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Geschrieben von: Normen Ulbrich | In: Podcast | Am: 06.02.2024

Folgenbeschreibung

In dieser Episode begrüßen wir Friedbert Gay, einen Experten für Persönlichkeitsentwicklung und Führung, der seine Erkenntnisse und Erfahrungen teilt. Wir diskutieren über die Bedeutung von Fehlern als Lernchancen, die Rolle von Werten in der Führung und wie Intuition die Entscheidungsfindung beeinflusst. Friedbert gibt Einblicke in seine persönliche Reise und bietet wertvolle Tipps für jeden, der in seiner beruflichen und persönlichen Entwicklung wachsen möchte.

  • Fehler als Lernchance: Die Bedeutung von Fehlern im Lernprozess und wie sie zu persönlichem und beruflichem Wachstum beitragen können.

  • Werte in der Führung: Wie persönliche und unternehmerische Werte die Führungskultur und Entscheidungsfindung beeinflussen.

  • Rolle der Intuition: Die Bedeutung der Intuition in der Führung und wie sie neben rationalen Entscheidungen steht.

  • Persönliche Entwicklungsgeschichte: Friedbert Gays Weg von einem handwerklichen Beruf zu einem Experten für Persönlichkeitsentwicklung und Führung.

  • Bedeutung von Selbstreflexion: Wie kontinuierliche Selbstreflexion zur Verbesserung der Führungsfähigkeiten und zur persönlichen Entwicklung beiträgt.

Ressourcen & Links:

🔗 https://de.wikipedia.org/wiki/Höhlengleichnis – Platons Höhlengleichnis

🔗 persolog® -Was steckt in Dir?

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Transkript

Friedbert Gay: Meine Fehler sind später zu meinem Kapital geworden. Ich bin jetzt 67 Jahre alt, wie du weißt und und trotzdem noch neugierig wie ein kleines Kind. Also das einzige, was beständig bleibt, ist der Wandel.

Normen Ulbrich: Der Erfolg eines Unternehmens hängt ganz entscheidend von der Führungskultur im Unternehmen ab. Denn wenn sich Mitarbeiterinnen zufrieden fühlen, steigt die Produktivität um bis zu 20 %. Doch die Frage lautet Wie kann das bei dem hohen Druck der Zeitverdichtung und den vielen operativen Aufgaben gelingen? Lausche den Deep Talks und erhalte erprobte und praxisnahe Führungswerkzeuge für eine sinn und menschenorientierte Führung. Erlebe gleichzeitig, wie eine positive innere Haltung den Unterschied bei meinen Gästen gemacht hat. Ich bin nur im Ulbrich und heiße dich herzlich willkommen zu meinem Podcast führen mit Herz und Verstand. Heute darf ich euch einen ganz besonderen und wunderbaren Gast ankündigen. Ich durfte ihn bereits 2011 kennenlernen und seitdem sind mir einige seiner Worte immer noch und immer wieder präsent. Er ist ein Mensch, dessen Begeisterung und tiefe Empathie für das, was uns innerlich antreibt, einfach ansteckend ist. Als Erziehungswissenschaftler hat er sein Leben jenen Themen gewidmet, die für unsere Selbstentwicklung so entscheidend sind. Es ist seine Art, wie er spricht, wie er die Dinge beleuchtet, die ihn zu einem faszinierenden Vortragsredner und Mastertrainer machen. Seine Beobachtungsgabe und sein Einfühlungsvermögen zeigten ihm, dass die wahren Herausforderungen oft jenseits fachlicher Kompetenz liegen, in der zwischenmenschlichen Interaktion. Und diese Erkenntnis hat ihn schließlich dorthin gebracht, wo er heute steht An der Spitze der Persolog GmbH, einem Unternehmen mit über 40 Mitarbeiterinnen, das er mitgegründet hat und das jährlich über 100 Trainerinnen für die Anwendung der persolog. Modelle zertifiziert. Ein Meilenstein in der Persönlichkeitsentwicklung. Seine Bücher, insbesondere der Bestseller Das Einmaleins der Persönlichkeit, sind Wegweiser für alle, die auf der Suche nach persönlichem Wachstum sind. Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen, auf deine Howtos und Learnings aus über 40 Jahren Führungs und Persönlichkeitsarbeit. Und damit sage ich Herzlich Willkommen im Podcast. Ich freue mich riesig, dass du heute hier bist, Friedbert Gay.

Friedbert Gay: Ja, vielen Dank für die tolle Ansage. Ja, schon toll.

Normen Ulbrich: Sehr gern, lieber Friedbert. Du, ich kann mich noch gut an den den Workshop mit dir in Berlin erinnern und auch die die Worte, die mir immer wieder im Kopf sind. Schön, dass wir den Kontakt halten konnten. Friedbert Ich habe gelesen und ich glaube, in irgendeinem Gespräch hast du mir das auch mal erzählt, dass du Elektriker gelernt hast. Dann hast du ein Elektromeister gemacht. Das heißt, du hast auch als Elektriker gearbeitet. Was ist passiert, dass du das Leben des Elektrikers eingetauscht hast gegen das eines Trainers und Unternehmers?

Friedbert Gay: Ja, das ist ja eine. Eine verrückte Geschichte. Weil also wirklich Elektromeister gemacht und hatte da eine Vertriebsaufgabe in Baden Württemberg. Und zwar sollte ich drei Unternehmen helfen, in den Markt der Energieeinsparung reinzukommen. Und meine ganz banale Aufgabe war eigentlich, den Leuten zu erklären, wie das Gerät technisch programmiert werden muss und eingestellt werden muss. Und ich habe nach wenigen Tagen festgestellt Die haben keine Probleme mit Technik, die haben Probleme mit anderen Menschen. Und so in meiner Gegend, wo ich groß geworden bin, da ist einfach so Namen, da sagt man einfach mal na gut, die, die Sesselfurzer haben ja noch nie was im Leben belegt bewegt. Ja und so ähnlich bin ich dann mal nach Hause gekommen und habe zu meiner Frau gesagt Hör mal, ich habe heute nichts gearbeitet, nur geredet, aber hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Ja, ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich das so gesagt hatte. Und ja, er hat es noch ein paar Jahre gedauert, aber seit 1990 mache ich genau das, was ich auch heute noch tue.

