Episodenbeschreibung
In dieser Folge spricht Normen Ulbrich mit Dr. Alina Wettengel – Historikerin, Betriebswirtin und Recruiting-Verantwortliche bei dm – über die Kraft von Lernkultur, kultureller Vielfalt und authentischer Führung. Alina bringt ihren facettenreichen Weg mit: aufgewachsen in Siebenbürgen, geprägt durch interkulturelle Erfahrungen, neugierig geblieben durch zahlreiche Perspektivwechsel – beruflich wie persönlich.
Sie zeigt, wie Organisationen mit unterschiedlichen Generationen, Lebensmodellen und Erwartungshaltungen umgehen können – und warum Offenheit, Sprache und Reflexion zentrale Werkzeuge gelingender Zusammenarbeit sind.
🔎 Themen dieser Folge:
• Kulturelle Vielfalt leben: Wie biografische Prägung hilft, Brücken zu bauen
• Von der Haltung zur Handlung – und zurück: Warum Authentizität Veränderung nicht ausschließt
• Peer Learning auf Augenhöhe: Wie ein Praktikum als Führungskraft zu besseren Entscheidungen führt
• Generation Z, Teilzeit & Workation: Wie moderne Arbeitswelt neue Denkweisen erfordert
• Narrative als Führungstool: Was Maradona mit Unternehmenskultur zu tun hat
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🖼️ Das Führungsposter: Dieses Poster bietet Führungskräften und Teams inspirierende Grundsätze, um eine positive und unterstützende Atmosphäre zu schaffen. Es fördert Innovation, Zusammenarbeit und persönliche Entwicklung und stärkt so die Führungskompetenzen im Unternehmen. Das Führungsposter ist in den Größen A3 und A2 erhältlich.
Transkript
Und gerade als Führungspersönlichkeit oder wenn man so bei seinem Team ist und auch eine gewisse Sicherheit
ausstrahlen sollte, um ein sicheres Gefühl zu geben, sollte man authentisch sein. Weil das spürt jeder Mensch und das
führt zu Unsicherheit.
Der Erfolg eines Unternehmens hängt ganz entscheidend von der Führungskultur im Unternehmen ab. Denn wenn
sich Mitarbeiterinnen zufrieden fühlen, steigt die Produktivität um bis zu 20 %. Doch die Frage lautet Wie kann das bei
dem hohen Druck, der Zeitverdichtung und den vielen operativen Aufgaben gelingen? Lausche den Deep Talks und
erhalte erprobte und praxisnahe Führungswerkzeuge für eine sinn und menschenorientierte Führung. Erlebe
gleichzeitig, wie eine positive innere Haltung den Unterschied bei meinen Gästen gemacht hat. Ich bin Orm Ulbrich und
heiße dich herzlich willkommen zu meinem Podcast führen mit Herz und Verstand. Heute darf ich euch einen ganz
besonderen und wunderbaren Gast ankündigen. Sie ist in Siebenbürgen aufgewachsen, hat eine deutsche Schule
besucht und ist dreisprachig groß geworden. Ursprünglich hat sie Geschichte studiert, später ein BWL Intensivstudium
absolviert. Eine Kombination also, die analytisches Denken und historisches Prozessverständnis verbindet. Ihre
Karriere führte sie durch ganz viele verschiedene Stationen, zum Beispiel in Beratung, in Softwareentwicklung und
heute in HR. Besonders prägend war ihre Zeit bei Andrena Objects AG, wo sie das Recruiting leitete und als Product
Owner ein Bewerbungs Management System entwickelte. Heute trägt sie bei Dezimeter Drogeriemarkt im Dialogicum
die Verantwortung für das Recruiting in der Zentrale, leitet ein Team für Projekt und Prozessmanagement und gestaltet
die internationale Recruitingstrategie. Was sie besonders auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, interdisziplinär zu denken und
Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen miteinander zu verbinden. Und gleichzeitig beeindruckt sie mit einem
großen Wissensdurst und echtem Interesse daran, Neues zu lernen und auszuprobieren. Und damit sage ich Herzlich
willkommen im Podcast. Ich freue mich riesig, dass du heute hier bist. Dr. Alina Wettengel.
Vielen Dank, lieber Norman. Ich freue mich auch heute dabei zu sein. Danke.
Auf eine spannende Dreiviertelstunde Stunde. Im im Talk im Deeptalk mit dir Alina, du bist in habe ich ja gerade
gesagt. In Siebenbürgen aufgewachsen, dreisprachig sogar, bis du auf eine deutsche Schule gegangen. Wenn du an
diese Zeit zurückdenkst, gibt es da ein Bild oder vielleicht einen Moment, der dir bis heute so in Erinnerung ist, der dir
vielleicht auch Orientierung gibt, wenn es so um Themen, Zusammenarbeit, kulturelle Vielfalt geht.Das ist eine sehr gute Frage. Das Interessante dabei ist, Als ich dort so gelebt habe, das war selbstverständlich. Ich
habe mich nie so richtig bewusst mit diesem Thema auseinandergesetzt, außer dass ich neugierig war, wie wieso das
so ist und mich dann auch entschieden hatte, Geschichte zu studieren. Aber erst als ich in Deutschland gelebt habe,
wurde mir bewusst, in dieser, in diesem Kontrast zu meinem jetzigen Leben, wie ich aufgewachsen bin und wie wertvoll
das für mich war und wie sehr mich das geprägt hat. Und ja, die die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kulturen,
das war natürlich ein großer Bestandteil meines Lebens. Weil viele von uns, gerade auch in der deutschen Schule
kamen aus sehr unterschiedlichen kulturellen. Aus einem sehr unterschiedlichen kulturellen Umfeld. Und das war
selbstverständlich für uns einfach. Und natürlich sehe ich das heute, wo die Unterschiede lagen. Aber damals war es
etwas Selbstverständliches. Und genauso wie ich kann man auch andere Menschen, Kommilitonen aus deutschen
oder deutsch rumänischen oder deutsch rumänisch ungarischen oder ungarisch rumänischen Familien und ich denke,
uns verband diese gemeinsame Herkunft und auch dieses Umfeld, in dem wir lebten. Die Sprache hat keine Rolle
gespielt, die unterschiedlichen Sprachen, das war was ganz Normales. Aber jetzt hier sehe ich das natürlich und sehe,
wie sehr mich das geprägt hat.
Wahnsinn. Ja, also ich. Ich kann das so natürlich gar nicht nachvollziehen, weil ich nicht so aufgewachsen bin und
diesen Kontrast nicht ganz so krass sehe. Ich komme gebürtig aus Magdeburg, also da gibt es zumindest würde ich
sagen, so einen, so einen kleinen Unterschied, weil ich die ersten elf Jahre in der DDR verbracht habe und den Rest
meines Lebens in der in der Bundesrepublik, ähm. Und ähm. Aber selbst wenn man diese großen kulturellen
Unterschiede oder diese kulturelle Vielfalt gar nicht so. Natürlich aufgenommen hat, wie du das vielleicht getan hast,
habe ich im Team ja trotzdem eine Menge Unterschiede. Also selbst wenn alle aus Deutschland kommen, selbst wenn
alle aus Karlsruhe kommen, dann gibt es ja trotzdem Unterschiede zwischen den Menschen. Die sind ja dann also nur
weil sie alle irgendwie weiß ich nicht weiß sind, aus Karlsruhe kommen. Ähm, sind die ja doch sehr unterschiedlich.
Ähm, kannst du da. Kannst du da irgendeine Art von also auch als Führungskraft? Vielleicht kannst du da irgendeine
Art von Hilfestellung bieten, wo du sagst das das verstehe ich vielleicht mit meinem, mit meinem, diesem kulturellen
Background irgendwie noch besser oder kann es besser erklären oder. Also kann den auf jeden Fall helfen.
Ja, das habe ich festgestellt, als ich bei einem Projekt involviert war, bei uns bei Dezimeter und habe gemerkt, dass es.
Also ich ich verstehe mit dem Herzen, was die Menschen eigentlich sagen möchten, auch wenn sie es nicht sagen,
wenn sie zum Beispiel aus Polen sind. Weil ich das kenne und ich habe ich habe gemerkt, da war in manchen
Situationen eine Erwartungshaltung von deutscher Seite aus und man hat sich gewundert, wenn der Mensch aus dem
anderen kulturellen Umfeld oder aus dem anderen sprachlichen Umfeld anders agierte, als man das erwartete. Oder
auch wenn es sprachlich etwas ausgedrückt hat, was anders rüberkam. Und dann habe ich mich bemüht, diese
Vermittlung zu übernehmen oder auch zu sagen, der Mensch wird das so nicht machen, wie du das erwartest, weil
dieser Mensch anders aufgewachsen ist und weil da eine andere Mentalität herrscht. Und das versteht dieser Mensch
nicht, was du von ihm erwartest. Und es ist wichtig, auch in der Kommunikation das aufzunehmen oder viel
nachzufragen und nicht mit einer Erwartungshaltung in so eine Beziehung reinzugehen, die dann nicht erfüllt wird und
dann zur Enttäuschung führt. Zu beiden Seiten, weil der andere Mensch auf der anderen Seite spürt natürlich auch,
wenn es eine bestimmte Erwartungshaltung nicht erfüllt und weiß gar nicht, warum das so ist. Und ich weiß das aus
meiner Historie heraus, weil obwohl ich in einem auch deutsch geprägten Umfeld aufgewachsen bin, Als ich nach
Deutschland kam, habe ich am Anfang gerade in den ersten ein, zwei Jahren konnte ich bestimmte Dinge gar nicht
verstehen.
