben. Wir haben mehrere große digitale Workshops gemacht, eben mit mehreren Gruppen, und haben
dann jedes Mal nach diesen Workshops, wo wir die ersten Ergebnisse zusammengetragen haben, dann in jedem
Standort noch mal kleinere Mini Workshops gemacht. Eine Stunde anderthalb, wo wir die Ergebnisse präsentiert
haben, gesagt, so weit sind wir gekommen. Das ist jetzt gerade Inhalt unseres Prozesses. Habt ihr noch irgendwas,
was ihr dazu wissen möchtet oder habt ihr noch Ideen, die da unbedingt mit reingehören? Sollen wir was mitnehmen
für die nächste Runde und haben da quasi so Feedbackschleifen vor Ort gemacht. Und das war total hilfreich, um eben
wirklich möglichst viele Leute in den Prozess einzubeziehen, sodass jeder also zumindestens mal die Chance gehabt
hätte, alles das, was er sie es hätte sagen wollen, dass das auch gehört worden wäre. Aber es bedingt natürlich auch,
dass man mitmacht.
Gut, das ist, das erlebe ich sehr, sehr, sehr regelmäßig. Das hat natürlich klar. Da bist du wieder bei Haltung. Ich habe
so einen anderen Führungsgrundsatz, der lautet Die Handlung folgt immer der Haltung. Und, also da hast du jetzt viel
drüber gesagt und ich auch an vielen anderen Stellen. Im Grunde ist das immer der Kern. Wenn ich, wenn ich die
Haltung habe, stärker auf das Negative zu fokussieren, dann mache ich halt mehr das. Und dann sehe ich halt auch
weniger Chancen. Dann beschäftige ich mich weniger mit den tollen Sachen oder den gelingenden Sachen. So hast du
es vorhin schön formuliert. Und weniger und mehr mit den anderen. Und so ist es beim beim Weiterentwickeln, beim
Lernen ja genauso. Wenn ich die Idee habe Lernen findet in meiner Kindheit und Jugend statt, Dann bin ich fertig.
Dann arbeite ich. Dann bin ich Rentner. Dann habe ich wahrscheinlich, wenn das meine innere Haltung ist, wenig Lust,
an solchen Entwicklungsprogrammen teilzunehmen.
Das hast du schön zusammenfasst zusammengefasst. Genau, was mir an der Stelle tatsächlich noch wichtig wäre zu
ergänzen, wenn du mir das erlaubst, ist die Tatsache, dass dieses Thema Haltung und eine Veränderung der
persönlichen Haltung das kann man ja lernen.
Ja, das stimmt.
Und das ist vielleicht auch wichtig zu wissen, man muss sich nicht seinem Schicksal ergeben. Wenn man jetzt feststellt
so, ich bin jetzt vielleicht irgendwie immer so in der neutralen oder negativen Ecke unterwegs, Es gibt da ganz viele
tolle Instrumente und Tools, wie man eben lernen kann, dass man auch mal in die positiven Ecken guckt und das für
sich auch annimmt und auch stolz darauf sein kann, für das, was man dann in dem Moment erreicht. Ich meine, das
sagen wir uns, glaube ich, auch viel zu selten und insbesondere wir Führungskräfte. Warum nicht mal jeden Tag drauf
gucken und sich mal drei Sachen aufschreiben? Was habe ich heute echt großartig gemacht? Und das hat nichts mit
Selbstüberschätzung zu tun, sondern das ist einfach nur dankbar sein für das, was ich geleistet habe und was ich
Tolles heute vollbracht habe und was weiß ich, was es ist, wenn ich Menschen begleitet habe oder wenn ich Dinge
erledigt habe.
Also ich das also bin. Ich bin total bei dir. Ich glaube, dass das vielleicht ist das auch. Du hast ja vorhin gesagt so, so ein
deutsches Phänomen. Vielleicht ist das auch so ein Erziehungsthema, glaube ich. So, vielleicht kannst du dich an den
Satz erinnern. Ich denke, wir kommen ja beide aus aus dem Osten der Republik. Den gab es nicht nur bei uns, sondern
auch in den westlichen Bundesländern. Eigenlob stinkt.
Ja, Ja.
Kennst du das noch?Ja, das.
Ist ja eigentlich total widersinnig. Also wir reden über über Selbstwirksamkeit und so und aber irgendwie. Also das habe
ich gut gemacht. Das ist dann irgendwie nicht okay. Ja, und weil, Warum sage ich das? Weil, ähm, wir haben bei uns.
Wir sind ja ein reines Remote Team bei mir im Unternehmen. Und wir haben. Ähm, wir machen so, ich sage mal, den
Flurfunk machen wir über einen Messengerdienst, über Streamerworks. Da haben wir so verschiedene Gruppen und
da quatschen wir quasi so wie ihr vielleicht bei euch. Dann, wenn ihr euch einen Kaffee holt und wen trefft, dann gibt es
einen kurzen Plausch. Das machen wir auch unter anderem in dieser App. Und wir haben vor weiß ich nicht zwei
Jahren oder was haben wir eine Gruppe eingeführt in dieser App Erfolge gemeinsam feiern haben wir die genannt?
