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Geschrieben von: Karin Nassauer | In: Blog | Am: 07.10.2024

Warum Veränderung oft an den Führungskräften scheitert

Veränderung als Herausforderung für Führungskräfte
Veränderung in Unternehmen ist wie ein Marathon: viele starten, aber nur wenige kommen ins Ziel. Die Statistik ist ernüchternd – nur etwa zwölf Prozent aller großen Change-Projekte haben eine nachhaltige Wirkung. Und häufig liegt der Grund für das Scheitern an den Führungskräften selbst. Dabei sind es genau sie, die eine echte Veränderung im Unternehmen vorantreiben sollten. Warum tun sich so viele so schwer damit? Und was braucht es wirklich, damit Transformation gelingt?

Die Spirale der Erfolglosigkeit

Eine zentrale Herausforderung ist die Veränderungsmüdigkeit. Unternehmen, die von einem Change-Projekt zum nächsten hetzen, erzeugen bei Mitarbeitenden oft nur Gleichgültigkeit und Frust. Veränderungen werden irgendwann als Lippenbekenntnisse wahrgenommen – viele PowerPoint-Präsentationen, aber wenig echte Transformation. Um diesem Zyklus zu entkommen, braucht es mehr als nur die Vermittlung von Strategien und Zielen. Es geht darum, wirklich in die Kultur des Unternehmens einzugreifen und die Köpfe und Herzen der Menschen zu erreichen – und das beginnt bei den Führungskräften selbst. Mitarbeiter:innen abzuholen, zu begeistern und mitzunehmen. 

Widerstände meistern und Zweifeln begegnen

Veränderung bedeutet Unsicherheit, und Unsicherheit löst Ängste und Widerstände aus. Führungskräfte sind in diesen Situationen oft selbst unsicher, was sich auf ihre Entscheidungen auswirkt. In schwierigen Situationen wird dann manchmal lieber gar keine Entscheidung getroffen – eine gefährliche Tendenz, wie auch aktuelle Studien zeigen. Doch Veränderung erfordert Mut, sich mit den Widerständen aktiv auseinanderzusetzen, statt ihnen aus dem Weg zu gehen. Dabei ist es entscheidend, offen über Zweifel zu sprechen und eine Kultur zu schaffen, in der diese nicht als Schwäche, sondern als Teil des Veränderungsprozesses verstanden werden.

Die Bedeutung der richtigen Fragen

Gute Führung bedeutet nicht, immer alle Antworten zu haben. Es bedeutet, die richtigen Fragen zu stellen. Erfolgreiche Führungskräfte sind diejenigen, die ihren Teams helfen, Lösungen zu finden, indem sie gezielte Fragen stellen, anstatt sofort Antworten zu liefern. Das schafft Vertrauen und fördert Eigenverantwortung. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass sie mitdenken und entscheiden dürfen, entsteht eine Kultur der aktiven Beteiligung. Das ist der einer der Schlüssel zu nachhaltigem Wandel.

Veränderungen aus der Mitte heraus treiben

Ein häufiger Fehler in Veränderungsprozessen ist der Versuch, diese ausschließlich von oben zu verordnen. Der Erfolg von Transformation liegt jedoch nicht in der Top-Down-Kommunikation, sondern in der Beteiligung aller Ebenen. Führungskräfte müssen verstehen, dass Veränderung nur dann gelingen kann, wenn sie ihre Teams wirklich einbeziehen und diese befähigen, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Es geht darum, eine Vision zu teilen und Mitarbeitende dazu zu inspirieren, sich für diese Vision einzusetzen.

Selbstreflexion als Basis für erfolgreichen Wandel

Die wichtigste Konsequenz aus all diesen Überlegungen ist: Veränderung beginnt im Kopf der Führungskraft. Wer erwartet, dass Mitarbeitende neue Wege gehen, muss selbst bereit sein, sich zu hinterfragen und dazuzulernen. Führungskräfte, die sich weiterentwickeln, die den Dialog suchen, die auf Fragen setzen statt auf Antworten, schaffen die Basis für echte, nachhaltige Transformation. Führung ist eine Reise, oft genug bei Starkregen, und nur die, die bereit sind, den Scheinwerfer richtig zu nutzen und auf die anderen im Wagen zu hören, werden sicher ankommen.

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