Ich verstand nicht, warum ich in manchen Situationen vielleicht angeeckt bin oder warum ich so eine Resonanz erhielt,
ich so nicht erwartet habe. Und dann habe ich irgendwann verstanden, dass meine Verhaltensweise oder meine
Verhaltensmuster, die erfolgreich waren, in in diesem Kontext, in dem ich gelebt habe, dass die hier so nicht erfolgreich
sind und man hier andere Verhaltensmuster braucht oder die Menschen eine andere Sprache. Und hier meine ich nicht
die deutsche Sprache, weil die konnte ich auf Muttersprachenniveau. Aber dass die Menschen anders ticken und das
und mein Gefühl von damals ist mir auch heute noch präsent. Und deswegen kann ich mich ganz gut in diese
Gefühlswelt reinversetzen. Und das versuche ich dann immer zu vermitteln und eben auch. Mein Tipp ist immer, viele
Fragen zu stellen und einfach offen reinzugehen und nicht mit einer Erwartungshaltung und sich auch nicht unbedingt
zu wundern, weil allein dieses Wunder ist eine Bewertung in dem Fall, weil ich wundere mich immer über etwas, was
nicht so ist, wie ich es erwarte. Und das ist so mein Tipp in diesem in diesem Fall. Aber das betrifft ja ganz
unterschiedliche Ebenen.Ja, das ist spannend. Wenn du das so sagst, musste ich gerade die ganze Zeit daran denken. Im Grunde also das eine
ist, was ich ja gerade schon sagte. So in Teams habe ich genau das Gleiche. Es gibt auch Erwartungshaltungen, auch
von Karlsruher zu Karlsruher, dass das eine und das andere ist. Ich habe gerade bei einem Kunden das Thema der
der Gen Z. Und da ist das ja im Grunde nicht anders. Ne, also das ist ja. Da kommen ja dann junge Menschen, die
irgendwie genau eine ganz andere Erwartungshaltung mitbringen und die Erwartungen der Eltern, wenn da vielleicht
sogar Babyboomer auf der anderen Seite sitzen, irgendwie gar nicht erfüllen und oder so gar nicht Und immer. Ist
natürlich sehr hart, aber. Also in vielen Fällen, die irgendwie eine andere Idee haben von von von Arbeit von ja auch
andere Werte haben, die ihnen wichtig sind. So. Also ich würde sagen, das ist ja so der Kern und da gibt es ja auch ein
großes Unverständnis, also nicht nur von von Deutschen zu Polen oder umgekehrt, sondern auch von jung zu alt, von
alt zu jung. Triffst du da in deinem ich sag mal Recruiting Umfeld bei euch in der Zentrale? Triffst du da auch auf solche
Themen?
Ja, selbstverständlich. Also wir. Wir sprechen auch sehr viel darüber, auch intern. Und ich muss sagen, ich sehe das
nicht so negativ. Viele. Das erlebe ich auch in vielen Situationen, dass das so negativ aufgenommen wird. Und ich
sage mir Eigentlich ist es so Wenn ein junger Mensch kommt und sagt, er möchte ich. Ich habe das auch bei andren
erlebt und auch jetzt, Viele möchten dann Teilzeit arbeiten. Ja, sie sagen, sie möchten zu nur 80 % arbeiten in Teilzeit,
weil die restlichen 20 % möchten sie sich um andere Themen kümmern oder um ihre Work Life Balance. Und das wird
von vielen Menschen halt negativ aufgenommen. Und da sage ich mir warum eigentlich? Weil was ist denn schlecht
daran? Weil wenn wir uns unsere Eltern anschauen oder auch vielleicht unsere Generation, wo man sich zu Tode oder
bis zum Burn out hat man gearbeitet hat Man hat wenig Wert auf sein, seine eigenen Bedürfnisse gelegt. Dann frage
ich mich, Was ist denn gut daran? Und wenn Menschen zum Beispiel mit so einer Haltung kommen, dann, dann hilft
auch kein Verständnis dafür. Und auch nicht immer das zu vergleichen mit dem, was man kennt oder was man selbst
gut findet. Und auch zum Beispiel wenn ich sehe, ich sehe das bei meinen Kindern auch die diese Affinität zu den zu
Social Media.
Ja und ich habe mir jetzt auch zum Beispiel Fortbildungsangebote angeschaut, die sind ganz anders als zu meiner Zeit
und in unserer Generation ganz, ganz anders. Viel mit Bildern, ganz kurzer Inhalte, mit einem Wissenstransfer. Und
dann sage ich mir Ja, diese Menschen brauchen einfach einen anderen Zugang zu den Themen. Es ist nicht mehr der
Zugang, den ich hatte oder andere oder den ich immer noch habe, sondern es ist ein anderer Zugang. Und dann hilft
das. Nur hilft nur eins sich darauf einzulassen und einfach auch daraus zu lernen. Wir können auch viel lernen von
diesen Generationen. Ich lerne total viel davon und vieles adaptiere ich auch. Und ich glaube, diese Haltung wäre wäre
hilfreicher, als das von Anfang an so negativ zu sehen. Aber wir sprechen natürlich auch viel darüber und auch wir
haben gerade bei Dezimeter sehr. Wir haben diese Generationen, die vielleicht viel ausgeprägter sind als bei IT
Unternehmen oder bei Start ups. Und wir machen uns sehr viele Gedanken darüber, wie wir auf die Bedürfnisse dieser
unterschiedlichen Generationen eingehen können. Und das finde ich sehr, sehr wichtig.
Hast du da ein paar paar Insights für uns? Weil ich glaube, die. Also ich habe ein paar meiner meiner Kunden habe ich
im Blick, die das also auf jeden Fall als Herausforderung beschreiben würden. Diese Andersartigkeit. Nee, also ich
sage mal, den Blick, den du darauf hast, den den habe ich da auch drauf. Also ich habe das sogar bei meinem Papa
habe ich das, habe ich das erlebt, der ist 63 in Rente gegangen, mit 66 gestorben. Ähm, also der hatte im Grunde von
seiner Rente nichts und der hat sehr, sehr viel gearbeitet, war auch sehr erfolgreich, aber ähm, also wenn die Idee ist,
ich spare mir das auf, quasi für die Zeit von Rentenbeginn bis 80 85 ist ja irgendwo der Lebensweg, dass das
Lebensalter, was wir so erreichen und das klappt da nicht. Dann hast du natürlich irgendwie eine Fehlanalyse, dann
irgendwie oder eine Fehlentscheidung. Und insofern habe ich das, was du gerade geschildert hast, habe ich das, habe
ich das da erleben müssen. Und das ist ja das, was diese junge Generation in vielen Fällen, wo die zumindest einen
stärkeren Fokus drauf haben, so also vielleicht auch auf Kinder, wenn du in einer anderen, in einer ein bisschen älteren
Lebensphase bist, dass dann auch auch Väter zum Beispiel sagen, ich nehme Elternzeit vielleicht auch nicht nur zwei
Monate, viel länger und dann treffe ich manchmal auf Geschäftsführer, in der Regel dann Männer, die, die das also gar
nicht verstehen, wie man so als Führungskraft auf als Mann und Führungskraft dann irgendwie ein halbes Jahr oder ein
Jahr zu Hause bleiben kann. Wie geht ihr damit? Also deshalb meine ich Insights wie Wie geht ihr damit um bei euch?
Was macht ihr konkret dafür, dass dieses Verständnis irgendwie wächst?Also bei uns ist es so, dass. Also ich glaube nicht unbedingt, dass das wir ein Problem. Wie würde ich das jetzt so
nennen in dieser Haltung haben? Also wer? Wer möchte? Also wir. Wir sind total offen für. Für verschiedene
Lebensmodelle. Oder auch wenn Menschen sich diese Auszeit gönnen. Und was, was ich auch richtig toll finde. Also
ich habe einige Kolleginnen auch aus meinem Umfeld, in diesem Fall Kolleginnen, die einfach dann auch ein
Sabbatical machen. Das ist möglich, wo sie dann auch ein Jahr. Ich habe eine Kollegin, war ein ganzes Jahr weg und
ist dann wieder zurückgekommen. Andere für ein halbes Jahr. Und wir machen uns aber auch sehr viele Gedanken.