Ja großartig.
Und die, die Die Startstory quasi, die habe ich aus einer, äh, Märchenführung bei uns hier im Kloster mitgebracht. Für
Erwachsene war die. Und da war die, die das Abschlussmärchen der Geschichtenerzählerin war, dass sie von einem
Mädchen erzählt hat, was sich jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in die linke Hosentasche steckt. Und immer wenn
sie einen schönen Moment hat, wenn sie irgendwas Tolles erlebt, dann nimmt sie eine Bohne aus der linken in die
rechte Hosentasche und abends, bevor sie schlafen geht, fasst sie einmal in die rechte Hosentasche und guckt, wie
viele Bohnen da drin ist sind. Und sie hat dann quasi also die die Story wahr, denn es ist immer mindestens eine Bohne
drin, eher eine Menge. Und sie erinnert sich dann sozusagen an die schönen Momente und kann dann halt, legt sich
ins Bett und schläft. Und das ist so die, die die Haltung, wenn man so will, hinter dieser Gruppe, das ist so die Story
und wir versuchen dann quasi diese schönen Momente oder auch erfolgreiche Momente, die wir selber hatten. Wir
sehen die ja nicht, weil wir remote arbeiten. Also die hat halt jeder an seinem Arbeitsplatz, aber nicht zusammen. Und
dann versuchen wir, die zu teilen. Aber, und darauf wollte ich hinaus, das ist gar nicht so einfach. Ja, weil die
Menschen dann ganz oft, dass ich im eins zu eins Gespräch sprechen wir da regelmäßig drüber und dann ist immer Ja,
aber das ist doch, das ist doch normal, das ist doch meine Arbeit. Ja, das ist so, so ein, so eine geflügelte
Redewendung, die ich oft höre. Und dann denke ich Ja, das ist ja okay, wenn das deine Arbeit ist, auch toll. Wenn das
normal ist, freue ich mich als Chef. Aber das ist doch trotzdem was Gutes oder was Erfolgreiches oder was
Besonderes. Und ähm und das ist, das meine ich so so meine Erfahrung ist gar nicht so einfach, die Menschen dazu
einzuladen, da mitzumachen bei sowas.
Tatsächlich? Und was du gerade mit Bohnen beschreibst, das machen wir bei Mölders mit Murmeln und da verteilen
wir Murmeln. Also immer, wenn uns auffällt. Mensch, das war jetzt gerade irgendwie was, was großartig ist. Und danke
für den Moment, oder? Danke für das, was wir jetzt gemeinsam gerade teilen durften, oder? Danke, dass du den
Kunden gerade total toll beraten hast. Da hat mich unheimlich beeindruckt. Dann verteilen wir gerne so eine Murmel
und da wird man natürlich auch mal schräg angeguckt. Was will ich jetzt mit so einer Murmel? Aber es ist einfach ein
Ausdruck dessen, was schön ist. Man hat so eine Murmel immer gerne in der Hand. Sie ist nicht so groß, kann die
immer dabei haben und man erinnert sich dann eben wieder daran, wenn man diese Murmel wieder in die Hand nimmt
und vielleicht jemandem anders ein kleines Dankeschön oder eine Wertschätzung schenkt. Weil es geht ja nicht
darum, die Murmeln zu sammeln, sondern die auch immer weiter in die Welt zu verteilen. Und das ist tatsächlich auch
ein schöner Moment, um dann auch immer wieder darüber zu sprechen Ja, wie schaut es denn mit deinem
Murmelhaufen aus? Hast du den in deiner Schreibtischschublade gesammelt oder bist schon herumgegangen und
hast dem einen oder anderen mal wieder eine in die Hosentasche gesteckt. Das ist ja im übertragenden Sinne.
Ja, das habe ich auch gerade gedacht. Das ist ganz wichtig zu sagen im übertragenen Sinne. Dass das ja auch ein
schönes Ritual, das mag ich ja auch.
Ja, und Rituale, glaube ich, helfen tatsächlich ganz, ganz viel dabei, um so neue Themen einzuführen. Ich will nicht
sagen einzustudieren, aber zu lernen und dranzubleiben und das wirklich in den Arbeitsalltag überführen zu können.
Ich habe, ich habe ja so ein Buch geschrieben, das dieses Jahr rausgekommen Leitbild, Integration und im Grunde
fehlt dein Murmelbild hier drin die Murmelstory.Die gerne zur Verfügung. Darfst du gerne verwenden für die nächste Auflage.