Normen Ulbrich: Und. Also wie stelle ich mir das vor? Also du bist ja in den 50er geboren, das heißt 1990. Da warst du ja schon 35.

Friedbert Gay: Da war ich knapp 35 Jahre alt.

Normen Ulbrich: Und hat es schon Kinder?

Friedbert Gay: Wahrscheinlich ja, ja, da habe ich drei, drei Töchter gehabt. Und meine Frau natürlich, klar. Und von daher. Aber das war trotzdem nicht so schwierig, weil auch in der Tätigkeit als ich sage jetzt mal, als Elektromeister hattest du schon mit Kunden Berührung, hast irgendwann mal was erklären müssen. Und man muss ja mal sehen, in dieses Feld reinzukommen von Training und Beratung ist glaube mir deshalb schon gelungen, weil ich mit 18 Jahren der AbteilungsKommandant einer Feuerwehr war. Da muss man auch vorne hinstehen und ein paar Dinge sagen. Und dann und dann habe ich in der Jugendarbeit engagiert und und da kommen die Jugendlichen auch nur, wenn sie freiwillig, wenn du die gewinnst, also die kommen nicht, weil bei Order de Mufti, sondern wirklich, weil du sagst, ähm, begeisterst und mitnimmst. Und ich glaube, da habe ich meine meine Grundkenntnisse fürs Training gelernt. Gar nicht so sehr in der Trainerausbildung selber, sondern wirklich auch in der Zeit habe ich viel mitgekriegt und wie man was macht, wie man was nicht macht. Und so bin ich dann in den Bereich einfach Training und Beratung reingekommen, habe quasi als Quereinsteiger.

Normen Ulbrich: Stark. Und du hast dann. Du hast ja nicht direkt dein dein Unternehmen gegründet, oder? Oder?

Friedbert Gay: Nein, nein, ich war. Ich war. Also zunächst mal muss man ja eine andere Person nennen, die heißt. Jörg Knoblauch. Und dieser Jörg Knoblauch? Der. Der hatte mich gekannt und sagte zu mir Ja, sag mal, gibt es Möglichkeit, dass du mir was helfen kannst? Und dann ging es eigentlich zunächst mal um Zeitmanagement und und auch hier beim Persönlichkeitsthema ging es auch darum, ums Zeitmanagement, weil manche Leute können ja ein gutes Zeitmanagement machen und manche ist das einfach suboptimal. Ja, da ist das eben nicht so ausgeprägt und und ich selber? Ich gehöre zur zweiten Sorte, das heißt also nicht so ausgeprägt. Und das heißt, ich musste da sehr an mir arbeiten und. Und damit weißt du automatisch, wenn du andere Leute kennenlernst, was sie brauchen, weil die haben die gleichen Fehler gemacht wie du und insofern kannst du den Leuten helfen. Also ich habe immer wieder von meinen eigenen Fehlern dann auch im beruflichen Kontext sehr profitieren können, weil ich verstanden habe, wo die drin stecken und so, aber so ging das dann einfach mal Stück für Stück rein. Und da ich noch ziemlich autodidaktisch unterwegs war zu der Zeit oder heute noch, was dann völlig normal. Da habe ich mir Sachen angelesen, angehört und und und Und dann konnte ich es praktisch Stück für Stück viel mehr mehr verwenden. Okay.

Normen Ulbrich: Autodidakt dazu ist ja fast schon so New Learning Formate. Wenn wir heute sagen.

Friedbert Gay: Heute würde man das sagen, heute ist das modern und heute hat man auch Möglichkeiten. Guck mal, du könntest ja heute YouTube alles mögliche reinziehen. Mach mal das 1990, dann wird es deutlich schwieriger. Ja.

Normen Ulbrich: Das stimmt. Und gibt es da Erfahrungen oder oder vielleicht auch Fehler, die du, die du gemacht hast, wo du sagst, auf die hättest du aus heutiger Perspektive gerne verzichtet?

Friedbert Gay: Ich Ich glaube, die kann man gar nicht alle aufzählen, aber. Ob man es glaubt oder nicht, aber meine Fehler sind später zu meinem Kapital geworden. Also die, die. Da habe ich einfach gedacht, wenn ich nicht so oftmals einfach einen Bock geschossen hätte oder wirklich auch Führungsfehler gemacht hätte, dann dann wäre mir das nicht so aufgefallen. Und bei anderen Ja und und und damit. Damit habe ich wirklich also die haben mich stark gemacht, diese Fehler.

Normen Ulbrich: Ja, also sozusagen das, was wir heute auch sagen würden aus seinen Fehlern zu lernen, das ja auch ja auch sehr modern, oder? Oder gibt es einen Common Sense irgendwie, dass wir das machen? Wobei viele so aus meiner Erfahrung nicht genau wissen, wie man das dann macht. Ja, wir sind uns alle einig, dass wir es machen sollten, aber beim Wider wird es dann schwieriger. Hast du, hast du so so ein so ein so ein Best of für uns, wo du sagst äh, da ist mir das und das passiert vielleicht im Führungskontext und dann habe ich das, das und das irgendwie da später für mich erkannt, reflektiert und rausgenommen.