Also zum Beispiel Workation ist seit einiger Zeit auch möglich bei uns oder auch Workation. Also es gibt ja diese
gesetzliche Regelungen, wo man das machen kann. Ich habe das jetzt gerade nicht. Nein, es ist kein Bildungsurlaub.
Bildungsurlaub geht auch. Aber okation heißt, wenn du an einem anderen Ort arbeiten kannst, im Ausland, also im
europäischen Ausland. Es gibt auch bestimmte Regelungen, in welchen Ländern das geht und welche nicht. Also das
ist seit einiger Zeit auch möglich. Also das tolle ist, dass die, dass das bei uns kontinuierlich an solchen Konzepten
gearbeitet wird. Manchmal haben wir auch so Pilotprojekte, wo man das ausprobiert und wenn es gut läuft, dann
implementiert man das auch und ist auch so ein Thema. Oder man man guckt natürlich auch über jetzt, wie es
weitergeht mit Altersteilzeitmodellen. Also da beschäftigen wir uns wirklich viel damit, mit diesen Themen. Und bei
jungen Menschen ist klar also die wir investieren wahnsinnig viel in die Ausbildung junger Menschen. Wir haben
unglaublich viele jedes Jahr, weil der das auch als seinen Auftrag sieht, diese Menschen auszubilden. Also das sind so
die die Themen, die uns gerade beschäftigen.
Hier in meinem ersten Buch ne Workbook Leitbild Entwicklung, da kommt ihr auch drin vor, weil du gerade sagst
Ausbildung, das Thema der Lernlinge so.
Ja.
Genau die wir euch nicht nicht Lehrlinge, sondern Lernlinge. Und das haben wir aufgegriffen weil wir da weil wir dieses
also Wortspiel, wenn man es nicht nur als Wortspiel versteht, sondern irgendwie als Haltung dahinter und so haben wir
das wahrgenommen, dass ihr das so so seht, das passt zu dem, was du gerade sagst, dass das dann auch ein
anderer, ein anderes Wort quasi durchaus Sinn macht, wenn ich die Haltung dahinter verändern will.
Absolut. Also dieses Wort soll auch die Haltung spiegeln. Und wir haben also wir legen sehr viel Wert bei Dezimeter auf
unsere Wortwahl und auch, welche Wörter wir für was verwenden. Also manchmal hören sie sich für Außenstehende
vielleicht ungewöhnlich an.
Dialoge zum Beispiel habe ich.
Dialogikum ist unsere zentrale Dialogikum, um eben auch auf diese Haltung zu unterstreichen und oder zum Beispiel
unsere Kantine heißt Kulinarium und das finde ich ein sehr schönes Wort, weil ich habe ich bin Historikerin mit Latein
usw. Ich finde dieses Wort wunderschön, aber das sind einfach so Wörter, die eine Haltung spiegeln. Und ich glaube
schon, dass das sehr wichtig ist, um auch eine Unternehmenskultur zu prägen.
Ja, genau. Also ich ich Nur Werte zu haben reicht halt nicht aus, sondern ich muss ihnen eine Bedeutsamkeit im Alltag
geben. Und auch da reichen Worte natürlich nicht aus. Aber wenn eure Zentrale keine Zentrale ist, sondern wirklich ein
Dialogikum, dann erlebe ich das ja als Mitarbeitender bei euch so absolut.
Also das erleben wir alle und ich kann mir von außen nach DM. Also wir haben ganz viele Kolleginnen und Kollegen bei
DM, die dort ihre Ausbildung gemacht haben und auch weiterhin arbeiten und auch sehr lange dabei sind. Und ich kam
ja von außen. Ich habe. Es gibt natürlich auch andere, die von außen kamen, aber am Anfang ist es schon
ungewöhnlich und irgendwann verinnerlicht man das. Und ich finde das richtig gut, weil ich glaube schon, dass das
wichtig wäre ist und das, was du gesagt hast, das mit den Werten, ja klar, man kann sie irgendwo hinschreiben und
das wird kein Mensch beachten. Ja, die Frage ist, wie man sie lebt im Alltag, wie sie vorgelebt werden. Was heißt das
denn genau? Und wie? Ja, und das muss man jeden Tag üben. Ja, es ist wie ein Muskel. Und bis das dann
verinnerlicht ist und ich glaube, das gelingt uns sehr gut bei dem.Und ich glaube auch, dass das, also das Werte sind ja erst mal ein Anspruch, den ich an mein Verhalten habe und den
erfülle ich ja vielleicht auch nicht jeden Tag, weil weil ich vielleicht auch keinen Anspruch habe, der sehr niedrig ist,
sondern einen. Also wo ich auch durchaus mich hin und wieder mal strecken darf. Und dann kann es ja so sein, dass
ich in irgendeiner Stresssituation vielleicht diesem Anspruch nicht gerecht werde. Und dann ist ja wieder die Frage Wie
gehe ich damit um? Also das finde ich, das ist ja dann das, was ich so unter Wertearbeit auch verstehe, dass wir uns
im Wert nehmen und vielleicht auch aus unterschiedlichen Perspektiven drauf gucken. Hatten wir ja gerade die, die die
Karlsruher, die da draufgucken, die Deutschen und Polen, die da draufgucken. Und dass wir dann über diese Werte
quasi diskutieren Was bedeuten die eigentlich für uns im Alltag? Oder was bedeuten sie vielleicht auch nicht? Und habt
ihr solche solche Formate quasi, wo ihr das tut?
Ja, also das ist ein sehr wichtiges Thema für uns und wir haben. Also wir haben sehr viele reflektive Formate und das
finde ich sehr wichtig. Also weil gerade bei dieser Arbeit mit den Werten hilft das sehr, um auch sein eigenes Verhalten
zu reflektieren. Und wir haben immer auch so feste Termine im Jahr, wo das Team sich spiegelt gegenseitig oder wo
wir also in verschiedenen Konstellationen und spiegeln. Und natürlich haben wir auch. Wir haben eine, Das heißt
Lernwelt bei uns, wo wir sehr viele Lernangebote auch haben. Und gerade in dem Bereich gibt es sehr viel und wird
sehr viel angeboten, wo man daran teilnehmen kann, wo es um die dialogische Unternehmenskultur ist. Was das
genau heißt für uns und natürlich auch wenn jemand bei uns anfängt, gibt es Einführungsveranstaltungen für alle im
Rahmen des Onboardings, wo es genau um diese Werte geht und auch um unsere Sprache. Übrigens, damit man so
eine Orientierung am Anfang bekommt. Wenn wenn man eben wenn man nicht bei dem die Ausbildung gemacht hat,
weil man braucht die am Anfang und ja, das sind so sehr unterschiedliche Angebote, die man da bekommt.
Habt ihr so ein Kannst du das mal so so schematisch darstellen wie so ein Onboarding wie wie muss ich mir das
vorstellen, wenn ich jetzt bei dem anfange?
Ähm. Ja, es ist. Wir haben. Natürlich. Für mich beginnt das Onboarding eigentlich nach der Zusage. Und wir sind sehr
bemüht, die unsere, also die künftigen Mitarbeiter, dann also mit ihnen in Kontakt zu zu sein. Wir zum Beispiel, was wir
machen. Wir laden sie auch schon zu Events ein, wenn das genau in dieser Zeit stattfindet. Und wenn die Menschen
bei uns anfangen, dann gibt es immer Einführungsveranstaltungen. Also die ersten gerade am ersten Tag. Wenn sie
anfangen, sind dann alle zusammen und ich alle, die in dem Monat anfangen. Und ich muss sagen, als ich angefangen
habe, war es ja auch so und ich habe auch heute noch einen engen Kontakt, weil zu diesen Menschen. Ja, und
teilweise werden dann auch so kleine Teams gebildet innerhalb weil manchmal fangen 60 100 Menschen an oder wie
auch immer und dann werden so kleine Teams gebildet, sowie eine Peergroup. Und dann bleibt man halt zusammen in
dieser Gruppe und hat auch Themen zu bearbeiten. Und bis zum nächsten Mal. Man sieht sich dann wieder nach.
Nach einiger Zeit, wo man bestimmte Fragen reflektieren kann und natürlich auch den Start, den man hatte. Und ich
habe heute noch eine gute Verbindung zu diesen Menschen. Mit denen treffe ich mich auch. Und das Spannende
dabei war zum Beispiel eine Kollegin, als ich angefangen habe. Die hat bei uns in der Datenanalyse angefangen und
da habe ich ein Praktikum gemacht im Juli und war genau in ihrem Team. Und das war einfach schön, sie da auch so
zu erleben in dieser Interaktion. Also das so, so findet eine Party statt und natürlich auch in den Teams, also wir zum
Beispiel bei uns im Team ist es so, dass wir ja nicht nur ein Blumenstrauß vorbereiten, sondern wirklich auch den Tisch
so wie eine kleine Feier vorbereiten, weil es uns unheimlich wichtig ist, dass die Menschen sich wohlfühlen bei uns.