Weil die. Was wir da versucht haben, ist quasi genauso so eine Art Nachschlagewerk für. Für Ideen zu machen, weil
das Leitbild zu entwickeln, hast du ja beschrieben. War irgendwie ein Prozess, der war habe ich jetzt so
wahrgenommen für euch also unheimlich positiv. Gerade in der Zeit, wo das stattgefunden hat. Und dann war das
Leitbild ja irgendwann fertig. Ihr hattet. Du hast mir das ja auch gezeigt, Ihr hattet da euer, euer euer Bild, was wirklich
großartig auch mit ein paar, wie ich finde, witzigen Details ausgestattet ist.
Ja, wir lieben es auch.
Und dann heißt es ja, dass jetzt im Alltag zu leben. Ja, also so, und jetzt hast du von den Murmeln erzählt. Das würde
ich jetzt so interpretieren, ist quasi ein Ausdruck davon, ein Puzzleteil, wenn man so will. Also vielleicht Wertschätzung
irgendwie weiterzugeben. Was macht ihr noch, um das im Alltag lebendig zu machen?
Äh, ja. Was? Wir gucken eigentlich im Moment so was machen wir nicht, damit wir das, was wir noch nicht machen,
auch noch tun können. Weil tatsächlich Ist das, was du.
Gemacht, oder?
Ja, weil wir glauben, dass es noch mehr braucht. Weil es ist tatsächlich gar nicht so einfach. Es reicht ja nicht, wenn du
so ein Bild irgendwohin hängst, vielleicht noch ein Erklärvideo dazu machst oder alles Mögliche zur Verfügung stellst,
sondern es ist ja tatsächlich wichtig, dass es an jedem Arbeitsplatz ankommt, dass jeder versteht, was hat das
eigentlich mit mir zu tun? Und das ist insbesondere wir sind ja nun schon ach, ich weiß gar nicht, wann wir das fertig
gemacht haben, aber ich glaube, 21 wissen schon vier, fünf Jahre nach dem Leitbild unterwegs mit dem Leitbild. Also
wahrscheinlich werden wir demnächst das einmal überarbeiten, weil einige unserer Ziele da ja schon erreicht sind.
Nichtsdestotrotz haben wir eine Riesenherausforderung tatsächlich dabei, das allen neuen Menschen, die ins
Unternehmen kommen, die bei dem Prozess ja gar nicht dabei gewesen sind, erstmal verständlich zu machen. Was
bedeutet das eigentlich für uns? Und dann natürlich auch immer wieder die Frage zu stellen und das auch zu
begleiten. Was bedeutet das für dich an deinem Arbeitsplatz, für dich als Führungskraft mit deinem Team? Und wie
kannst du dazu beitragen, dass eben alles, was wir tun, auf unsere Leitbild ziele, auf unsere Vision und letztlich auf
unsere Mission? Wir begeistern dich einzahlt und das Ja, wir tun da eine ganze Menge. Wir. Wir machen
Quartalstermine für alle neuen Kolleginnen. Wir haben An jedem Standort hängt das groß aus. Kannst du eigentlich
immer angucken, wenn du willst. Wir haben ganz viel auch digital zur Verfügung.
Kann ich das jetzt? Sehe ich das als Kunde auch euer Leitbild? Hängt das so, dass ich sehe oder.
Ich glaube schon.
Okay, achte ich nächstes Mal drauf, wenn ich nicht Bescheid.
Da denkt man noch mal neu drüber nach. Aber du kannst das auf jeden Fall auf unserer Homepage mal angucken, Da
ist es ist ganz präsent unterwegs. Und ja, wir versuchen auch mit kleinen Workshops so Leitbild Themen immer wieder
in die Standorte reinzubringen und Menschen zu begeistern. Aber es steht und fällt tatsächlich auch mit den
Führungskräften vor Ort, wie intensiv die das auch mit begleiten und für ihren Führungsalltag auch als Hilfestellung
nutzen.Ja, und das, also dass wenn ich mit Geschäftsführung im Austausch bin, die so was machen wollen und wir darüber
sprechen, wie das gehen kann. Dann ist also das, was du jetzt beschreibst ist im Grunde das, womit ich auch immer
einsteige. Also wir können so ein Leitbild entwickeln. Das sieht dann also, wenn man die Menschen holt, die das so gut
können wie wir eure Graphic Recorderinnen, dann sieht das auch geil aus. Ja, aber das ist ja nicht das Entscheidende
für euch, sondern das Entscheidende ist ja, dass das, was da drauf steht, quasi spürbar ist. Also wenn du sagst, die
Mission ist, mich als Kunden zu begeistern, dann muss ich das spüren. Dann muss ich bei euch aus dem
Hagebaumarkt rausgehen. Also ja, meiner ist in Adendorf und dann muss ich da rausgehen und muss mir denken, das
war gut, dass ich hier war und nicht woanders. Oder nicht online. Das ist ja vermutlich euer größter Wettbewerb. Und
dann ist die Frage genau wie Wie passiert das? Und das versuche ich den immer zu sagen, dass das halt das ist halt
leider ein Marathon und ja, das andere, das ist schnell fertig gemacht. Aber wenn ich nicht bereit bin, hinterher noch
mal die Langstrecke zu gehen, richtig, dann kann ich mir das eigentlich sparen, weil dann kann ich eigentlich dann
weiter das machen, was, was du vorhin geschildert hast. Dann kann einer sagen das hätte ich gern. Dann gehst du zu
einer Marketingagentur, die soll dir das irgendwie hübsch machen und ein paar nette Claims formulieren und dann
kannst du das in Hochglanzformat irgendwie ausdrucken und irgendwo hinhängen? Genau. Aber das hat natürlich gar
keine Wirkung.