Friedbert Gay: Ja, schon. Schon als ich eine Elektrofirma hatte, hatte ich ja auch Mitarbeiter. Und das ist ja deine Firma. Ja, das war meine Firma. Ich habe eine Elektrofirma und da habe ich dann praktisch für andere da praktisch gearbeitet. Dann auf jeden Fall war es dann schon so, dass man zum Beispiel Mitarbeiter einfach mal kurz zusammengefaltet hat, wie sich’s gehört und ähm und und. Ich kann mich auch erinnern, dass ich da Mitarbeiter mal runterlaufen lassen habe. Und dann hat er zu mir gesagt in seiner Art eben das, was jetzt in ein paar Monate erreicht hast, hast jetzt in ein paar Sekunden kaputt gemacht und und und. Guck mal, das erlebe ich bis zum heutigen Tag, dass Führungskräfte manchmal das, was sie sich mühsam mit den Händen praktisch dann auch aufgebaut haben, dann einfach mit einem Ruck einfach mit dem Hintern platt drücken.

Normen Ulbrich: Wie gelingt dir das heute anders zu machen? Also ich würde sagen, so aus meiner, aus meiner Erfahrung, ähm, das passiert ja manchmal. Das ist ja dann so ein Impuls, den ich habe, vielleicht auch, weil ich eine bestimmte persolog. Persönlichkeit in einer bestimmten Dimension vielleicht stärkere Ausprägung habe. Und da mache ich das. Und dann fällt mir, fällt mir beim Tun irgendwie auf Ach, das nicht so gut gewesen.

Friedbert Gay: Ja, das haben wir alle schon erlebt. Das war schon beim Aussprechen gemerkt haben es setzt einfach die Klappe halten können können. Ja, so nach diesem Motto wenn du keine Ahnung hast, Schnauze halten. Genau so in der Richtung und und und Und Das geht. Trotzdem ist es ja so, wir sind ja nicht fehlerfrei und wir sind ja nett auch. Auch wenn man, wenn man es persönlich. Profil anwenden können. Jeglicher guter Artikel. Also passieren die Dinge auf einer anderen. Ich sage jetzt mal auf einem anderen Niveau oder auf einem anderen STANDARD. Aber trotzdem ist es so, dass das wir ja praktisch um die Mitarbeiter ringen. Und es geht darum, manche Umfelder können wir besser führen als andere und, und, und. Das ist das, was ich, was ich gemerkt habe. Und ich habe so im Jahr 1996 97 habe ich aus Amerika einen Rob LeBeau kennen gelernt. Das war ein ehemaliger Marketingmanager von von Microsoft. Und der, der hat dann dieses Thema Werte. Was ich dort schon einigermaßen drauf habe, aber nie so benennen konnte, hat er einfach mir da eine Systematik beigebracht, die ich bis zum heutigen Tag als außerordentlich wertvoll empfinde und. Und dann war es klar zum Beispiel Ich möchte auch wertvoll führen. Ich möchte auch letztlich auch den Mitarbeitern jemand sein, wo sie später einfach in einer guten Art daran erinnern.

Friedbert Gay: Und da muss nicht alles irgendwie. Also es muss nicht alles linear, also weichgespült werden, ja, sondern das kann, da muss man vielleicht auch manchmal deutliche Worte finden, man muss auch Negatives sagen können, aber trotzdem, ich sage es manchmal so das, was uns verloren gegangen ist mit kleinen Kindern oder so, wenn die wenn zum Beispiel die eigenen Kinder, wenn die laufen lernen, da haben wir alle Geduld der Welt kommt, probiere es noch mal, machst noch mal aber und und und versuche die zu gewinnen. Und wenn die dann irgendwann mal ein bisschen älter sind, jetzt sagen wir mal Azubis 15 und 16, dann höre ich Sätze wie zum Beispiel Sag mal, bist du nicht ganz dicht, wie kannst du das überhaupt machen? Und plötzlich wird nicht mehr die Tätigkeit einfach schlecht geredet, sondern der Mensch wird hier abgeurteilt und und das sind die Dinge, die an denen man arbeiten sollte. Und ich? Ich habe selber mal gehört, dass einer zum Azubi gesagt hat Du hast, du hast auch nur einen Kopf zum Haare schneiden. Ja, also so und das ist natürlich, also was das für einen Schaden anrichtet, auch bei ihm selber übrigens ja, also nicht nur bei dem Azubi, sondern auch bei ihm selber ist der ungeheuerlich. Also es ist wirklich was.

Normen Ulbrich: Was kann.

Friedbert Gay: Der, dieser, dieser, diese Führungskraft, von der ich spreche, der hat ja so eine Art Aufgabenton drauf gehabt, der ist einfach menschenverachtend und und das hat auch auf ihn praktisch ausgewirkt und der hat ja nach einer Weile gedacht, das sei normal, aber das ist nicht normal. Ja.

Normen Ulbrich: Also meine, meine, meine Wahrnehmung, die ich ja sozusagen habe, die die verändern sich dann.

Friedbert Gay: Gar nicht mehr. Das Du, was du, was du anrichtest und und ich ich kann da durchaus auch wenn die Dinge schlecht gelaufen sind, dann muss ich auch mal was sagen. Es geht nicht so, aber zum Beispiel Ich habe dann relativ zügig festgestellt. Dass ich auch nicht alle Mitarbeiter super führen kann. Bis zum heutigen Tag nicht. Also wenn ich Micro managen muss, dann komme ich an meine Grenzen. Ich brauche auch Mitarbeiter, die die Arbeit sehen und manche sehen also wenn so die die Grundlagen, die Prinzipien bespreche und dann weiß ich, der geht los und macht das Ganze dann habe ich vielleicht als Führungskraft, also muss ich auch von mir sagen also nicht alle führe ich gleich gut, sondern es gibt auch solche, wo ich mir dann Mühe machen und wo das mir abspüren. Und ich bin ein offenes Buch. Wenn ich so rede, ja dann dann merken die schon, was los ist. Also mein Ton wechselt schon ein bisschen und ich kann mich auch erinnern, dass meine Frau schon mal mit zu mir auch gesagt hat da diesen kleinen Satz Warum wirst du jetzt laut? Ja, Mann, vielleicht kennst du es. Erste Antwort Ich werde nicht laut, Doch du wirst laut. So, also so in der Richtung kann man es einfach mal sehen. Und wenn und wenn das dann praktisch auch dann im Unternehmen so Einzug hält, dann, dann, dann ist es glaube ich nicht gut.