Und im Moment arbeiten wir auch noch an anderen Konzepten, wie wir das noch besser begleiten können, auch
strukturiert. Weil manchmal haben wir große Unterschiede zwischen den Teams. Und um eine Hilfestellung dann auch
anzubieten.
Also eine eine wirkliche Willkommenskultur, war das ja so bedingt.
Ja, ja.
Ja. Schön. Ja, gut. Und dass ihr so. Ich sage mal, dass der Rechner vorbereitet ist, Visitenkarten da sind, wenn es
welche gibt, dass davon gehe ich aus in dieser, in dieser vorbereiteten Welt, die ihr so habt.Ja, also wir. Wir haben also bei Es gibt dann einen Mentor oder einen Begleiter für für diesen Menschen und dann
richtet man gemeinsam alles ein. Also das machen. Das gehört für uns dazu. Ich Aber ich glaube, viel wichtiger ist
tatsächlich, wie man einen Menschen aufnimmt, wie das emotional stattfindet, weil ein Laptop einzurichten oder dass
man dann alles vorfindet, was man braucht. Das passiert ja überall. Die Frage ist, was macht dann den Unterschied
aus? Und in meinen Augen macht das den Unterschied aus. Und die. Die Emotionen, die damit verbunden sind. Und
gerade am ersten Tag, wenn die Menschen in ein neues Unternehmen kommen und auch mit einem gewissen
Unsicherheitsgefühl und auch viele Fragezeichen im Kopf Was erwartet mich? Das ist meine Erwartungshaltung. Die
wird erfüllt. Ist es so, wie ich es mir vorstelle, dann finde ich es umso wichtiger, dieses Sicherheitsgefühl auch
anzunehmen. Also irgendwie auch zu schaffen, damit sich die Menschen willkommen fühlen. Und das finde ich am
allerwichtigsten beim Onboarding.
Ich habe einen Führungsgrundsatz. Finde ich gerade spannend, weil der da mega gut zu passt. Der lautet Orientierung
schafft Sicherheit und Sicherheit schafft Vertrauen. Und das, was du gerade ansprichst, ist ja genau dieser Punkt. Ich.
Egal wie, egal was für ein Persönlichkeitstyp ich bin, ich bin ja erstmal vielleicht nicht orientierungslos, aber auf jeden
Fall orientierungsloser. Am ersten Tag, wenn ich komme und diese Lücke zu füllen und zu sagen Ich biete dir aber
gerade am ersten Tag oder gerade in den ersten zwei Wochen, vier Wochen biete ich dir ganz viel Orientierung, damit
du die Sicherheit quasi für dich daraus ziehen kannst, die du brauchst. Und damit ist dann der Boden für das gelegt,
was wir eigentlich schaffen wollen, nämlich Vertrauen ineinander. Ne, finde ich, finde ich eine schöne Idee und Also
das kann ich dir sagen. Ich sehr viele Unternehmen auch. Auch ich sage mal von Kollegen und Kolleginnen der der.
Der eingerichtete Rechner ist nicht überall STANDARD.
Ja, okay.
Also selbst da hapert es manchmal dran. Und aber an diesem Beziehungsthemen sicherlich noch viel häufiger.
Spannend, das. Genau das habe ich auch gelesen mit deinem Praktikum. Ich würde da mal kurz springen. Ich hätte
mir den Punkt auch aufgeschrieben. Was hat also anders. Ich erlebe das oft, dass solche Art von Ich hospitiere mal in
einer anderen Abteilung. Dass die Führungskräfte, mit denen ich das diskutiere, dass die das mega spannend finden.
Diesen Ansatz, diesen Gedanken, ähm, ich bringe das manchmal rein, wenn wenn wenn zwischen Abteilungen auch
irgendwelche Probleme herrschen. Das sind ja oft Vorurteile, Wahrnehmungen, die ich habe, von denen immer die und
die anderen sagen dann ja immer die und dann war da habe ich das habe ich ja mit einer Führungsgruppe diskutiert,
war so die Idee okay, aber dann, dann schafft doch mal einen Austausch, also lasst doch mal einen aus eurem Team
eine Woche bei denen irgendwie mitarbeiten, Dann kann er ja sehen, ob seine Vorurteile, die er hat, sich bestätigen.
Also ob der zurückkommt und sagt ja, ja, das ist genau so, wie wir uns das hier vorstellen oder ob das vielleicht doch
ganz anders ist in der anderen Abteilung. Und das ist auf. Also fand ich mega spannend, Aber ich glaube, in der
Umsetzung hapert es dann oft. Weil dann habe ich keine Zeit und die auch nicht. Was soll ich da eigentlich machen?
Und so kannst du da ein bisschen was drüber erzählen. Also du bist jetzt ja als Führungskraft sogar in eine andere
Abteilung gegangen. Ich glaube Customer Data Analytics. Also gut, weiß ich nicht, aber hat wahrscheinlich nichts mit
dem zu tun, was du in deinem Alltag eigentlich so machst oder wenig. Vielleicht kannst du ja mal erzählen. Und was
ist? Was hat der Perspektivwechsel dir deinem Team gebracht? Oder vielleicht auch denen? Also vielleicht gab es da
auch ein Learning.Ja, das ist eine sehr gute Frage. Wie kam ich dazu? Ich meine immer eines meiner Fokusthemen sind Kennzahlen. Ich
beschäftige mich sehr, sehr gerne mit Zahlen, auch wenn ich keine Wissenschaftlerin bin. Aber das war. Ich hatte
schon immer ein Faible für Zahlen. Und ich finde Zahlen faszinierend. Und Kennzahlen sowieso, weil die erzählen
immer eine Geschichte. Und als ich zu DM kam, habe ich mich dieses Themas angenommen. Ich hatte ja beim Trainer
dieses Bewerbermanagementsystem mit aufgebaut. Auch weil es keine Möglichkeit vorher gab, ein gescheites
Reporting aufzustellen oder zu sehen, wo kommen die die Bewerbungen her oder wie können wir uns besser
aufstellen, noch marketingmäßig? Und diesen Fokus hatte ich auch, als ich zu DMK und habe mich. Habe mich sehr
stark mit diesem Thema beschäftigt und inzwischen haben wir auch da eine Arbeitsgruppe, also im Recruiting. Ich
spreche hier nur vom Recruiting, wo wir sehr intensiv mit diesen Kennzahlen arbeiten. Und es entstand vor einem Jahr
eine Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von Customer Data, weil die natürlich die die Kundendaten
auswerten und das habe ich mir dann angeschaut. Und dann hatte ich gedacht Oh, das ist total spannend, Da kann ich
noch viel daraus lernen, weil Kundendaten Daten sind immer gleich, egal was sie wo sie herkommen. Ich meine, vom
Grundsatz her, aber die Kolleginnen und Kollegen, die sind sehr, sehr weit. Die sind ja richtige Profis in dem Bereich.
Und dann hatte ich, hatte ich diesen Gedanken und dann irgendwann, also wir haben zum Beispiel auch bei uns mit mit
den Daten aus dem Recruiting, das ist bei uns eine andere Abteilung in unserem Ressort, die die bereiten die Daten
vor und wir gucken, wie wir sie interpretieren, arbeiten gemeinsam an ein verbessertes Reporting.
Aber mich hat dieser Gedanke irgendwie nicht losgelassen und weil ich auch ein sehr neugieriger Mensch, hatte dann
auch eine Fortbildung angefangen zum Data Analytics, weil ich einfach mehr verstehen wollte. Und dann habe ich
einfach gefragt, ob ich bei den bei ihnen ein Praktikum machen kann. Und dann haben die Kolleginnen und Kollegen
sich Gedanken gemacht und haben gesagt Ja, gerne. Und dann war ich eine ganze Woche da. Natürlich ist es auch
so, dass meine, meine, meine Führungskraft hat das unterstützt. Wir unterstützen solche Austausche. Aber jetzt auf
dieser Ebene hat es bei uns so noch nicht stattgefunden. Also es sind zum Beispiel Recruiter bei uns. Wir begrüßen
das sehr, wenn die mal einen Tag bei dem Ressort sind. Sie betreuen ja, damit sie verstehen, wie die Prozesse da
sind. Das machen die auch. Und es gibt auch viele Kolleginnen und Kollegen, die in den Märkten ein Praktikum
machen, damit wir verstehen, was da passiert und warum wir überhaupt da sind. Und dann habe ich, haben die
Kollegen ein super Programm für mich aufgesetzt für die ganze Woche. Ich war eine ganze Woche dort und die haben
sich wirklich die Zeit genommen und haben mir ganz genau gezeigt, was sie machen und und. Ich war total überrascht,
dass es so eine Vielfalt gibt, weil es gibt.