Nein, tatsächlich nicht.
Also eher eher eine schlechte. Habe ich wahrgenommen. Immer wieder. Weil die Leute dann ist im schlimmsten Fall
sehen, was da draufsteht und im Alltag halt dann noch anders erleben. Ja, und dieser Widerspruch, der ist dann eher
ein größeres Problem. Dann würde ich eher gar kein Plakat hinhängen.
Ja, wobei dieser Widerspruch. Also ich sage mal ein Leitbild, es leitet ja auch zu einer Vision oder einer Mission, auf
der man unterwegs ist, das Leitbild. Also wir begreifen das zumindest immer als Zielbild und nicht als das, was es
schon gibt, sondern da, wo wir hinwollen. Und auf dem Weg dahin helfen uns unsere Werte, die wir als die zehn Werte
definiert haben, die da als unser Maßstab dienen. Und das ist, glaube ich, aber auch wichtig, das so zu begreifen, dass
es ein Leitbild ist, was noch nicht fertig im Alltag vorhanden ist, sondern was dazu dienen soll, dort anzukommen, wo
wir hinwollen. Und das ist auch eine sehr intensive Diskussion, die wir mit unseren Menschen immer wieder führen und
auch mit unseren Führungskräften, Weil natürlich erlebt der eine oder andere, dass er vielleicht jetzt mal nicht
verständnisvoll oder respektvoll behandelt wurde. Das kommt vor, natürlich. Aber unser Leitbild leitet uns dazu an,
eben dann zu sagen Du, Moment mal, das fand ich jetzt nicht in Ordnung und ich hätte mir in der Situation echt was
anderes von dir gewünscht. Und das immer im Dialog, auch mit den Führungskräften, mit den Menschen vor Ort immer
wieder auszuloten und auszuhandeln, was ist denn jetzt wirklich unser gemeinsamer Weg und wie begegnen wir uns
damit wir, also tatsächlich wir dich begeistern nicht nur die Kunden draußen, sondern auch intern uns gegenseitig
begeistern. Also wir steht für alle also die.
Mein Verständnis ist in Teilen noch ein bisschen anders von einem Leitbild. Ich würde es eher so verstehen, dass die
Vision dieser Aufgabe hat, quasi in die Führung, in die Zukunft zu leiten. Ja, natürlich. Und die die Werte im Grunde das
sind, was wir heute schon haben, was irgendwie unser Rahmen ist. Und die Mission ist halt das, was sozusagen eure
Kunden und Kundinnen versprechen. So würde ich es definieren. Aber das sind Nuancen, glaube ich zwischen dem,
was du hast. Aber der entscheidende Punkt, das ist der, den du sagst Ich muss halt diese Gespräche führen.
Ja.
Weil im Grunde, dass das ganz oft diskutiere ich das mit Führungskräften nehmen wir Wertschätzung. Das ist, würde
ich sagen, ganz, ganz vielen Menschen ist das wichtig. Das Problem ist halt nur, dass Wertschätzung für dich was
anderes sein kann als für mich.
Ja, genau.Ich habe einen guten Bekannten, den habe ich vor 20 Jahren, 25 Jahren mal kennengelernt. Und ihm in meiner
Lebenswelt ist Pünktlichkeit jetzt nicht so wichtig. Ja, ich weiß. Also ich mache das schon kontextabhängig, also so,
aber im Grunde würde ich sagen, viele meiner Freunde ja auch. Der Andreas, von dem ich vorhin gesprochen habe,
der würde sagen Ja, das ist nicht wichtig. Und da habe ich mich damals mit dem getroffen, das weiß ich noch, dass so
einer, so ein Bild, was ich noch gut im Kopf habe. Und dann habe ich das ganz kurzfristig verschoben, weil ich
irgendwie noch eine andere Aufgabe habe. Die wollte ich noch zu Ende machen. Und dann bin ich zu dem
verschobenen Termin auch noch zu spät gekommen. So, und Bevor er mit mir dann angestoßen hat, hat er gesagt Wir
müssen uns einmal kurz unterhalten. Und dann hat er mir erklärt, dass dieses ich sag mal, unpünktlich sein. In seiner
Welt wirklich verletzend ist und quasi auf einer Werteebene. Das hat er so nicht gesagt, aber das habe ich hinterher
verstanden, dann auf einer Werteebene ihnen also wirklich im Mark quasi verletzt hat. Ja, und damit konnte ich was
anfangen, weil also für mich ist Wertschätzung, also den anderen wertvoll zu behandeln, den anderen zu sehen, ist für
mich schon auch wichtig. Ja, aber ich hatte das bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht mit Pünktlichkeit gekoppelt. Ja, so.