Normen Ulbrich: Also das was du beschreibst, würde ich sagen da da wäre es ja wertvoll, wenn wenn es mir gelänge, mich selbst immer mal wieder zu reflektieren und zu überlegen, was ist mein Anteil an der Situation, dass die vielleicht so eskaliert ist oder nicht besser wird oder was auch immer. Und dann sehe ich sicherlich die Dinge, die also auch auch verhalten ist ja so wie so eine zweiseitige Medaille. Es gibt Dinge auf der einen, die sind im Licht, das sind unsere Stärken und auf der anderen, das sind irgendwie Begrenzungen. Und oft sind es ja dann diese Begrenzungen, die ich dann sehen muss und dann irgendwie handeln muss.

Friedbert Gay: Ja, ich weiß nicht, von Platon gibt es ein schönes Höhlengleichnis und da beschreibt er letztlich. Wie Menschen sich entwickeln und beschreibt. Tief unter In einer Höhle sind Menschen angebunden und können sich nicht bewegen, weder Füße noch Hände und sonst was. Und und Sie sehen, an der Felswand sehen sie so ein paar Schatten und das ist nichts anderes wie vom Lagerfeuer, was hinten ist praktisch Die Lichtschatten, die da kommen und. Und Sie, Sie denken, dass das die Realität ist. Und dann beschreibt Platon den Weg, dass sie losgebunden werden und sich umdrehen und dieses Lagerfeuer sehen und so hell ist, dass die geblendet werden. Ja und und und plötzlich nichts mehr sehen, ja und gar nicht so einfach ist. Und dann beschreibt Platon den Weg bis draußen und immer wieder muss er anhalten, weil es so hell ist, dass er es nicht aushält und und und. Wenn man neue Erkenntnisse haben, wenn man neue Dinge machen, dann dann fallen die uns nicht immer ganz so leicht. Ja, und er beschreibt dann, dass zum Schluss eben dass das, dass er draußen steht und dann die grünen Wiesen und die, die die blauen Gewässer und der, der tolle Himmel und die schönen Sterne in der Nacht und die Sonne am Tag. Und das beschreibt er richtig, richtig gut.

Friedbert Gay: Und dann denkt er einfach mal Oh, ich muss dringend wieder zurück in die Höhle und muss meinen Leuten, die da drin sind, sagen, dass sie unbedingt rauskommen. Das müssen sie mal sehen. Ja, und dann geht er rein in die Höhle und da ist alles dunkel. Er sieht gar nichts mehr. Also, er muss erst ein Weilchen bleiben, bevor er etwas weitergeben kann von dem. Und. Und so beschreibt er wieder, wie er da reingehen. Dann sagt er da draußen, da hat es Wiesen, saftige Wiesen und Tiere rennen da rum und dann Das Gewässer muss man sehen. Und dann die Sterne in der Nacht. Die Dinge alle, sagen wir von den Büschen der getreten worden und so, also Platon sagt es ja in seiner Zeit ja, aber. Aber trotzdem, das ist etwas, was ich erlebt habe. Also einfach mal, wenn man, wenn man so Schritte macht und und und dann einfach mal diese Schritte, diese Erkenntnisse, die man hat, dann anderen weitergeben will, wie das gar nicht so einfach ist. Man muss hier den Schritt zurück machen, muss in die Höhle rein und und muss sich erst wieder weichen in diesem Umfeld aufhalten, bevor man was weitergeben kann. Also für mich ist eine schöne Metapher total.

Normen Ulbrich: Also Buchtipp habe ich mir schon aufgeschrieben Griechischer aus der griechischen Antike.

Friedbert Gay: Genau, Platons Höhlengleichnis.

Normen Ulbrich: Also finde ich total großartig, weil das also das Bild, was du gerade beschrieben hast oder von Platon entlehnt hast, das das zeigt ja so ein bisschen die Herausforderung beim Thema Veränderung, würde ich sagen. Und wir leben ja in so einer. Also habe ich letztens gerade in mit mit den Lehrerinnen von von meinem Sohn in der Schule besprochen und da ging es gerade um dieses Thema wie wie sich die Welt doch immer schneller dreht und verändert. Und dann ist ja so die Frage, also für die genauso wie für uns als Führungskräfte wie gehen wir damit um? Also wie nehmen wir Menschen mit, die also in dem Bild zu bleiben vielleicht noch drin angebunden sind und für die das die normale Welt ist, in der sie leben.

Friedbert Gay: Die noch fest gebunden sind und nur Schatten sehen und das für die Realität halten. Genau.

Normen Ulbrich: Ja, und das ist ja vielleicht auch für jemanden, der also der jetzt nicht permanent nach Neuem strebt, ist das ja vielleicht auch erstmal ganz sicher. Ja, und wenn es warm ist, ist ja vielleicht erstmal gut versorgt.

Friedbert Gay: Wusste ich gar nicht. Groß bewegen, keine Gefahr. Ja, aber es gibt halt was anderes. Und ich glaube, wenn man das mal verspürt hat, dass man, dass man einfach was man alles, was Menschen in der Lage sind zu wachsen, dieses Potenzial, was sie mitbringen, diese Talente, die in angelegt sind. Dann, denn dann müsste man es ihnen eigentlich gönnen, dass sie, dass sie solche Wege beschreiten können. Genau. Und jetzt lass.