Es gibt Menschen, die sich was weiß ich nur mit der Marketingkampagne beschäftigen, andere nur mit den Daten der
Partner, der Industriepartner. Dann sind welche die die erstellen Tabellen mit Daten und das war für mich unheimlich
spannend. Ich habe wahnsinnig viel mitgenommen, konnte es auch tatsächlich umsetzen und dazu komme ich gleich.
Und eine. Also was ich mitgenommen habe, war diese einmal diese Vielfalt zu verstehen, dann auch zu verstehen, was
passiert in den Märkten. Weil wir. Wir arbeiten mit diesen Daten und ich habe einen viel besseren Einblick zu den
ganzen Prozessen bekommen. Weil wenn man im Dialog gekommen ist und das geht vielen so, ist man doch in seiner
eigenen Babel. Aber wir, wir nennen uns auch marktunterstützende Dienste, Das heißt, das, was wir tun, tun wir ja
nicht für uns, sondern wir tun es für eine Gemeinschaft und wird uns damit für unsere Kunden. Ja, und dass ich glaube,
dass die Gefahr besteht, wenn man immer so in seiner Bubble ist, dass man das vergisst, warum tut man das, was
man tut und dass das zu sehen hat? Mir hat meinen Horizont einfach erweitert und auch, wie man mit Zahlen arbeitet.
Auch ich hatte mich auch mit SQL zum Beispiel beschäftigt usw in der Theorie, Aber das Land zu sehen, das hat mir
auch wieder geholfen, besser diese Tools anzuwenden und und für für die Kolleginnen und Kollegen haben sie mir
dann auch gespiegelt.Also die fanden das schön, dass man sich so für ihre Arbeit interessiert. Und dann waren sie auch überrascht, dass ich
mich mit Zahlen auskenne, weil dann besteht natürlich auch so diese Bias ja auf allen Seiten, auch jemand aus dem
HR. Ja, okay, aber dann waren Sie doch überrascht, weil wie gesagt, ich hatte mich immer sehr gerne mit Zahlen und
auch mit Mathematik beschäftigt und das war total schön. Und ich kam dann zurück und dachte Oh, für meine
qualitativen Kennzahlen, die haben jemanden an der Hand, die machen das mit Kundendaten. Ich frag mal nach und
jetzt sind wir dabei, das so zu setzen. Ja, und ich weiß jetzt ganz genau, wer was macht dort, sonst hätte ich das nicht
gewusst und kann direkt die Menschen ansprechen, die mir helfen können. Und das ist schon mal sehr viel wert. Ich
habe so viel mitgenommen, dass ich jetzt direkt umsetzen kann. Zum Thema Kennzahlen Und jetzt haben wir auch
zum Beispiel auch ein Projekt aufgesetzt, wo wir an dem Reporting übergreifenden Reporting besser wie wir das
besser aufsetzen können, weil wir. Recruiting ist ja nicht losgelöst von Employer Branding und das hat mir sehr, sehr
geholfen. Ich kam so beschwingt zurück und war total, weil ich freue mich immer, wenn ich was lernen kann und wenn
ich das Gefühl habe, dass mich was weiterbringt. Und das hat mich enorm weitergebracht. Und ja, und jetzt darf ich
das auch vorstellen und bei uns im Bereich, weil wir natürlich dafür plädieren möchten, dass Menschen das öfters
machen.
Und wie gesagt, die, die es hat. Auf dem ersten Blick hat es nicht so viel zu tun mit meinem Arbeitsbereich, aber doch.
Und ja und dass ich habe dann und das tolle war ich hatte. Ich war auf dem Weg dahin an einem dieser Tage und habe
eine Kollegin getroffen. Eine auch eine Führungskraft aus einem anderen Bereich bei uns. Da habe ich ihr erzählt, was
ich gerade mache. Und dann sagt sie Oh, das ist eine gute Idee. Jetzt überlege ich gerade, wo ich das machen kann
und Und dann hat eine andere Freundin von einem ganz anderen Unternehmen, die ist Pressesprecherin. Sagt sie tut
das hat mich so inspiriert. Ich mache das jetzt auch bei uns. Ich habe angefragt und ich werde da in beiden
Vertriebsingenieur was machen. Weil ich. Ich kenne mich zwar an der Oberfläche aus, aber ich würde gerne mehr
wissen. Und das hat mich so gefreut, dass ich auch andere Menschen inspirieren kann, um für sich dann was zu
machen und dann auch bei Das hilft total bei der Zusammenarbeit. Wie du das gerade gesagt hattest, Weil wir wirklich
viele Bias haben und das merken wir gar nicht. Und ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man enger Kontakt hat mit
den Menschen, dann auf einmal verschwinden die ja, weil weil man viel mehr Verständnis dafür hat, wenn man den
Menschen kennenlernt und den Kontext, der Kontext, das ist das, was uns oft fehlt.
Und das also da schließt sich, würde ich sagen, ist gerade so ein Gedanke, der mir kommt. Da schließt sich ja auch
deine, wo wir mit eingestiegen sind, seine Kindheit sozusagen. Also wir, wir haben ja auch alle diesen, diesen Bias,
diese Vorurteile oder diese diese Glaubenssätze. Wie ist denn jemand, der aus Rumänien kommt? Wie ist denn
jemand, der aus Polen kommt? Ja und ob die. Also ich glaube ich ich war glaube ich noch nie in Rumänien Und
trotzdem habe ich ja irgendwie einen Gedanken dazu. Und der ist natürlich nicht dass nicht die Wahrheit. Aber, und das
ist ja das, was auch zwischen Abteilungen stattfindet ich habe das, ich habe das. Letztens war ich mit einem Team
zusammen und dann haben die über die andere Abteilung, mit der die Probleme haben gesprochen und und dann
irgendwann bin ich dazwischen gegangen und habe gesagt okay, also ich verstehe jetzt, dass die frühmorgens sich
zusammensetzen und sich überlegen, wie sie euch das Leben heute richtig schwer machen können. Ja, also das habe
ich verstanden gerade, also das machen die jeden Tag und dann tun die das. Dann haben die fünf Ideen, wie die euer
Leben richtig schwer machen können und dann machen die das. Und an dem Punkt sagt dann natürlich jeder Ja, nee,
nee, nee, absichtlich machen die das nicht.
Aber davor verhalte ich mich so, als ob ich das denke, dass die das absichtlich machen. So, und ähm und da ist das
natürlich cool. Mal abgesehen jetzt. Du hast das ja nicht deswegen gemacht, sondern um was zu lernen. Aber ich
glaube. Hast du denn schon zwei Punkte, die die Organisation helfen würden, sich da weiterzuentwickeln? Das eine
sind Missverständnisse zwischen Abteilungen und im Grunde also du hast das ja gesagt mit den Märkten. Ich habe
auch einen Geschäftsführer, der einmal im Jahr in so einem Abfallentsorgungsunternehmen, der fährt dann einmal im
Jahr mit auf dem auf dem Müllwagen quasi, um sich also das einmal irgendwie anzugucken und da so ein bisschen
reinzufühlen, finde ich auch ganz schön. Und ich sag mal, das ist ja das eine. Aber im Grunde ist das ja zwischen
jedem Team, jeder Abteilung ich, wenn ich in HH bin, weiß ich im Grunde ja nicht, was die kaufmännische Abteilung
macht. Den ganzen Tag habe ich vielleicht eine grobe Idee von aber. Also wenn überhaupt und umgekehrt das gleiche
und das das ist glaube ich schön und ähm Also ist ja auch ein tolles Peer to Peer Learning Format. Was, was du, was
du da aufgezeigt hast?Ja. Total. Und wie gesagt, was bei uns so implementiert ist zum Beispiel ist die so ein Praktikum in den Dezimeter
Märkten. Das machen auch ganz viele Kolleginnen und Kollegen bei uns. Aber wie gesagt, das ist implementiert und
das wird auch sehr gefördert. Aber was man eben auch machen kann, ist die Abteilungen mit denen man
zusammenarbeitet oder die Menschen oder wo man auch glaubt, dass man ein Insight bekommt. Und das Tolle ist,
dass das auch so gefördert wird und dass man das auch machen kann. Ja, weil ich kann mir auch vorstellen, dass es
Unternehmen gibt, wo die sagen Nee, jetzt bleibst du mal schön hier, was soll das bringen? Ja, kann ich mir auch
vorstellen. Aber wir Bei uns ist diese Lernkultur sehr stark ausgeprägt. Und das hilft natürlich.