In deiner Welt auch nicht so wichtig ist.
So, aber da habe ich verstanden, dem ist das so wichtig. Und dann habe ich von da an habe ich sozusagen dann
andere Entscheidungen getroffen und das ist so dieses dieses Aushandeln, Was verstehe ich denn? Du hast eben
auch von zehn Werten gesprochen. So, da stehen jetzt zehn Begriffe. Und vielleicht habe ich noch eine kleine
Erklärung, was ich unter dem Begriff verstehe. Aber trotzdem, auch die wird ja nicht ausreichen, das meins und deins
immer exakt das gleiche ist, sondern wir brauchen diesen diesen Reflexionsmoment, quasi diesen Feedbackmoment,
diesen drüber nachdenkt. Moment, wo, wo, wo du mir was anbietest oder ich dir was anbieten kann. Und dann sind wir
ja in den Urtiefen von Kultur, würde ich sagen.
Ja, tatsächlich und dafür ist dafür ist so ein Leitbild dann ja auch total wichtig, dass man dann immer wieder
Anknüpfungspunkte hat, über die man sprechen kann. So. Was bedeutet das für mich? Was bedeutet das für uns?
Und du hast ja völlig recht, dieses Aushandeln von Themen ist so super wichtig und gerade in der jetzigen Zeit. Wir
haben alle irgendwie verlernt, miteinander zu reden und aufeinander Rücksicht zu nehmen. Also alle. Ist vielleicht auch
ein bisschen pauschal, aber ich erlebe das tatsächlich in der Arbeit mit unseren Menschen ganz, ganz häufig, dass das
ein oder andere Gespräch mehr schon viel lösen würde an Missverständnissen oder Total. Ja, das redet mehr
miteinander. Müsste man überall hinschreiben. Ja.
Tu das. Also das würde ich auch unter unterstreichen. Das würde ich auch unterstützen. Ich glaube, da beißt sich die,
wie man so schön sagt, die Katze so ein bisschen in den Schwanz, weil wir ja gefühlt wir haben das vorhin ja so gesagt
immer weniger Zeit haben. Und wenn, wenn der Zeitdruck wächst, dann ist es, glaube ich, für manche Menschen
zumindest noch schwieriger. Dann Zeit oder vielleicht sogar noch mehr Zeit dann für ein Gespräch aufzuwenden.. Und
dann? Dann streichen die das halt eher. Dann sind wir vielleicht wieder bei dem Thema Rituale. Dass ich dann vielleicht
als Führungskraft, als Geschäftsführung, wenn mir das wichtig ist, dafür sorgen müsste, Dinge zu ritualisieren, damit
sie halt trotzdem stattfinden. Trotz des ganzen Wahnsinns. Der, der um mich herum passiert.
Ja, trotz oder gerade deswegen.
Aber das ist, ich glaube, Buddha wird das ja zugeschrieben. Wenn. Wenn es dir gut geht, meditiere jeden Tag eine
halbe Stunde und wenn es dir nicht gut geht, dann nimm dir mindestens eine Stunde Zeit.
Und da ist viel Wahres dran.
Ja, genau. Aber das, das ist ja In der Umsetzung, würde ich sagen, ist das gar nicht so einfach. Wenn der Druck
wächst, quasi. Dann irgendwie noch mehr Zeit, in sowas zu investieren.
Ja.Also habt ihr da Antworten für euch irgendwie rausgefunden oder Ideen zumindest.
Ich sage dann immer einfach machen. Wenn du schon mal die Erkenntnis hast, du brauchst das jetzt, dann tu das
doch.
Ja.
Es gibt. Bei uns wird man ja nicht geköpft, wenn man jetzt einfach mal eine halbe Stunde um den Block geht oder sich
eine Stunde Zeit für den Mitarbeitenden nimmt. Das finden wir großartig. Es wird nur häufig nicht genutzt oder nicht
gemacht. Und wir beschäftigen uns gerne auch mit Dingen, die jetzt vielleicht gerade nicht so hilfreich sind. Ich muss
nicht das zehnte Papier noch mal hin und her bewegen. Ich könnte jetzt auch einfach mal die Zeit mit den Menschen
verbringen, die es gerade braucht. Ich könnte mal hingucken. Mensch, der kommt schon den dritten Tag jetzt morgens
und sieht nicht so freudig aus. Den nehme ich dann mal eine Tasse Kaffee mit und stelle mich mal mit ihm in die Ecke
und frag mal so was denn los. Ich habe festgestellt, dass.
Das wäre Leadership.
Ja.
Oder? Oder Zugewandtheit, wenn ich es als Kollege mache. Das wäre ja auch eine Option. Muss ich ja nicht.