Normen Ulbrich: Uns da noch mal hingucken. Du hast von Robleaux gesprochen, der so sind wir ja dahin gekommen, dass wo du noch mal ganz anders etwas über Werte gelernt hast. Da würde ich gern noch mal einen Sprung zurück machen. Ja, zum einen, was du da für dich so Neues gelernt hast. Du sagtest, du hast dich mit Werten schon beschäftigt und. Ähm, genau. Was war neu und was mich dann interessiert. Und da kannst du auch dieses dieses Höhlengleichnis, dieses Veränderung oder aus dem aus dem Komfortbereich herauszukommen, das ist ja die die Message da letztlich. Ähm, wie machst du das im Alltag, also mit deinen Mitarbeiterinnen? Weil das glaube ich, das wird viele Hörerinnen interessieren wie Wie geht denn das jetzt? Das Bild habe ich verstanden, aber jetzt wieder ja trotzdem noch in dieser Höhle. Und was jetzt?

Friedbert Gay: Ich glaube schon, dass da jeder seinen Weg finden muss. Aber trotzdem mein Weg der, der ist einfach da. Ein kleines bisschen Vorteil. Und zwar weil ich bin jetzt 67 Jahre alt, wie du weißt und äh und trotzdem noch neugierig wie ein kleines Kind. Also ich möchte neue Dinge erkunden und ich habe mich auf den Weg gemacht. Ich habe. Mir von Silicon Valley und und und War schon in Schanghai und Shenzhen haben wir die ganze Sache vor Ort angeguckt. Ich war schon bei Weiwei, also Yu Wei, wie wir sagen, und und und. Bei Byd usw haben wir das Ganze angeguckt, um mal zu sehen und kann man schon sehen. Also das sind man kann von anderen lernen und das war ja immer wieder auch so Dinge, wo ich praktisch auch gemerkt habe, Leute, die mich interessieren, die für mich quasi ein Vorbild haben, eine Pädagogik lernt, lernt durch Nachahmung, also kann einfach mal Dinge auch nachmachen und dann aber daraus seinen eigenen Weg entwickeln. Ich glaube, das habe ich immer gemacht. Ich habe. Ich bin nie beim Nachahmen geblieben, aber ich habe fast immer mit Nachahmen begonnen. Ja, so für mich selber mal mal Macht von einer gute Erfahrungen gemacht hat. Warum? Warum kann ich das ausprobieren und dann auch gemerkt okay, das war für den richtig gut für mich passt noch nicht ganz und dann Stück für Stück einfach angepasst und und und GR und macht es und liest dann bestimmt die Bücher und macht dann bestimmte Sachen.

Friedbert Gay: Aber was ich sagen wollte, war, ähm, ich glaube. Um sagen zu können, dass keine Woche rum gehe, wo ich nicht irgendetwas nochmals in YouTube mir angucke oder irgendetwas um Neues zu verstehen, Neues zu zu begreifen. Also das, das tue ich mir an und wenn mir fragt warum? Weil ich wahnsinnig interessiert bin. Ja, also das interessiert mich einfach zu sagen, da mir viele Themen schon eingearbeitet in meinem Leben und und und. Ich glaube einfach mal, das einzige was was beständig bleibt, ist der Wandel. Ja, also das einzige was beständig bleibt, ist der Wandel und und dieser Wandel. Also da. Da gibt es zahlreiche Stimmen, die die. Wenn man denen zuhört, dann denken die einfach mal wir sind am Beginn, also nicht, wir sind jetzt am Ende und irgendwann wird alles wieder ruhiger. Nein, das wird nicht mehr ruhiger, sondern das bleibt so und wir müssen praktisch Wege finden, wie wie man in diesem Hamsterrad zur Ruhe finden könne. Weil das Hamsterrad wird bleiben. Für mich auch so eine schöne Metapher, dass man. Dass man einfach in diesem Hamsterrad auch wieder zur Ruhe finden muss dann. Weil daraus schöpft man ja dann auch die Kraft, die man braucht für den Alltag.

Normen Ulbrich: Also das ist so die die Überschrift. Achtsam mit sich zu sein, Resilienz aufzubauen um ich habe ja letztens das passt da vielleicht gut zu ich glaube der der Teilnehmer, der hat ungefähr dein Alter und der hat sich, äh, ähm, der hat sich an einen Urlaub erinnert. Ging es auch um das Thema Achtsamkeit, so als Führungskraft? Was heißt das für mich? Und dann hat er sich an Urlaub erinnert, wo er mit seinen Eltern auf Elba war und sein Vater war Führungskraft. Damals schon. Ähm, also vor weiß ich nicht über 50 Jahren und. Dann ist der Vater immer zwei Wochen auf Elba und da war so eine Sonne, so eine Strandbar, da stand ein Telefon, so mit Kabel und Wählerschaft und so, und dann ist der Vater am Freitag, also an dem mittleren Freitag, wo die da waren, ist der Vater für zehn Minuten. An diese hat er erzählt, für zehn Minuten an diese, an diese Strandbar gegangen, hat das Telefon genommen, hat zu Hause in seiner Firma angerufen, hat ein paar Aufträge verteilt, hat ein paar Entscheidungen getroffen und hat nach zehn Minuten wieder aufgelegt. Und das war sozusagen seine Art zu arbeiten in diesen zwei Wochen. Und da habe ich so gesagt. Vermutlich vermutlich, wenn es Handys gegeben hätte und Rechner und Email. Dann hätte der auch gearbeitet. Wie viele das machen, wo die Zeit damals, die hat sozusagen ja automatisch dafür gesorgt, dass ich in bestimmten Kontexten konnte ich gar nichts machen außer Nichtstun oder Nachdenken oder Musik hören. So Vertriebler im Auto vor 30 Jahren. Was hat der gemacht? Der ist halt Auto gefahren, ist Auto.

