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Geschrieben von: Normen Ulbrich | In: Blog | Am: 07.09.2025

So lernen Führungskräfte aktiv zuhören!

Menschen hören einander zu.
Aktiv zuhören kann gelernt werden

Aktiv zuhören kann gelernt werden

„Darüber hatten wir doch schon gesprochen!“ – kommt dir dieser Satz bekannt vor?

Oft denken wir, dass wir etwas klar gesagt oder vereinbart haben. Und dann passiert: nichts. Meist liegt es daran, dass wir zwar gesprochen, aber nicht wirklich zugehört haben – oder unser Gegenüber uns nicht.

Zuhören ist mehr als hören. Es ist die Basis für echte Verständigung und gelungene Zusammenarbeit. In diesem Artikel zeige ich dir, warum bewusstes Zuhören so wichtig ist, welche Stufen des Zuhörens es gibt, welche typischen Fehler du vermeiden solltest und wie du deine Fähigkeit Schritt für Schritt verbessern kannst.

Warum Zuhören so wichtig ist

Zuhören ist der Schlüssel für bessere Kommunikation. Aber warum lohnt es sich, wirklich aufmerksam zuzuhören? Hier sind fünf gute Gründe:

  • Mehr verstehen: Wenn du konzentriert zuhörst, nimmst du mehr Informationen auf. Du kannst besser reagieren und bist näher an den Bedürfnissen deines Gegenübers.
  • Nähe schaffen: Wer zuhört, erfährt mehr über die Gedanken und Gefühle anderer. Das baut Vertrauen und Verbundenheit auf.
  • Neues lernen: Durch echtes Zuhören entdeckst du neue Perspektiven und überraschende Einsichten.
  • Beziehungen stärken: Aufmerksamkeit zeigt Wertschätzung – und stärkt dadurch deine Beziehungen.
  • Bessere Entscheidungen treffen: Zuhören erweitert deine Faktenbasis. So handelst du weniger impulsiv und entscheidest reflektierter.

Psychologischer Hintergrund

Das Konzept des aktiven Zuhörens geht auf Carl Rogers zurück, einen der bekanntesten Psychologen des 20. Jahrhunderts. Er entwickelte es in der klientenzentrierten Gesprächstherapie – heute wird es in Coaching, Führung und Pädagogik genutzt.

Auch neurobiologisch ist Zuhören spannend: Unser Gehirn filtert ständig Informationen. Wir nehmen nur Bruchstücke bewusst wahr. Aktives Zuhören hilft, diese Filter zu erweitern und die Bedeutung hinter den Worten zu erfassen.

Tipps für besseres Zuhören

Hier sind fünf einfache Strategien, die du sofort umsetzen kannst:

  1. Sei präsent – leg das Handy weg, blende Ablenkungen aus und fokussiere dich auf dein Gegenüber.
  2. Stelle Fragen – wenn du etwas nicht verstehst oder vertiefen willst, frag nach. Das zeigt echtes Interesse.
  3. Spiegle das Gehörte – wiederhole in eigenen Worten, was du verstanden hast. So prüfst du dein Verständnis und bleibst im Gespräch.
  4. Zeige Interesse nonverbal – halte Blickkontakt, nicke, achte auf deine Körperhaltung.
  5. Unterbrich nicht – lass die andere Person ausreden, bevor du deine Gedanken teilst.

👉 Mini-Übung: Versuche heute in einem Gespräch, das Gesagte in eigenen Worten zu spiegeln. Achte darauf, wie dein Gegenüber reagiert.

Typische Zuhör-Fehler

Viele Menschen glauben, sie würden zuhören – tatsächlich machen sie unbewusst Fehler wie:

  • Schon während des Gesprächs die eigene Antwort vorbereiten.
  • Nur auf Fakten achten und Gefühle überhören.
  • Sofort mit schnellen Ratschlägen reagieren („Da musst du doch einfach…“).
  • Multitasking betreiben: E-Mails checken, Handy bedienen oder gedanklich woanders sein.

Diese Muster führen dazu, dass sich dein Gegenüber nicht ernst genommen oder gar übergangen fühlt.

Die 5 Stufen des Zuhörens

Die Kommunikationsliteratur unterscheidet verschiedene Stufen des Zuhörens (oft Stephen R. Covey zugeschrieben):

  1. Passives Zuhören – du hörst zwar zu, nimmst die Botschaft aber nicht wirklich auf.
  2. Selektives Zuhören – du filterst heraus, was dir wichtig erscheint, und blendest anderes aus.
  3. Aktives Zuhören – du hörst bewusst zu, gehst auf Inhalte ein und versuchst die Botschaft hinter den Worten zu verstehen.
  4. Empathisches Zuhören – du versetzt dich in dein Gegenüber hinein und nimmst auch Emotionen wahr.
  5. Reflektierendes Zuhören – du gibst das Gehörte in eigenen Worten wieder und ergänzt deine Interpretation.

Diese Stufen zeigen: Zuhören ist mehr als Worte aufnehmen – es ist ein aktiver Prozess, der echte Verbindung schafft.

Beispiele aus Alltag und Arbeit

  • Im Business-Alltag: In Meetings passiert es oft, dass Menschen schon mit der Antwort im Kopf zuhören, statt die Botschaft zu verstehen. Dadurch gehen wichtige Zwischentöne verloren.
  • Im privaten Kontext: Auch in Beziehungen entsteht Nähe vor allem durchs Zuhören – nicht durch schnelle Ratschläge oder Lösungen.

Zuhören in Führung und Teamarbeit

Gerade als Führungskraft ist Zuhören entscheidend:

  • Du erkennst schneller Spannungen.
  • Du förderst Vertrauen, weil sich Menschen gesehen und verstanden fühlen.
  • Du triffst Entscheidungen auf einer breiteren Informationsbasis.

Das gilt heute mehr denn je: In hybriden Teams mit viel digitaler Kommunikation ist bewusstes Zuhören eine der unterschätztesten Führungsqualitäten. Und auch im Konfliktmanagement zeigt sich: Viele Konflikte eskalieren nicht wegen Meinungsverschiedenheiten, sondern weil sich Menschen nicht gehört fühlen.

Aktives Zuhören kostet Zeit – aber es ist gut investierte Zeit.

Du lernst mehr, verstehst besser, stärkst Beziehungen und wirst in deiner Kommunikation klarer und wirksamer. Für mehr Informationen bitte hier klicken.

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