Als irgendjemandem fällt es auf. Und dann einfach machen. Dann wirklich einfach in dem Moment, wenn ich schon
darüber nachdenke Boah, ich habe jetzt dafür keine Zeit. Genau. Dann innehalten und sagen Doch, habe ich. Ich
nehme mir jetzt die Zeit Und diese Entscheidung, naja, die muss jeder für sich selber treffen.
Genau die bleibt schwierig. Für alle Menschen.
Bleibt die herausfordernd. Mein Tag hat auch 24 Stunden und er könnte auch 48 haben. Hätte ich genug, was ich darin
zu erledigen wüsste.
Und das ist eine spannende Erkenntnis, weil ich glaube, das geht ja ganz, ganz vielen Menschen so, dass die To do
Liste wird nicht leer. Also die ich für die für das Gespräch mit meiner Frau, die also unheimlich darauf steht, dass ihre
To do Liste leer ist oder geleert ist und Ich meine, sieht anders aus. Und dann führen wir manchmal dieses Gespräch.
Und dann sage ich ja, dass ich. Ich muss ja für mich sorgen oder Dinge tun, die ich auch für wichtig erachte. Also wie?
Wie dann vielleicht auch Gespräche mit anderen zu führen, obwohl meine To do Liste so viele to do’s hat, weil die wird
in meiner Welt wird die halt nie leer. Ja und dann fühle ich, dass ich nie ja dann mache ich nie Sport oder dann habe ich
nie irgendwie Ruhe in meinem Feierabend oder was auch immer.
Aber das ist ja eine Erkenntnis. Und da und dort bin ich dann wieder ganz schnell beim Thema Haltung. Ich kann ja auf
die To Do Liste schauen und sagen Oh Mann, furchtbar, da stehen schon wieder zwölf Punkte drauf und ich habe
heute wieder nichts erledigt bekommen. Oder ich gucke auf die To Do Liste und sage Oh, toll, für morgen ist auch noch
was übrig. Mir wird nicht langweilig werden. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen überspitzt gedacht, aber.
Die Richtung zumindest. Oder ich kann dankbar dafür sein, dass ich dann das Gespräch hatte oder was auch immer.
Ja, richtig.Wir haben bei uns dann so ein neues Format eingeführt. Das Coffee Pool nennen wir das. Das ist eine. Eine App quasi.
Also wir sind ein Remote Unternehmen und wir haben diese App eingeführt, die ist sozusagen in ein Boot. Also ein
Programm, was in Teams arbeitet, das matcht. Wir haben das so eingestellt. Alle sechs Wochen matcht das. Zwei von
uns und dann treffen wir uns zu einem. Zu einem Kaffee Termin. Also mit unserem Kaffee, Kumpel quasi. Ja und dann
ist die die Idee und die teilen wir auch. Ist quasi macht das nicht an deinem Arbeitsplatz. Also jetzt 20 Minuten muss ich
jetzt mit Kids hier kurz Meeting machen, sondern nutzt die, also nimm das versteht das irgendwie als als Pause. Aktive
Pause. Setz dich irgendwo hin. Hol dir einen Tee. Einen Kaffee. Mach dir was zu essen, Ein bisschen Obst oder was.
Und dann nimm dir die Zeit für den Austausch mit dem Menschen auf der anderen Seite. Und wir machen das jetzt seit
einem 3/4 Jahr, würde ich sagen. Und wir teilen dann auch so unsere Erfahrungen hinterher in dieser, auch in dieser
Wohngruppe. Nennen wir die liebevoll und das ist für uns jetzt auch ein großartiges Format, weil da Gespräche
zustande kommen, die, die entstehen so gar nicht.
Ja, und das erinnert mich daran. Also das hat unser Inhaber Felix Möllers eine Zeit lang nach unserem, nach unserer
Leitbild Entwicklung tatsächlich gemacht. Er hat, ich weiß gar nicht, ob sie jede Woche oder vielleicht sogar jeden Tag
war, einfach sich mit Menschen aus dem Unternehmen verabredet. Eine halbe Stunde 12:00 gemacht Und die waren
erst mal ganz erschrocken, dass sie jetzt plötzlich zum Mittagessen eingeladen waren. Aber ihm ging es darum,
tatsächlich mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich weiß gar nicht, was daraus geworden ist. Das muss ich
mal fragen.
Ja, mach mal, weil das ist.
Fand ich eine großartige Idee, um einfach so ich sag mal die Barriere, die sehr häufig alleine allerdings in den Köpfen
der Menschen gibt, das ist der große Chef Boss und der hat bestimmt keine Zeit für mich. Das Gegenteil ist der Fall.
Die Tür steht ja immer offen.
Na ja, ich würde schon sagen, dass Du hast das vorhin eingangs ja auch gesagt, dass das bei vielen sicherlich auch
Erfahrungen.
Von.
Früheren Chefs, Arbeitgebern whatever ist. Na ja.