Friedbert Gay: Gefahren Und hat der Shellatlas noch lesen können?

Normen Ulbrich: Ja, ja, das ist auch noch eine Kompetenz. Gut, die die möchte ich jetzt nicht zurück.

Friedbert Gay: Aber nein, dieses.

Normen Ulbrich: Auto fahren können. So, und das ist ja das, was da drin steckt. Wir müssen heute viel aktiver die Entscheidung treffen, nichts zu tun oder nur das eine oder nur das andere. Nee.

Friedbert Gay: Oder auch schon mal Entscheidungen treffen, obwohl wir in unseren Augen noch nicht alle Informationen haben und und sich auf auf die Intuition verlassen können. Also auch die Intuition zu entwickeln. Und wie machen wir das?

Normen Ulbrich: Sodann Idee Ja.

Friedbert Gay: Also ich. Ich sage einfach mal, ähm, ich versuche einfach schnell zu erfassen, um was es geht. Und ich habe in meinem Leben gelernt, auch unter enormem Druck praktisch effektiv arbeiten zu können. Also ich habe diesen Druck habe ich nicht weg gemacht, sondern diesen Druck habe ich. Den habe ich auch ausgehalten und. Und und und. Dann habe ich gemerkt, in manchen Dingen also ich treffe letztlich einfach ab und zu Bauchentscheidungen und diese Bauchentscheidungen. Ich. Ich taue dann mir selbst, dass mein Bauch mir Gutes sagt. Ich gehe mal dieses Risiko. Ja, und? Und das kann man ja im Kleinen mal beginnen, indem man im Restaurant sitzt und die Speisekarte sehe und weiß, was ich essen will. Und dann sage ich euch was. Komm, auf, Das machen wir jetzt mal, ohne alles Mögliche nochmal zu lesen und nachzufragen und sonst irgendwas, sondern einfach mal zu sagen Was ist mir jetzt ins Auge gesprungen? Ja, oder selbst beim Ausfüllen von unserem Profil, das du ja sehr gut kennst, Namen, das sagen wir auch. Oftmals ist der erste Gedanke, der jetzt kommt, auch ein wichtiger Gedanke. Der ist nämlich geübt. Schon ein ganzes Leben lang haben wir da gearbeitet, dran und und. Aber jetzt müssen wir lernen, wieder diesen Bauchgefühl zu vertrauen, weil wir nicht alle Informationen bekommen werden.

Normen Ulbrich: Zumindest nicht in dem in der Zeit, die wir nicht.

Friedbert Gay: In der Zeit, wo wir uns entscheiden müssen. Ja, also das ist oftmals einfach nötig, dass wir dann und das heißt, es braucht eine Fehlerkultur und und das braucht einfach auch das heißt nicht als Risiko spielen, also risikoreich arbeiten heißt das überhaupt nicht durch, aber auch durchaus zu lernen. Wo, wo, wo kann ich mir auch vertrauen Und wo? Wo ist denn da hinter schon meinem Kopf so eine Leuchte angegangen und ich habe letztes Mal nicht gehört und bin dann irgendwo, wie man so schön sagt, einfach reingerasselt, weil ich eben nicht gehört habe, quasi.

Normen Ulbrich: Im im eigentlichen Wortsinne Selbstvertrauen.

Friedbert Gay: Selbst sich selbst vertrauen, ja, Selbstvertrauen.

Normen Ulbrich: Lass uns noch mal, lass uns noch mal bitte kurz auf dieses Thema, weil wir es jetzt schon zweite Mal hatten, dieses Thema Fehlerkultur ja kommen. Wenn du, wenn du da jetzt in dein Unternehmen guckst ihr seid um die 40 Menschen arbeiten, Ihr habt also von 67 bis weiß ich nicht 18 wenn ihr Azubis habt oder vielleicht sogar noch jünger. Wie geht ihr da mit Fehlern um, die passieren? Also die ja zum Glück passieren, würde ich sagen, weil. Ich habe so die Idee. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Sagt ja der Volksmund. Und dann denke ich immer okay, wenn wenn halt wenig Späne da sind. Was heißt das dann? Dann wird ja wenig gehobelt. Ja, also müssten ja eigentlich viele Späne hoffentlich da sein, weil dann wird auch viel gehobelt. Also passieren Fehler logischerweise. Wie geht er damit um? Oder wie gehst du damit um? Als als Geschäftsführer?

Friedbert Gay: Da bin ich auch echt froh, dass ich da schon ein gutes Gemüt bekommen habe. Und das fängt bei dir an, wenn du einfach auch einen Fehler gemacht hast, dass du dir verzeihen kannst. Und wenn du dir verzeihen kannst, dann kannst du auch lernen, anderen einfach mal verzeihen, selbst wenn mal ein größerer Fehler passiert und und dann einfach dran drangehen und zu arbeiten. Wie, Wie machen wir das? Was nächstes Mal nicht die gleiche Fehler machen. Aber bei uns herrscht eine Fehlerkultur und meine Tochter Deborah, die ja schon operativ auch ganz viel eigentlich die Firma leitet. Da muss man einfach sagen Meine Güte, ja, bei uns muss es eine Fehlerkultur geben und und und. Und da wird, das wird auch praktisch auch wertgeschätzt. Also nicht, dass man sagen Komm, jetzt machen wir ein paar Fehler, das ist nett, aber wenn einer aktiv wird und ihm dann was passiert dann? Dann kann er nicht hergehen und kann sagen So, jetzt kriegt er noch irgendwie die halbe Kopf runter gemacht auf das, dass er praktisch aktiv geworden ist. Nein, wenn der schon aktiv wird, dann muss das irgendwie auch belohnt werden und da darf auch mal ein Fehler passieren.

