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Geschrieben von: Normen Ulbrich | In: Blog | Am: 08.06.2023

Warum es uns so schwerfällt Entschuldigung zu sagen

In unserer heutigen Gesellschaft wird oft vorrangig Erfolg und Perfektion akzeptiert. Doch was ist mit den Fehlern, die wir auf unserem Weg machen? Eine gesunde Fehlerkultur kann uns helfen, aus unseren Fehlern zu lernen und uns persönlich sowie beruflich weiterzuentwickeln. In diesem Blog beleuchte ich verschiedene Aspekte der Fehlerkultur beleuchten. Fehler machen ist etwas, das alle Menschen tun.

Aber es kann schwierig sein, die richtigen Schlüsse aus diesen Fehlern zu ziehen und sie als Werkzeuge für persönliches und berufliches Wachstum zu nutzen. In einer Welt, die von ständigem Wandel geprägt ist, sind Fehler unvermeidlich. Sie sind Teil des Lernprozesses und ermöglichen es uns, aus ihnen zu lernen und uns weiterzuentwickeln. Den Aufbau einer „Kultur des Scheiterns“ zu starten, in der wir nicht nur produktiv mit Fehlern umgehen – sondern uns auch in ihnen entwickeln – erscheint schwierig. Aber eine solche Fehlerkultur kann uns helfen, stärker und resilienter zu werden, sowohl im Berufsleben als auch privat. Es gibt viele Vorteile, wenn man bereit ist, von seinen Entscheidungen und Handlungen zu lernen. Und genau hier will ich ansetzen – beim Erschaffen eines Umfeldes, förderlich für persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Warum fällt es uns aber so schwer, um Entschuldigung zu bitten?

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, ihre Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen, weil meist ihr Ego und Stolz im Weg stehen. Wir möchten nicht zugeben, dass wir falsch lagen oder etwas falsch gemacht haben, aus Angst, Ansehen oder Autorität zu verlieren. Auch die Angst vor den Konsequenzen einer Entschuldigung kann Menschen davon abhalten, sich zu entschuldigen. Sie befürchten negative Reaktionen, Ablehnung oder Bestrafung, wenn sie ihre Fehler eingestehen. Diese Reaktion könnte sogar noch biologische Erklärungen aus der Urzeit haben.
Für Menschen ist ihr Selbstwertgefühl stark mit dem Bild verbunden, das sie von sich selbst haben. Wenn sie sich entschuldigen, können sie das Gefühl haben, dass ihr Selbstwertgefühl dadurch geschwächt wird. Dabei trägt eine Entschuldigung sogar dazu beitragen, Beziehungen zu verbessern oder wiederherzustellen. Wenn wir uns bei jemandem entschuldigen, den wir verletzt haben, zeigen wir damit auch unser Interesse an der Fortsetzung der Beziehung oder Freundschaft. Zunächst sollte man seine Fehler klar benennen und sich aufrichtig dafür entschuldigen. Es reicht nicht aus zu sagen „Tut mir leid“, ohne wirklich zu verstehen, was falsch gelaufen ist. Eine ehrliche Entschuldigung erfordert Mut, aber sie lohnt sich!

Die positive Fehlerkultur

Eine positive Fehlerkultur schafft ein Umfeld, in dem Menschen bereit sind, neue Wege zu gehen und aus Fehlern zu lernen. Sie fördert Offenheit, Verantwortungsbewusstsein und kontinuierliche Verbesserung. Im Gegensatz dazu führt eine negative Fehlerkultur zu einer Atmosphäre der Angst, Unsicherheit und Stagnation, in der Innovationspotenzial und individuelles Wachstum gehemmt werden.

Warum ist es so wichtig, eine positive Fehlerkultur im Betrieb aufzubauen?
Führungskräfte sollten eine positive Fehlerkultur fördern, da dies viele Vorteile mit sich bringt. Eine positive Fehlerkultur schafft ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter:innen offen über ihre Fehler sprechen können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Führungskräfte, die eine solche Kultur fördern, ermutigen ihre Teammitglieder:innen dazu, ehrlich über ihre Fehler zu berichten, was zu offener Kommunikation und Vertrauen führt.