Im Grunde gibt es immer viele und auch vielfältige, warum Dinge so sind, wie sie sind. Aber also das ist zum Beispiel
eine tolle Möglichkeit, um da mal wieder das kann ich mir eigentlich auch mal wieder auf die Fahne schreiben einfach
mal einen Termin mit Menschen machen und sagen So.
Und vielleicht die, den Abstand wir hatten. Diese Coffee Poll zum Beispiel hatten wir alle zwei Wochen zuerst und dann
war aber relativ schnell klar für uns, wie wir zusammenarbeiten, ist das zu viel. Wir haben dann gemeinschaftlich
entschieden was ist eine gute Entfernung? Und dann sind wir auf sechs gegangen. Und das glaube ich auch.
Ausprobiert, Formate zu haben, genau auszuprobieren und dann irgendwie sich schnell Feedback zu geben, mag ich,
mag ich nicht. Anderer bisschen anderes Setting funktioniert gut. Genau. Und wenn es nicht funktioniert, dann suche
halt was anderes. Ne, genau.
Und das ist ja tatsächlich auch ein wichtiger Punkt. Für den einen ist das eine gute und für den anderen was anderes.
Und da auch die Flexibilität und die Freiheit im Kopf zu haben. Es muss nicht alles gleich sein und es muss nicht alles
irgendwie immer mit der Gießkanne sein. Das ist auch, glaube ich, eine sehr wichtige Erkenntnis. Und das ist in der
Umsetzung tatsächlich. Also ich kann das jetzt nur für unsere Personalarbeit sagen. Wir machen da ja auch die
karierten Maiglöckchen sehr gerne, weil es uns einfach wichtig ist. Aber das ist natürlich auch anstrengend für die. Für
die Arbeit, weil da hast du dann im Zweifel mal nur 60 % Standardprozesse und der Rest ist individuell. Und das geht
dann natürlich nicht immer ganz so reibungslos, wie man sich das wünschen würde. Es darf einem aber wert sein,
würde ich sagen.Genau. Ich glaube, da ist es so ein bisschen die die Kunst, diesen diesen, wie man so schön sagt, diesen schmalen
Grat irgendwie zu finden und zu sagen, es gibt vielleicht Prozesse, da lassen wir gar keine Ausnahmen zu, sondern
das ist der Prozess. Und wenn der nicht gut funktioniert, dann müssen wir den Prozess angucken. Aber den machen
wir. In allen 16 Häusern machen wir den identisch. Und daneben gibt es aber dann auch vielleicht Gesprächsformate
oder so, wo der eine sagt Also nehmen wir das das Beispiel. Es gibt ja Menschen, die in großen Gruppen total. Also ich
zum Beispiel. Ich finde das total gut. Ich bringe mich da auch ein und ich diskutiere da, finde ich. Also mag ich. Ja, ich
kenne aber auch Menschen, für die ist das der Horror. Das heißt, wenn ich jetzt alle Gesprächsformate quasi in großen
Gruppen anbiete, dann bin ich total happy. Aber die anderen sind total unglücklich, weil die sagen Ja, was soll ich da
beitragen, mache ich ja eh nicht. Ja, also die bräuchten dann ein anderes Format, wie du gesagt hast. Nee.
Und das ist tatsächlich ja auch das Herausfordernde, glaube ich für Führungskräfte, zumindest für unsere
Führungskräfte auch jeden Menschen dort abzuholen, wo er steht und da die Bedürfnisse auch überhaupt zu kennen
und dann auch wahrnehmen zu können. Das, glaube ich, wird eine der großen Herausforderungen auch für die
Zukunft bleiben, gerade in der sich verändernden, doch sehr digitalen Welt. Ja, wir sind einfach soziale Wesen und
brauchen da ganz viel mehr Ansprache, als sie heutzutage, glaube ich, tatsächlich so von Mensch zu Mensch
stattfindet.
Und da würde ich sagen, da könnte also Digitalisierung, kommen wir jetzt gar nicht zu, weil wir mit der Zeit leider schon
fast was durch sind. Ich habe noch sehr viele Fragen, die ich dir gerne mit dir besprechen würde, aber da ist glaube ich
so ein Punkt wo, wo KI, wo Digitalisierung, Automatisierung also ja durchaus helfen kann, wenn ich Prozesse. Du hast
das vorhin gesagt zwölfmal ein Blatt hin und her geben. Wenn ich diesen Prozess vielleicht auf einmal Blatt hin und her
geben reduzieren kann, ist ja die Frage, wofür nutze ich diese elf eingesparten Blatt hin und hergebe Momente und die
könnte ich dann vielleicht für so einen Moment nutzen oder für so ein in die Ecke stellen Wie geht es dir eigentlich? Ne,
das wäre sinnvoll, weil das Kann KI. Also ich glaube KI ist schon sehr empathisch. Da gibt es ja auch spannende
Untersuchungen drüber. Aber ich glaube, für uns Menschen bleibt es für den Moment auf jeden Fall schwierig, wenn
so ein Monitor uns fragt, wie es uns geht. Das ist für uns anders, als wenn du mich das fragst, wie es mir geht. Und
dieses Thema des Authentischseins, ich glaube, das wird noch eine Weile uns begleiten, bevor irgendwelche Roboter
so authentisch sind, dass wir nicht erkennen, dass das ein Roboter ist. Also da sind wir ja noch nicht. Insofern ist es ein
Werkzeug für uns und ich glaube, für Führungskräfte ein geiles Werkzeug, was man wirklich super nutzen kann.