Normen Ulbrich: Habt ihr da irgendwie Formate oder so? Also ich kenne vom ich weiß nicht, ob du das auch mal gehört hast von Google zum Beispiel diesen diesen First Penguin Award in die wir intern haben. Ja.

Friedbert Gay: Nein. Also so, so nett, aber trotzdem. Ähm, mir denkt mal, man denkt mal so ein Fehldruck von 2000 Profilen, das ist auch nicht gerade so ideal, wo, obwohl wir Vier Augen Prinzip haben, obwohl wir noch mal externe Leser eingeschaltet haben, einfach trotzdem in der Überschrift zwei gleiche Wörter hintereinander stand. Niemand ist es aufgefallen? Nein, am Abend. Die Putzfrau hat es bemerkt und hat uns dann gesagt Ja und? Und natürlich könnte man sich darüber ärgern, aber trotzdem sagen Nee, ähm, das ist jetzt passiert und lasst uns besser machen. Und, ähm und ich glaube. Ich glaube, das hat er. Also wenn das öfters mal passiert ist auch schon passiert, dann muss es Gespräche geben. Aber. Und sonst? Aber zu sagen, ich schätze wäre, dass du dich einsetzt, Ich schätze wäre, dass du überhaupt aktiv wirst, dass du wirklich auch unternehmerisch ab und zu mal was tust. Das schätze ich wert. Und das ist jetzt passiert und das ist auch gut. Ja, ähm, es gibt da so eine alte Story, die ist schon uralt, dass einer bei IBM in New York 1 Million in den Sand gesetzt hat. Und dann kam der Mitarbeiter, wurde zum Chef gerufen und sagte dann so nach dem Motto hat damit gerechnet, dass man jetzt seine Papiere, er muss den Abschied feiern usw Und dann sagte er Er hat schon verstanden, dass sie mich entlassen müssen. Dann sagte der Chef zu dem was entlassen, Ich habe gerade 1 Million in Sie investiert. Wie kann ich sie entlassen?

Speaker3: Ähm.

Friedbert Gay: Ob das jetzt alles so war, weiß ich nicht, aber der Gedanke selber finde ich spannend. Und wenn das dazu wirkt oder wenn das dazu hilft, dass diese Person sorgsamer mit Dingen umgeht oder nochmals einfach jemand anders bittet, ja dann war das wohl investiertes Geld.

Normen Ulbrich: Ja und hat ja vermutlich dann auch wieder was mit mit Wertebewusstsein zu tun wie.

Speaker3: Du musst dir mal.

Friedbert Gay: Vorstellen, ich, ich, ich ich bin so oft in in Unternehmen drin wie du auch und da bist du dann immer wieder geplättet, dass dann zum Beispiel wenn bestimmte Fehler rauskommt, wer war das? Wer hat das fabriziert? Das möchte ich mal jetzt genau wissen. Ja und und und. Was halt passiert. Und da sind sich dann die Führungskräfte überhaupt nicht im Klaren darüber, dass im Grunde genommen das Engagement von diesen Leuten nachlässt. Also warum sollen die nochmal sich einfach den Hintern versohlen lassen? Nein, mach ich nicht mehr. Ja und das ist was passiert und immer wieder.

Normen Ulbrich: Und das Problem sicherlich ist, dass du die Millionen, die in Sand gesetzt wirst, eher. Rechnen oder errechnen kannst als die Millionen, die nicht produktiv erwirtschaftet werden, weil die Leute Entscheidungen nicht treffen oder oder sich einfach zurücknehmen.

Friedbert Gay: Ja, ja, dass die Fehler laufen dir jeden Tag über den Fuß. Ja, allein schon so der Gedanke. Da habe ich das erste Mal auch noch mal vom Jörg Knoblauch gehört. Wenn du zum Beispiel dich umstellst als Führungskraft und du, Du sagst jetzt, ich gehe nicht mehr raus zu gucken, wo was falsch läuft, sondern ich gehe jetzt raus ins Unternehmen und gucke, wo einer was richtig macht und wird den auspicken und wird einfach dem auch gut zureden und sagen Toll, dass du dich so engagierst, dass du das machst usw. Das ist gar nicht so leicht, weil ich hatte mal eine Mitarbeiterin, der dann zu mir folgendes gesagt hat, zu mir gesagt Das hat mir zu denken. Es hat mir zu denken gegeben. Die hat zu mir gesagt immer wenn mir was passiert, dann tauchst du auf und und und. Und Das ist mir auch aufgefallen Und das, dass ich dann rein zufällig dorthin gelaufen bin und das kenne ich auch von so älteren, erfahrenen Führungskräften, dass die häufig irgendwie so eine Nase haben, wenn etwas nicht gelaufen ist, dass sie sagen da muss ich jetzt mal gucken, die können sich erklären, aber die, die Auf einmal werden sie von irgendwas gedrillt und dann sagen sie, ich muss jetzt mal gucken und dann tauchen die dann auf, wo es gerade einen Fehler gibt. Ja, und jetzt? Was passiert jetzt? Und das ist wichtig und und dass das der Mitarbeiter verspürt, Du bist da, dass das du ihm Hilfestellung gibst und das Kreuz steigst und nicht, dass du ihn in Platt machst.

Normen Ulbrich: Ja, finde ich. Finde ich ein gutes Bild. Also zumal, weil wir ja häufig über Fehler ganz automatisiert reden, weil wir sie ja auch abstellen wollen und also die die positiven Dinge. Also ich erlebe das manchmal, dass das Führungskräfte dann mitunter ganz, ganz begeistert sind, dass Lob funktioniert, also dass es positive Effekte nach sich zieht. Und das ist dann vielleicht genau das, was du vorhin beschrieben hast, dass ich dann zu sehr in meinem, in meiner Wahrnehmung war und quasi Fehler analysiere und vielleicht ja auch von meiner Persönlichkeit her eher getriggert werde, dahin zu gucken und dann wenig reflektiere. Und dann passiert das natürlich schnell, dass ich vielleicht auch die Wahrnehmung habe okay, wenn ich es nicht mache, geht es ja alles den Bach runter.