Eine positive Fehlerkultur fördert eine Lernorientierung und kontinuierliche Verbesserung. Indem Führungskräfte Fehler als Lernmöglichkeiten betrachten und anerkennen, ermutigen sie ihre Teams dazu, aus Fehlern zu lernen, neue Ansätze auszuprobieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Dies führt zu einer ständigen Weiterentwicklung und verbesserten Leistung. Eine positive Fehlerkultur fördert auch die Innovationsfähigkeit und Kreativität in einem Unternehmen. Wenn Mitarbeiter:innen die Freiheit haben, neue Ideen zu testen, ohne die Angst vor negativen Konsequenzen, werden sie eher bereit sein, Risiken einzugehen und innovative Lösungen zu finden.

Führungskräfte, die eine positive Fehlerkultur fördern, schaffen ein Umfeld, das die Entstehung neuer Ideen und den Fortschritt fördert. Eine positive Fehlerkultur hat auch einen positiven Einfluss auf die Mitarbeiter:innenbindung und Motivation. Wenn Mitarbeiter:innen und Mitarbeiter wissen, dass ihre Fehler akzeptiert und als Lerngelegenheiten betrachtet werden, fühlen sie sich wertgeschätzt und unterstützt. Dies kann zu einer höheren Mitarbeiter:innenzufriedenheit, besseren Leistungsergebnissen und einer geringeren Fluktuation führen.

Führungskräfte, die eine positive Fehlerkultur fördern, zeigen ihre Führungskompetenz und dienen als Vorbilder für ihre Teams. Indem sie offen über ihre eigenen Fehler sprechen, Verantwortung übernehmen und aus ihnen lernen, ermutigen sie andere, dasselbe zu tun. Diese Vorbildfunktion schafft ein Umfeld, in dem Fehler als normaler Bestandteil des Lernprozesses angesehen werden. Insgesamt fördert eine positive Fehlerkultur das Wachstum, die Innovation und die Leistungsfähigkeit einer Organisation. Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie eine Kultur des Vertrauens, des Lernens und der Offenheit schaffen und vorleben.

Eine positive Fehlerkultur schafft ein offenes und vertrauensvolles Arbeitsklima, in dem Menschen bereit sind, neue Ideen auszuprobieren, kreative Lösungen zu finden und innovative Wege zu beschreiten. Sie fördert nicht nur individuelles Wachstum, sondern auch den Erfolg von Organisationen und Unternehmen, indem sie die Innovationsfähigkeit und die Fähigkeit zur Anpassung an Veränderungen stärkt. Ein Unternehmen mit einer positiven Fehlerkultur ermöglicht es ihren Mitarbeiter:innen, ihre Potenziale zu entfalten und gemeinsam bessere Ergebnisse zu erzielen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Fehlerkultur aktiv zu fördern und zu pflegen, um eine zukunftsorientierte und resiliente Belegschaft aufzubauen. Was ist der Unterschied zwischen einer positiven und einer negativen Fehlerkultur? Eine positive Fehlerkultur und eine negative Fehlerkultur unterscheiden sich in ihrer Haltung und Herangehensweise gegenüber Fehlern sowie den daraus resultierenden Konsequenzen. Zum Beispiel:

Reaktion auf Fehler:
🟢 Bei einer positiven Fehlerkultur: Fehler werden als normale und unvermeidliche Bestandteile des Lernprozesses betrachtet. Sie werden als Chancen zur persönlichen Entwicklung und Verbesserung gesehen.
🔴 Bei einer negative Fehlerkultur: Fehler werden als Versagen oder Inkompetenz interpretiert. Sie führen zu Schuldzuweisungen, Bestrafungen oder dem Gefühl der Scham.

Umgang mit Verantwortung:
🟢 Bei einer positiven Fehlerkultur: Individuen übernehmen Verantwortung für ihre Fehler und reflektieren darüber. Sie suchen nach Lösungen, um die Situation zu verbessern und aus Fehlern zu lernen.
🔴 Bei einer negativen Fehlerkultur: Verantwortung wird abgewälzt oder auf andere geschoben. Es herrscht eine Atmosphäre der Schuldzuweisungen und des Fingerzeigens, ohne dass konstruktive Lösungen gefunden werden.

Offene Kommunikation:
🟢Bei einer positiven Fehlerkultur: Offene und ehrliche Kommunikation über Fehler ist erwünscht und gefördert. Es gibt Raum für konstruktives Feedback und gemeinsames Lernen aus Fehlern.
🔴Bei einer negative Fehlerkultur: Kommunikation über Fehler wird vermieden oder unterdrückt. Die Angst vor negativen Konsequenzen führt zu einer mangelnden Transparenz und erschwert das Lernen aus Fehlern.