Auf jeden Fall. Und ich wäre sofort dabei zu sagen die Zeit, die man dort gewinnt, wirklich in Gespräche und im ja, im
Dialog, also Gespräche, ja tatsächlich Gespräche mit den Menschen einfach wahrzunehmen. Was braucht der andere
jetzt gerade von mir? Sich gemeinsam weiterzuentwickeln Und Ach das. Dafür sollten wir kiunbedingt dringend ganz
schnell nutzen.
Genau das. Das ist das also. Wo? Wenn ich mit Führungskräften darüber spreche, was ich versuche, denen auch auch
mitzugeben. So sei es. Das hatte ich schon eine Weile her. Aber da haben dann wirklich Führungskräfte eine Menge
Zeit mit mit Protokoll schreiben verbracht, wo ich dann also wirklich also ganz einfache Hands on Lösungen, die, die
man einfach, wie du sagst machen kann jetzt sofort, ähm, wo ich gesagt habe also bitte, schreibt doch da nicht drei
Stunden irgendein Protokoll, ähm, was ich mir dann angucke. Also im besten Fall und nur sage nee, so habe ich das
nicht gemeint. Also oder gar nichts damit passiert, das wäre ja noch schlimmer, sondern genau, nutz die Zeit doch
dann anders.
Ja, unbedingt.
Sissel Da steckt, finde ich, eine Menge drin. Danke für deine Zeit. Ich habe eine letzte Frage an dich. Mit der würde ich
gerne schließen oder dich einladen zu schließen. Nämlich Welche Pressemeldung würdest du gern von dir von
Mölders oder auch über das Thema Leitbild Kultur Führung in den nächsten zwölf Monaten lesen?
Haha, das ist ja eine spannende Frage. Ich weiß gar nicht, ob ich so schnell darauf eine Antwort finde. Welche
Pressemeldung würde ich gerne lesen? Also ich fände es großartig, wenn da stehen würde. Mölders begeistert die
Menschen.Okay, das ist ja, das ist mal eine Headline, die finde ich einfach. Also wir sind ja hier, lesen ja etliche Zeitungen hier, da
gucke ich mal, ob ich die finde.
Wir geben alles, dass du das lesen wirst.
Super, Cecil. Ich packe in die. Das hatte ich mir noch aufgeschrieben, wollte ich noch mal drauf eingehen. Haben wir
nicht geschafft. Du hast kurz von eurem Kultur, Botschaftern und Botschafterinnen gesprochen. Ihr bietet da ab
nächstem Jahr auch eine Ausbildung. Eine interne Ausbildung bei euch im Unternehmen an, die aber auch für Externe
öffnet. Genau. Ich würde denen den Link mit in die Shownotes packen.
Sehr, sehr gerne.
Und nehme das auch oder habe das sogar schon zu einem Kunden als Option mitgenommen. Vielen Dank gleich mit
euch zusammenzuarbeiten, weil ich das auch ein schönes Werkzeug für diese Leitbild Integration finde. Einfach
Multiplikatoren auszubilden.
Genau. Und ich kann auch nur anbieten tatsächlich, wo du das jetzt gerade schon gesagt hast Wer dazu Fragen hat,
der kann mich gerne jederzeit anschreiben, sich mit mir auf LinkedIn oder sonstwo vernetzen.
Wir packen dein Profil auch in die Shownotes, das LinkedIn Profil und dann?
Genau. Und wir stehen auch tatsächlich einfach auch nur mal so für Austausch zur Verfügung, weil wir es einfach
wichtig finden, die Dinge zu teilen, die wir jetzt in den letzten Jahren auch erlebt haben. Die Erfahrungen zu teilen, die
wir gemacht haben, und das, was gut funktioniert hat, glaube ich, sollte man unbedingt weitermachen. Und das, was
vielleicht auch nicht funktioniert hat, muss man ja irgendwie nicht selber dann noch ausprobieren.
Cecil, ich danke dir für deine Zeit.
Sehr, sehr gerne.
Bis ganz bald.
Hat Spaß gemacht. Vielen Dank.
Danke. Sehr gern. Ciao. Das war eine neue Folge von Führen mit Herz und Verstand. Toll, dass du dabei warst und dir
die Zeit genommen hast. Wenn es dir gefallen hat, hinterlasst mir doch bitte direkt jetzt eine positive Bewertung. Ich
wünsche dir eine tolle Zeit und gutes Gelingen bei dem, was auf dich wartet.