Friedbert Gay: Genau das ist, was passiert. Ja, also immer wieder stelle ich einfach fest, wenn du. Wenn du nach den Stärken von Mitarbeitern guckst, die fallen dir nicht so schnell auf.

Normen Ulbrich: Sondern eher die, die Begrenzung sind da, wo sie Fehler gemacht haben.

Friedbert Gay: Es ist halt auch was, was alles schief läuft und und da muss man sich echt mehr Mühe machen. Auch bei sich selber. Fangen sie jetzt schon an? Ähm, wo? Wo sind meine Stärken?

Normen Ulbrich: Ja, das ist nochmal ein schöner Punkt. Das wird mir gerade klar. Ich habe mit meinem Team wir haben. Wir arbeiten ja 100 % remote und wir haben so eine. In unserem Messengerdienst haben wir so eine Gruppe Erfolge gemeinsam feiern. Ja und da zahlt das ja auch total drauf ein. Also dass ich selbst quasi meine Erfolge den anderen mitteile, ohne mich jetzt selbst beweihräuchern zu wollen, sondern einfach nur, dass ich sie überhaupt wahrnehme und erlebe. Das ist ja der erste Schritt, wie du sagst.

Friedbert Gay: Ja, das ist der erste Schritt und Erfolge feiern oder mal zu sagen und und bei uns im Verkauf zum Beispiel, die haben dann, die haben so so, ab und zu machen sie immer mal wieder was anders, dass wenn ein Auftrag irgendwie reinkommt, dass dann ein Button Drücker, so ein Pushbutton als Beispiel und dass man sich aneinander freuen kann und und und. Das ist ja oftmals so, dass das Ja zu Unternehmen nur dann funktioniert, wenn auch Zusammenarbeit gelingt. Und die Zusammenarbeit gelingt Nicht, weil einer da ist, dass der weiß, wie es geht und und das Sagen hat, sondern dass möglichst viele sich integrieren lassen und möglichst viele einfach auch dann tätig werden und sich einbringen und ihr Bestes praktisch bringen. Das ist ja schon Google aufgeführt. Die haben ja auch in ihrer Studie Aristoteles Studie übrigens genannt, wenn der Redeanteil praktisch von der Gruppe ähnlich hoch ist, über den Tag verteilt, gibt es eine viel größere Chance, dass dieses Team, dass dieses Team einfach Erfolge erzielt. Also es geht nicht um beschäftigt sein, das sind die anderen auch, sondern es geht auch, um Ergebnisse zu erzielen.

Normen Ulbrich: Ja, genau. Ja, toll. Friedbert Mit Blick auf die Zeit Ich könnte mich noch eine Weile mit dir unterhalten. Vielleicht mache ich das noch ein zweites Mal. Aber für heute würde ich dir gerne noch eine Frage stellen, nämlich meine Abschlussfrage. Und die lautet wie folgt. Welche drei Pressemeldungen würdest du gerne von dir oder deinem Unternehmen oder über das Thema Führung in den nächsten 6 bis 12 Monaten lesen?

Friedbert Gay: Zum Beispiel, dass Teilnehmer darüber berichtet, dass sie. Dass sie Gutes mitgenommen haben aus dem Seminar und dass sie am Leben ganz praktisch umgesetzt haben und und wirklich auch eine große Schwäche einfach in eine Stärke umgedreht haben. Das wäre für mich Erfolg, Oder zum Beispiel Das wusste ich gar nicht. Ich war Seminar und da, da waren ein paar Leute dabei und ich habe auch die Situation nicht ganz verstanden und, ähm und dann hat mich nach Jahren jemand angesprochen und hat zu mir gesagt Du hast, du hast ein Leben gerettet, weißt du das? Und dann gesagt, sie wüssten nichts, was er macht hätte. Und dann sagt er doch wir haben da eine Dame dabei gehabt, die war der ganze Tag unter unserer Aufsicht. Wir haben die keine Minute lang allein gelassen, die war absolut selbstmordgefährdet. Und an dem Tag von dir ein Gedanke, weiß nicht mehr, was das war. Aufgenommen. Und das hat ihr geholfen, aus diesem, aus diesem Sumpf, aus dieser Dunkelheit raus zu kommen und daran zu arbeiten und ist heute einfach ein fröhlicher Mensch geworden. Und du warst da Anfang und da denkst einfach mal Boah, was könnte man besser sagen.

Speaker3: Ja.

Friedbert Gay: Also insgesamt, ähm auch in dieser Welt, weißt in dieser Welt, wo es gerade nicht alles so toll aussieht, wenn man Kriege in Israel und Kriege in der Ukraine usw sieht und und wenn es dann über uns heißen würde, wir einen Beitrag dazu geleistet, dass das Mitarbeiter oder Mitarbeitende, muss man ja schon sagen, dass die einfach auch selber mit sich besser klarkommen und manches geregelt gekriegt haben in ihrem Leben, dann dann kann ich nur sagen, dann, dann würde ich sagen, dann hast du einen guten Job gemacht.

Normen Ulbrich: Toll. Friedbert, ich danke dir für die Einblicke. Danke für das tolle Interview. Das war eine neue Folge von Führen mit Herz und Verstand. Toll, dass du dabei warst und dir die Zeit genommen hast. Wenn es dir gefallen hat, hinterlasst mir doch bitte direkt jetzt eine positive Bewertung. Ich wünsche dir eine tolle Zeit und gutes Gelingen bei dem, was auf dich wartet.

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