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Geschrieben von: Normen Ulbrich | In: Blog | Am: 07.02.2023

Der Pygmalion Effekt

Warum ist der Pygmalion Effekt für Führungskräfte von Bedeutung?

Der Pygmalion-Effekt basiert auf einem griechischen Mythos über den Bildhauer Pygmalion, der sich in eine seiner Skulpturen verliebte. Er bat die Göttin Aphrodite, dieser Statue Leben einzuhauchen. Und so konnten sie zusammenleben.

Heutzutage haben wir dieses Bild übersetzt in folgendes:

Je positiver Deine Erwartungen an Deine Mitarbeiter:innen sind, desto positiver wird ihre Arbeit, ihre Ergebnisse. Diese Experimente sind als Pygmalion-Effekt bekannt, und es ist wichtig, dass Führungskräfte ihre große Bedeutung verstehen.

Der Pygmalion-Effekt hängt eng damit zusammen, wie wir andere wahrnehmen, schätzen und mit ihnen umgehen. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die respektiert und wertgeschätzt werden, tendenziell bessere Leistungen erbringen. Wenn Führungskräfte ihren Teammitglieder:innen Respekt entgegenbringen und hohe Erwartungen an sie stellen, ermutigt dies das Team zu höheren Leistungen.

Wie wurde das herausgefunden?

Rosenthal, Professor an der renommierten Harvard Universität, hat das in einem Experiment erforscht. Das erste Mal wurde der Effekt bei mithilfe von Tieren untersucht. Er hat Studierende genommen und mit ihnen das Lernexperiment durchgeführt. Die Gruppe der Studierenden wurde in zwei Gruppen geteilt, eine Gruppe bekam die Aufgabe super intelligente und fähige Ratten in einem Labyrinth zu beobachten. Der Gruppe wurde gesagt, sie sollten beobachten, wie schnell ihre Superratten durch das Labyrinth rasen.

Der anderen Gruppe hat er eine andere Ratten gegeben und hat den Studierenden gesagt, diese sind nicht so schnell und sie kommen aus einer Population, die nicht so schlau ist. Aber auch hier sollten die Studierenden die Schnelligkeit der Ratten beobachten. Und was er dann beobachtet hat, war, dass die erste Gruppe, die die vermeintlich cleveren Ratten hatten, dass diese auch bessere Lernergebnisse beobachtet haben als die andere Gruppe.

Beide Ratten Gruppen waren aber aus der gleichen genetischen Population, also quasi identisch und es gab keine Superratten unter ihnen. Diesen Rosenthal Effekt, der bereits in den 60er Jahren entdeckt wurde, hat man dann über die letzten Jahre noch weiter und tiefgründiger untersucht. Man hat das später in Betrieben gemerkt, sehr intensiv an Schulen oder an Schüler:innen getestet und diesen Effekt nennt man heute Pygmalion Effekt.

Was bedeutet jetzt der Pygmalion Effekt?

Wenn Du von Deinen Mitarbeiter:innen erwartest, dass er/sie eine Aufgabe nicht kann, bzw. Deine Erfahrungswerte klein sind, dann gibt es eine viel größere Wahrscheinlichkeit, dass die von ihm/ihr Leistung schlecht wird. Und das hat vor allen Dingen etwas mit Dir zu tun, das hat man in vielen Untersuchungen herausgefunden. Du verhältst Dich anders, Du lächelst weniger, Du gibst ihm weniger Zeit, Du unterstützt ihn/sie nicht direkt. Es sind viele Dinge, die wir gar nicht bewusst steuern, sondern die unterbewusst passieren. Sie wirken auf Deine Mitarbeiter:innen so, dass die Leistung schlechter wird. Und umgekehrt funktioniert das selbstverständlich genauso. Man hat zum Beispiel in Videoexperimenten herausgefunden, dass Lehrer:innen den vermeintlich guten Schülern 16 bis 17 Mal so viel Zeit lassen zum Nachdenken, zum Durchgehen der Aufgabe, zum Grübeln.

Ich möchte Dich einladen, diesen Pygmalion Effekt auf eine positive Art zu nutzen. Wenn in Japan ein Sushi Meister einen neuen Koch einstellt, den er ausbilden will, dann stellt er keinen Lehrling, keinen Anfänger, keinen Auszubildenden ein. Wen er einstellt, ist der (spätere) Meisterkoch. Das ist zwar „nur“ ein Begriff trägt aber ganz stark dazu bei, welches Anspruch der Sushi-Meister hat. Und genau das ist die Haltung, die Erwartungshaltung, die er an seinen Schüler hat. Das ist der spätere Meisterkoch.

Und das lässt sich auf viele andere Bereiche anwenden, zum Beispiel in Unternehmen. Stell Dir vor, jeder fängt auf der gleichen Stufe an und wird als potenzieller Experte behandelt.

Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die sich respektiert und geschätzt fühlen, mehr leisten, wenn sie das Gefühl haben, respektiert zu werden. Dies ist ein mächtiges Werkzeug für Führungskräfte, die diesen Effekt nutzen können, um ihre Teammitglieder zu motivieren, indem sie positive Erwartungen stellen und Respekt zeigen.

Den Pygmalion Effekt erfolgreich einsetzen

Führungskräfte sollten stärker auf das Positive, sich auf die positive Leistung der Mitarbeiter:innen fokussieren und davon auszugehen, dass sie Aufgaben richtig und gut meistern. Es wird bestimmt immer mal wieder vorkommen, dass es nicht so ist, aber der Fokus sollte auf der Erfüllung liegen und nicht auf der Misserfüllung. Und genau das liegt an der Führungskraft. Verändere Deine Haltung und Deine Wahrnehmung. Deshalb ist es wichtig, dass jede Führungskraft ihr eigenes Verhalten und ihre Erwartungen versteht. Führungskräfte sollten sich darüber im Klaren sein, wie sie mit ihren Teammitgliedern interagieren, denn das kann einen großen Einfluss auf die Leistung haben. Wenn Du hohe Erwartungen an Deine Teammitglieder:innen stellst und ihnen Respekt entgegenbringst, ermutigst Du sie, bessere Leistungen zu erbringen, und Euer Projekt wird letztendlich erfolgreicher sein.

Es ist wichtig, den Pygmalion-Effekt zu erkennen und ihn gezielt einzusetzen. Die Erwartungen, die Du an Dein Team stellst, können den Unterschied ausmachen – also setze sie hoch an. Eine positive Einstellung, Vertrauen und Respekt führen zu höherer Leistung, besserer Moral, besserer Kommunikation und letztendlich zu erfolgreicheren Projekten. Für mehr Informationen kontaktiere mich gerne.

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