Lernorientierung:
🟢In einer positiven Fehlerkultur: Fehler werden als wertvolle Quelle für Erkenntnisse und Verbesserungen betrachtet. Es gibt einen Fokus auf Lernprozesse und kontinuierliche Weiterentwicklung.
🔴In einer negativen Fehlerkultur: Fehler werden stigmatisiert und als Zeichen von Schwäche oder Versagen angesehen. Die Betonung liegt auf der Vermeidung von Fehlern anstatt auf dem Lernprozess.

Innovationsfähigkeit:
🟢In einer positive Fehlerkultur: Fehler werden als Teil des Innovationsprozesses betrachtet. Kreativität und das Experimentieren mit neuen Ideen werden gefördert, auch wenn dies zu Fehlern führen kann.
🔴 In einer negativen Fehlerkultur: Die Angst vor Fehlern hemmt die Innovationsfähigkeit. Risikoscheu und das Festhalten an bewährten Methoden stehen im Vordergrund.

Ergreife die folgenden Maßnahmen um eine positive Fehlerkultur in Deinem Unternehmen zu implementieren:


🟣Kommuniziere eine offene Haltung gegenüber Fehlern und sei bereit, über eigene Fehler zu sprechen. Indem Du Verantwortung übernimmst und aus Fehlern lernst, zeigst Du Deinen Mitarbeiter:innen, dass Fehler normal sind und als Lerngelegenheiten betrachtet werden sollten.
🟣Führe eine offene Kommunikation über Fehler und Probleme im Team. Etabliere regelmäßige Feedback-Runden, in denen Mitarbeiter:innen ihre Erfahrungen, Herausforderungen und auch Fehler teilen können. Durch den Aufbau eines vertrauensvollen Umfelds fühlen sich die Teammitglieder:innen ermutigt, ihre Fehler offen zu kommunizieren.
🟣Gib konstruktives Feedback geben, wenn Mitarbeiter:innen Fehler machen.
Das Feedback sollte darauf abzielen, aus dem Fehler zu lernen und Lösungen zu finden, anstatt Schuldzuweisungen oder Kritik auszusprechen. Indem Führungskräfte helfen, den Lernprozess zu unterstützen und alternative Lösungsansätze zu entwickeln, schaffen sie eine Atmosphäre des Wachstums.
🟣 Lege den Fokus darauf, Fehler als Lernchancen zu betrachten. Sie können Diskussionen und Reflexionen über Fehler fördern, um Erkenntnisse und Lehren zu gewinnen. Indem sie ihre Mitarbeiter:innen ermutigen, ihre eigenen Erkenntnisse aus Fehlern zu teilen, wird der Lernprozess gefördert.
🟣 Schaffe ein sicheres sicheres Umfeld schaffen, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine Angst vor negativen Konsequenzen haben, wenn sie Fehler machen. Dies beinhaltet das Betonen von Vertraulichkeit, das Vermeiden von Schuldzuweisungen und das Fokussieren auf Lösungen anstatt auf Strafen.
🟣 Ermutige Deine Mitarbeiter:innen ihre Ideen auszuprobieren und kreative Lösungen zu finden, auch wenn dies zu Fehlern führen kann. Weiterbildung und Ressourcen bereitstellen: Führungskräfte können Weiterbildungs- und Schulungsprogramme anbieten, um Mitarbeiter:innen in Bezug auf Fehlerkultur, Lernprozesse und problemlösungsorientiertes Denken zu unterstützen. Durch die Bereitstellung von Ressourcen und Werkzeugen, um mit Fehlern umzugehen, werden Mitarbeiter:innen befähigt, Fehler zu erkennen, anzusprechen und aus ihnen zu lernen.
🟣 Schaffe einen Raum oder Kommunikationskanal um die Erfolge (auch kleine tägliche!) zu dokumentieren und feiern zu können. Im Intranet oder in einer Threema Gruppe kann jede:r seine/ihren kleinen täglichen persönlichen Erfolg veröffentlichen.


Die Implementierung einer positiven Fehlerkultur erfordert Zeit, Geduld und kontinuierliche Bemühungen seitens der Führungskräfte. Kontrolliere regelmäßig Deine implementierte Fehlerkultur um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken. Kontaktiere mich gerne zu diesem Thema.

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