Im Grunde ist das auch wieder so ein bisschen das, was du vorhin ja auch sagtest, also der Wert, in dem Fall dann
vielleicht Lernkultur oder Lernen sich weiterentwickeln. Der gewinnt ja nur an Bedeutsamkeit im Alltag, wenn ich ihn
lebe. Und das ist ja dann ein neues Beispiel quasi dafür, dass auch Führungskräfte eine Woche in irgendeine andere
Abteilung gehen und dort etwas lernen, was sie dann selber, also in deinem Fall ja für ein Projekt dann ganz aktiv
nutzen können. Also hättet ihr euch ja wahrscheinlich auch einen Berater für KPIs oder so dazuholen können. Und das
wäre ja ein anderer Weg. Eine andere Alternative finde ich spannend.
Ja, das stimmt total gut.
Ich Ich habe da noch eine eine Anknüpfung und zwar ich habe gelesen, dass du. Dass du ihn in Angkor Wat in
Kambodscha und da hast du, da hast du dieses Thema bei bei Veränderung quasi. Also dass wir, wenn wir, wenn wir
Neues beobachten, entdecken, dass wir oft erst dieses Neue durch Vergleiche irgendwie einordnen. Und das fand ich
ganz spannend, weil also das ist ja im Grunde das, was du auch gerade erzählst, Du hast da Neues gelernt und bringst
das jetzt mit in dein Team und die haben das ja erstmal nicht gelernt, sondern du bringst ja diese Veränderung jetzt mit,
die sich daraus entwickelt. Und das ist im Grunde ja bei jedem Veränderungsprozess so, dass das etwas Neues ins
Team kommt. Also Beispiel Qi da, da begegnet mir das bei meinen Kunden und Kundinnen also total oft, Dass die
irgendwie beginnen mit KI und dann packen die das rein und dann treffen die halt auf Widerstände. So, da also das
war so meine Frage Erstens wie, was vergleiche ich denn da? Nee, oder vielleicht diese ganze Diskussion, die wir
vorhin hatten ist ja ist ja im Grunde genauso. Also da kommt jetzt eine Generation, die ist nicht dankbar, dass sie bei
mir arbeiten darf. Und jetzt vergleiche ich das mit mir. Ich war total dankbar, dass ich damals einen Ausbildungsplatz
bekommen habe und jetzt sehe ich eine Differenz und mit der mache ich irgendwas. Also das fand ich spannend. Da
wollte ich von dir also gerne zu all diesen drei Punkten noch ein paar Impulse haben, die Also erstens wie, wie, wie ist
dieser Angkor Wat? Moment, wenn ich den so wie ist der entstanden? Und was steckt da noch an? An Erfahrung, für
Führung, für Unternehmenskultur drin?
Ja, also ich muss. Ich muss erstmal sagen, dass Angkor Wat ein einschneidendes Erlebnis für mich war. Allein
aufgrund dieser Monumente, die unfassbar sind. Und ich hatte ja diesen einen Moment, wo jemand gesagt hatte, dass
das die Römer Asiens sind. Und ich bin erstens Historikerin, wo bei mir dann also ich. Ich habe das dann so
aufgenommen, ich musste erst mal lachen und dann habe ich wirklich. Also ich höre oft so Sachen. Und klar, als
Historiker hat man vielleicht einen anderen Blick darauf, wenn es um solche Inhalte geht. Und ich musste so lachen,
Das ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Und das hat dann dazu geführt, dass ich mich wirklich gefragt habe
Warum macht denn das jemand? Warum kommt so eine Aussage? Die Römer Asiens und so, so bin ich dazu
gekommen, zu diesem Thema der Wahrnehmung. Mir passiert das ganz oft. Ich bin oft auf Reisen und dann gerade in
dieser Spiegelung, wenn man in einer anderen Kultur gerade ist, lernt man sehr viel über sich kennen. Gerade in Asien
finde ich, das finde ich so spannend, weil man, also ich erlebe das für mich so ich weiß jetzt nicht, wie es anderen
Menschen geht, aber ich erlebe mich dann auch in meiner Identität anders. Wenn ich, wenn ich in so einem Umfeld bin
und dass das das tut mir gut, einfach auch erdet mich auch wieder.Und wie gesagt, die Römer reisen, sage ich dann. Erstens darüber nachgedacht Was macht denn unsere Kultur
eigentlich aus, wenn wir in so einem Umfeld ist? Und dann Warum sagt das jemand? So und so kam ich darauf, dass
Menschen ganz oft so eine Sicherheit brauchen, wenn sie sich auf etwas Neues einlassen. Es gibt auch Forschungen
dazu tatsächlich, dass auch Veränderungsprozesse viel oder einfacher oder besser aufgenommen werden, wenn sie
an etwas anknüpfen, was schon da ist. Weil die Menschen einfach so sind. Die brauchen diese Sicherheit. Und jetzt
bei dem Thema KI. Ich glaube, da spielen noch ganz andere Dinge mit eine Rolle. Weil da sind viele Ängste, die damit
verbunden sind, klar. Bei jedem Veränderungsprozess haben Menschen Ängste, was aus ihnen wird. Bei manchen
sind die stärker ausgeprägt als bei anderen. Und gerade bei den Menschen, wo diese Ängste sehr stark ausgeprägt
sind, ist es ganz wichtig in meinen Augen zu erklären, was passiert und was oder was was sein wird. So eine
Technologie helfen kann. Aber natürlich ist es auch so, dass man dass jeder Mensch Eben auch verstehen sollte, dass
man auch an sich selber arbeiten muss, wenn so eine Veränderung kommt. Und ich glaube, dass den Menschen zu
vermitteln ist nicht immer so einfach, weil jeder einen anderen Zugang zu dem Thema hat. Und das hat mich, das
fasziniert mich eben auch an Veränderungsprozessen.
Und ich stelle fest jetzt für mich zum Beispiel, mir fällt das leicht oder leichter als anderen, weil ich mich sehr oft
verändern, verändert habe. Ja, ich. Ich bin schon in einem Umfeld aufgewachsen. Ich bin in einem kommunistischen
Regime aufgewachsen, wo wir jeden Tag irgendwie improvisieren mussten, weil es nicht so viel gab. Es gab so gut wie
nichts. Ja, und nicht mal Medien. Nichts. Und dann musste man improvisieren. Jeden Tag, irgendwie. Es gab kein
Mehl, da musste man mit was anderem backen, oder? Keine Ahnung. Permanent war es so und dann bin ich
ineinander. Ich habe auch im Ausland studiert. Dann bin ich nach Deutschland gezogen. Das heißt, ich habe sehr viele
Veränderungsprozesse durchgemacht und dann auch im privaten Bereich usw und dann fällt es mir auch leichter, die
Chancen zu sehen. Aber es ist mir auch bewusst, dass Menschen, die dieses. Diese Historie so nicht haben, das ist für
die viel schwieriger ist, weil sie gar nicht kennen nicht gewohnt sind. Aber es kommt, es kommt ganz ganz stark und da
wird niemand davon befreit sein. Und ich glaube was diese. Es klingt so ein bisschen fatalistisch, was vielleicht auch für
viele schwierig ist, das so anzunehmen. Aber ich glaube, je früher man sich darauf einlässt, desto besser ist das. Und
wenn wir das schaffen, so Anknüpfungspunkte zu finden an dem, was da ist oder womit sich die Menschen wohlfühlen
und ihnen die Chancen aufzeigen, dann glaube ich, dass das gelingt oder besser gelingt.
Ja, es ist ein Prozess, und ich als Historikerin habe ich oft. Also gerade habe ich mich sehr viel mit solchen Prozessen
beschäftigt in der Geschichte, wo es neue, wo neue Technologien kamen, wo immer wieder solche Umbrüche
stattgefunden haben. Und da kann man sehr viel draus lernen. Auch meine Kinder fragen Wozu brauche ich
Geschichte in der Schule? Also ich höre das von vielen. Und dann sage ich Ja, da kannst du viel besser, Du kannst es
sehen, wie Menschen sich verhalten haben zu bestimmten Zeitpunkten oder auch Führung. Führung kann man sehr
gut aus der Geschichte lernen. Ja, das haben wir ständig mit Führungspersönlichkeiten zu tun und man kann sehen,
was, was jemand gut gemacht hat oder jemand gar nicht. Oder welchen Fehler man macht, wenn man geführt wird. Ja
und wo? Oder wenn man bestimmten, bestimmten Führungsstilen folgt oder Ideen ohne nachzudenken Ja oder? Also
man kann so viel daraus lernen und deswegen bin ich sehr froh, dass ich das studiert habe, weil man das auch sieht.
Und ja, deswegen faszinieren mich solche, solche Aussagen und solche Geschichten. Die führen dann immer dazu,
dass ich mir dann Gedanken mache und dann schreibe ich darüber, was mich gerade bewegt.
Ich habe, weil du das gerade sagtest, ich ich hatte vor ganz vielen Jahren, ich habe ja so einen
Bundeswehrhintergrund, also ich war Offizier bei der Bundeswehr und dann habe ich mit einem Militärhistoriker haben
wir ein Format entwickelt, wo wir in Waterloo quasi die. Also bei Brüssel ist das die Schlacht Napoleons gegen Preußen
und denen glaube ich quasi genau für sowas genutzt haben. Also wie, wie hat Napoleon sich eigentlich verhalten? So,
Und wie haben die anderen Führungskräfte sich verhalten? Was hat gut funktioniert, was hat nicht gut funktioniert?
Was hat das gemacht und haben versucht diese diese diese historischen Bilder, so wie du es gerade beschreibst, dann
irgendwie auch zu reflektieren und zu überlegen okay, was? Was könnte da drin stecken? Das muss ich gerade
denken.Ja, das ist also ich finde das total faszinierend und auch. Also ich ich beschäftige mich immer noch gerne mit
Geschichte und ich stelle auch fest, dass auch in der Literatur, also gerade jetzt, auch wenn es um Führungsliteratur
zur Führung geht, da tauchen sehr oft solche Persönlichkeiten auf. Und nicht umsonst. Ja, weil man kann das sehr gut
erkennen, wenn oder auch faszinierend, wie Menschen es schaffen, andere Menschen zu ketzern für eine Idee. Das
finde ich faszinierend. Und ich hatte zum Beispiel auch. Ich hatte auch einen Beitrag geschrieben über Maradona. Das
ist jetzt wieder keine historische Figur, aber ich war schon ne. Ja, ja, ich war so beeindruckt, als ich in Neapel war. Und
dieser Mensch ist überall präsent in dieser Stadt. Heute noch. Unfassbar. Ja, überall. Es gibt Fresken, es gibt Statuen
von diesen Menschen. Er wird wie ein Gott verehrt. Das kann man sich nicht vorstellen. Und jeder Pizzeria
napolitanische Pizzeria auch. Habe ich jetzt auch in Deutschland beobachtet. Übrigens ist immer in Hellblau und weiß,
und ganz oft ist ein Porträt von ihm. Und ich, ich ich habe. Ich habe darüber auch geschrieben, weil mich das so
beeindruckt hat. Wie schafft das jemand, so einen Impact zu generieren? Und man kann halten, was man will von ihm.
Oder man findet bestimmte Dinge gut, andere nicht. Aber das ist unglaublich. Nach so vielen Jahren Und Menschen,
die ihn gar nicht kennen, verehren ihn. Also das finde ich unglaublich. Ja, und das hat mich sehr beeindruckt, muss ich
sagen. Und mich hat auch dazu geführt, dass ich mir Gedanken gemacht habe. Was passiert da? Was hat er
gemacht? Und ich habe dann auch so für mich einige Ideen so entwickelt, wo ich gedacht habe, ja, das gibt solche
Menschen und das finde ich faszinierend. Man kann viel daraus lernen aus meiner Sicht. Ja.
Gibt es da eine seine These, die du, die du hier von dem Maradona Case quasi abgeleitet hast für dich, oder?
Ja, er hat das. Ich glaube, ja. Also ich habe mich dann auch mit ihm intensiv beschäftigt, weil das eine zum anderen
geführt und ich glaube, was er geschafft hat. Gut, er war. Er hat es wirklich geschafft, diese Mannschaft dann zur
Meisterschaft zu führen. Das ist das eine. Aber er war ein Mensch, der. Also erstens haben sich die Menschen sehr gut
mit ihm identifiziert, weil er auch so ein Narrativ hatte. Und das finde ich ein ganz wichtiger, ein ganz wichtiger 0.1
Narrativ zu entwickeln. Ich werde demnächst auch noch was dazu posten, weil ich die Fresken in Ravenna gesehen
habe. Also ja, ich war in Ravenna und habe diese Fresken gesehen, die unfassbar schön sind. Aber sie erzählen eine
Geschichte, ein Narrativ. Deswegen sind die da. Und diese Idee des Narrativs ist das, was auch Maradona gemacht
hat. Er hat sich ja als Repräsentant dieser Schicht dargestellt. Er hat sich sogar geweigert, in Argentinien für eine
Mannschaft zu spielen, die als die Mannschaft der Elite galt und ist immer bei Boca Juniors. Zum Beispiel ist er da
geblieben, die eine Schicht der Arbeiter oder der ärmeren Menschen darstellte. Und er hat es geschafft, zu einer
Identifikationsfigur auch in Neapel zu werden, weil die Menschen dort eben, wenn man auch diese Stadt sieht und sich
auch mit dieser Geschichte beschäftigt, der Region, die ist eine der ärmeren Regionen.
Die Menschen, denen es nicht so gut wirtschaftlich und die haben sich mit ihm identifiziert. Und er war auch als
Führungspersönlichkeit ein Mensch, der sehr auch es geschafft hat, mit seiner Art die anderen Menschen zu
motivieren. Und er war auch ein Mensch, auch wenn er so wenn man ihn sieht bei den Spielern Er. Er hat natürlich
seine unglaubliche Qualitäten als Einzelspieler, aber er hat trotzdem im Team das geschafft, das zusammenzuhalten,
sie voranzubringen und auch eine starke Herzlichkeit zu auszustrahlen. Und das hat die Menschen dann insgesamt
gecatcht. Und ja, ich denke, er hat es dann geschafft, zu einer Identifikationsfigur zu werden und nach so vielen
Jahren, aber auch dieser Verehrung. Klar, es liegt auch an der Mentalität, die dort herrscht und die Menschen haben
das wahrscheinlich auch gebraucht. Aber wenn man nach Neapel geht und sieht, dass er wie ein Gott dargestellt wird
und so verehrt wird, also das ist unglaublich, muss ich wirklich sagen. Das hat mich total beeindruckt. Ja.
Also ohne das, dass mein Gedanke jetzt ist, gottähnlich verehrt werden zu wollen. Aber da steckt natürlich schon in
dem einen oder anderen, was du gerade sagst schon auch ein. Learning für für Führungskräfte drin. Also irgendwie
nahbar zu sein. Vielleicht auch das Thema Authentizität? Ne.
Irgendwie Ja, unbedingt. Das ist eigentlich.
Genau und und am Ende. Also müssen die dem ja vertraut haben, dass er das, was er dort sagt oder zeigt, dass er das
auch so meint. Dass das keine Rolle ist, die er spielt, um irgendwie anzukommen, sondern da muss ja ein tiefes, also
eine tiefe Ehrlichkeit irgendwie gespürt worden sein. So, und dann sind wir irgendwie bei Authentizität. Also das war so,
also meine Gedanken gerade spannend.Ja, das ist ein sehr gutes, sehr gutes Stichwort, was du gerade nennst die Authentizität. Ich finde das entscheidend.
Auch oft, weil genau das hat er. Er hat sich nie versteckt. Er hat nie irgendwas von sich gezeigt, was er nicht ist. Und
das spüren die Menschen. Das spüren auch immer die Menschen, egal in welcher Art der Interaktion man ist, wenn
man authentisch ist oder nicht. Und das ich habe das jetzt auch im Laufe meines Lebens auch erlebt, wie wichtig das
ist, bei sich zu stehen und auch nicht zu versuchen, irgendwas darzustellen, was man gar nicht ist. Das spüren die
Menschen. Und gerade als Führungspersönlichkeit oder wenn man so bei seinem Team ist und auch eine gewisse
Sicherheit ausstrahlen sollte, um ein sicheres Gefühl zu geben, sollte man authentisch sein. Weil das spürt jeder
Mensch und das wird so in Sicherheit. Und das sind nicht mal die Worte. Es ist einfach das, was man ausstrahlt.
Ich Also ich finde, ich teile das, was du sagst. Und trotzdem habe ich so eine, so eine gewisse Ambivalenz in mir, weil
ich schon auch Führungskräfte erlebt habe, die das als eine Art Entschuldigung genutzt haben, sich nicht in
Veränderungsprozesse zu begeben. So, und das ist ja so ein, so ein schmaler Grad, würde ich sagen. Also auf der
einen Seite teile ich das voll, was du sagst und auch am Beispiel von Maradona und auf der anderen Seite. Also mein
mein Gedanke dazu ist immer also wenn du halt ein Arschloch bist, dann kannst du natürlich authentisch ein Arschloch
sein, aber das macht dich ja trotzdem nicht zu einer guten Führungskraft. Und also und wir können ja unsere
Persönlichkeit weiterentwickeln. Also das ist ja also ich höre manchmal so den Satz Ich bin halt so, ähm. Und da ist
meine Antwort immer Nee, du bist nicht so, sondern du hast entschieden, so sein zu wollen. Und wenn du halt ein
bisschen anders sein möchtest, dann ist das halt mit mehr oder weniger Aufwand natürlich möglich. Also wir sind ja
Menschen, die oder Menschen sind, sind natürlich veränderungsfähig im Grunde bis sie, bis sie tot sind. Und das ist so,
das ist so manchmal finde ich schwierig, diesen diesen Weg zu finden, der halt nicht sehr breit ist zwischen authentisch
zu sein, also innen und außen tickt irgendwie oder oder ist gleich, also ist in Schwingung. Also das, was ich in mir
denke, fühle. Glaube ist auch das, was ich nach außen sende. Und auf der anderen Seite mich auch an Dinge, die halt
neu sind, die sich verändern, an die halt anzupassen.
Ja, verstehe ich total. Und das sind aber für mich zwei, zwei Paar Schuhe. Also eine Entschuldigung für einen. Das ist
eine Entschuldigung. Ist für mich. Ja. Da ist der Wille wahrscheinlich nicht so wirklich da, um sich auf
Veränderungsprozesse einzulassen. Aber das ja, um um sich mit Authentizität zu zu entschuldigen. Also ich. Ich
glaube, authentisch sein kann man dann auch, wenn man sich verändert in diesem Veränderungsprozess und die. Für
mich ist das absolut keine Entschuldigung. Und ich war auch anders vor zehn Jahren und vor 15 und vor zwei für zwei,
vor zwei auch noch. Ja. Und trotzdem glaube ich oder behaupte ich, dass ich authentisch bin. Ja, und das hat, das hat
das eine für mich mit dem anderen nicht wirklich was zu tun. Und es ist eben hat mit Selbstreflexion was zu tun und
auch mit der Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln. Und wenn das jemand nicht möchte, dann. Dann bleibt es auf
einem Level oder auch in einem bestimmten Umfeld, wo das ausreicht. Ja, weil auch.
Diese ist nur der sozusagen die also authentisch zu sein ist ja seit ein paar Jahren würde ich sagen, also meiner
Branche auf jeden Fall. Oder war vor ein paar Jahren irgendwie so eine Art Buzzword. Da war irgendwie authentisch
sein, dass es sozusagen das ist das. Also als Führungskraft, was du sein musst. Und diese Entschuldigung. Dann sich
nicht zu verändern, die habe ich halt tatsächlich immer wieder gehört von Führungskräften. Also die hatten sicherlich
nicht dein Mindset, was das Thema lernen, Neues und so anging, aber die haben das dann für die war das natürlich
dann bequem, die haben gesagt, ich bin halt so, ich bin authentisch und bleibe halt so authentisch, wie ich jetzt bin.
Und das war nur mein. Mein Punkt. Ansonsten bin ich, bin ich da bei dir. Und wenn du dich veränderst Und ich habe so
einen Führungsgrundsatz, der passt da super zu, weil der lautet. Ähm. Ähm. Die Die Haltung bestimmt immer die
Handlung. Und das ist ja im Grunde genau das, worum es geht. Wenn meine Haltung keine Ahnung, wertschätzend für
andere ist, dann kann ich das durch meine Handlung jeden Tag ausdrücken. Und dann ist das ja eine Form von
Authentizität in mir. Gucke ich in die gleiche Richtung wie das, was ich tue. Ich spiele also keine keine Rolle. Ich denke
mir, Menschen sind eigentlich blöd, aber ja, irgendwie Wertschätzung muss man jetzt hier machen bei Dezimeter. So,
dann mache ich das mal, sondern ich fühle das auch in mir und das zeige ich jeden Tag. Und das wäre so mein
Verständnis authentisch. Und wenn ich da was verändere, ähm, meine Haltung sozusagen dann anpasse, dann
verändert sich auch die die Handlung. Und diese Haltung zu verändern, das ist in manchen Situationen natürlich
notwendig.
So absolut, das stimmt. Aber umgekehrt gibt es das auch, dass auch bestimmte Handlungen eine Haltung verändern.
Ja.Also ich Klar. Also das unterschreibe ich zu 100 %, was du gesagt hast. Ich stelle aber auch fest, dass es auch
umgekehrt eine Wechselwirkung gibt. Weil es kann auch sein, dass ich auf eine Art und Weise handle und mit dem
Output nicht so zufrieden bin. Und das führt dann vielleicht, wenn ich darüber reflektiere und denke Was. Was hat denn
dazu geführt, dass meine Handlung so war und so angekommen ist? Was war der Kontext? Warum habe ich das
getan? Bin ich damit zufrieden? Und wenn ich merke Nein, ich bin nicht zufrieden, ich hätte es auch anders machen
können. Wird das auch so? In manchen Situationen zu einer anderen Haltung. Weil ich mir denke, die Haltung, die war
jetzt nicht die richtige in dem Moment.
Genau. Schönes Beispiel. Ich finde also zum einen der Weg ist dann aber trotzdem so Nee, also ich bin mit dem
Ergebnis meiner Handlung unzufrieden. Ich reflektiere, verändere meine Haltung und dadurch dann auch die
Handlung. Und das zweite ist für mich ist Reflexion. Wir haben ja heute schon ein paar Mal drüber gesprochen, ist also
neben Vorbild würde ich sagen, sind das die zwei wichtigsten Verhaltenseigenschaften von von Führungskräften, von
guten Führungskräften. Weil nur wenn ich diese Reflexionsfähigkeit habe, mitbringe, dann habe ich ja überhaupt die
Möglichkeit, das zu tun, was du gerade beschrieben hast. Wenn ich in den Spiegel gucke und denke Geiler Typ. Alles
korrekt, was du machst. Dann stelle ich mir nie die Frage Was ist mein Anteil eigentlich daran, dass das nicht
funktioniert hat, sondern die Antwort wird immer sein Du bist der Anteil. Warum das nicht funktioniert hat. Deine Schuld.
Ich habe alles, alles erklärt und alles. Der Rahmen war gut, aber du wolltest halt nicht. Und das ist natürlich schwierig,
weil dann verändere ich mich auf gar keinen Fall.
Das stimmt.
Du, Alina, wir haben schon über eine Stunde und ich könnte noch weiterreden. Das ist gefährlich. Wenn ich noch
weiterreden könnte, weil ich es dann manchmal tue. Ich komme zu meiner letzten Frage, aber davor mache ich
vielleicht noch einen kleinen Cliffhanger. Ich habe ihm. Im Vorgespräch hast du mir erzählt, dass du ein Buch schreiben
wirst. Ich weiß nicht worüber, aber wenn es soweit ist, dann sprechen wir hier vielleicht noch mal drüber. Und für alle
da draußen, Wenn ihr Alinas Deeptalk mochtet, dann ist bestimmt das Buch auch spannend für euch. Also wir
berichten auf jeden Fall. Wir halten euch im Loop. Die letzte Frage, lieber Alina, welche Pressemeldung würdest du
gern von dir von Dezimeter oder auch über das Thema Führung Kulturveränderung in den nächsten zwölf Monaten
lesen?
Sehr schwierige Frage, aber ich glaube, was mir gefallen würde, wenn ich jetzt über über mich zum Beispiel was lesen
sollte, wäre, dass ich mit dass ich mit dem, was ich tue, dass ich Menschen inspirieren kann, an sich zu arbeiten und
dazu beizutragen, dass. Wir einfach in einem besseren Umfeld leben. Und ich meine jetzt mit einem besseren Umfeld,
auch im Arbeitsleben zu Hause. Es muss jetzt nicht das global Galaktische sein, aber dass es dazu führt, dass wir
besser miteinander umgehen. Und wenn ich das würde Mir gefallen nicht ich, wenn ich dazu Menschen inspirieren
könnte. Wenn ich so was lesen würde, Ja. Alina Wettinger hat die Menschen dazu inspiriert, mit ihrem Beitrag das zu
tun. Das wäre für mich eine. Eine würde mich sehr glücklich machen. Ja.
Also wir auf unserer Seite halten die Augen auf jeden Fall offen. Liebe Alina, und ihr habt doch sicherlich auch hier eine
eine Kundenzeitschrift bei euch in den Märkten, oder?
Ja.
Da gucke ich auch mal rein.
Vielleicht auch da gibt es, da gibt es wichtigere Themen, denke ich mal. Ja, aber ja, da gibt es sicherlich. Also wir
haben sehr viele wichtige Themen, die wir da, die da beinhaltet sind und auch was den bewegt. Aber ja, das ist das,
was mir jetzt im Moment eingefallen ist.
Alina, ich danke dir für deine Zeit und die tollen Insights Und ja, danke, dass du da warst.Ich danke dir sehr. Norman Es hat mir sehr viel Freude gemacht und ich höre dir sehr gerne zu. Und ja, ich finde, du
stellst sehr spannende Fragen und auch deine Beiträge, deine Erfahrung. Das hilft mir auch wiederum sehr und ich
lerne sehr viel daraus. Und vielen, vielen Dank, dass ich mich auch. Ja, danke.
Das war eine neue Folge von Führen mit Herz und Verstand. Toll, dass du dabei warst und dir die Zeit genommen
hast. Wenn es dir gefallen hat, hinterlasst mir doch bitte direkt jetzt eine positive Bewertung. Ich wünsche dir eine tolle
Zeit und gutes Gelingen bei dem, was auf dich wartet.

