
Alles im Blick – oder nur im Stress?
Dein Kalender ist voll, die E-Mails stapeln sich, drei Kolleg:innen stehen mit Fragen vor Deinem Schreibtisch und eigentlich wolltest Du gerade strategisch denken. Kommt Dir das bekannt vor?
Genau dann ist Klarheit gefragt. Als Führungskraft den Überblick zu behalten, ist keine Nebensache – es ist die Basis für wirksame Führung. Wenn Du den Fokus verlierst, verläuft sich Deine Energie. Und mit ihr oft auch die Deines Teams.
In diesem Artikel bekommst Du konkrete Impulse, wie Du als Führungskraft Deinen Alltag so strukturieren kannst, dass Du wieder mehr Zeit für das bekommst, was Führung wirklich ausmacht: Raum geben, Orientierung schaffen, Entscheidungen treffen.
Warum Du als Führungskraft den Überblick behalten musst
Wenn Du den Überblick verlierst, entstehen Missverständnisse, Projekte verzögern sich, wichtige Entscheidungen bleiben liegen. Noch schlimmer: Du gerät ins Reagieren statt ins Gestalten.
Überblick ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für:
- strategisches Denken
- klare Kommunikation
- gezielte Entwicklung Deines Teams
- sinnvolle Priorisierung
Effektive Zeitplanung
Zeitplanung ist kein Kalenderspiel, sondern Führungsaufgabe. Hier ein paar Prinzipien, die Dir helfen:
- Fokuszeiten blocken: Trag Dir Zeiten für ungestörtes Arbeiten ein und verteidige sie wie ein Meeting.
- Realistische Deadlines: Setze klare Fristen und plane auch Puffer für Unvorhergesehenes ein.
- Priorisieren mit System: Nutze z. B. die Eisenhower-Matrix, um Wichtiges von Dringendem zu unterscheiden.
- Delegieren & automatisieren: Alles, was jemand anderes genauso gut (oder gut genug) machen kann, gehört nicht mehr auf Deinen Tisch.
- Pausen einplanen: Produktivität braucht Erholung. Gerade und auch für Führungskräfte.
Delegieren & Vertrauen schaffen
Viele Führungskräfte tun sich schwer mit dem Delegieren. Warum?
- Kompetenz-Falle: Du warst fachlich top in Deinem Bereich – deshalb wurdest Du befördert. Jetzt sollst Du Aufgaben abgeben, die Du selbst besonders gut kannst. Das fällt schwer.
- Motivations-Falle: Du gibst etwas ab, das Dir Spaß macht und Dir Anerkennung gebracht hat. Das loszulassen tut weh.
- Vertrauens-Falle: Du musst Aufgaben an Menschen abgeben, die sie vielleicht nicht genauso machen wie Du. Und das ist okay.
Delegieren ist ein Muskel, den Du trainieren kannst. Je klarer Du Aufgaben formulierst und je mehr Vertrauen Du schenkst, desto mehr kannst Du loslassen. Und das ist gut so: Denn Führung braucht Freiraum für das Wesentliche.
Operativ oder führend? Warum das viele Führungskräfte ausbremst
Wer viel operativ eingebunden ist, hat wenig Zeit für echte Führungsarbeit. Das ist ein systematisches Problem in vielen Organisationen – und ein individuelles Dilemma.
Was kannst Du tun?
- Reflektiere Deine Rolle: Wie viel Zeit nutzt Du für Strategie, Gespräche, Entwicklung?
- Hol Dir Unterstützung: Mentoring, Coaching oder Sparring helfen beim Perspektivwechsel.
- Sprich es an: Deine Organisation kann strukturell dafür sorgen, dass Du weniger im Tagesgeschäft untergehst.
Kommunikation ist nicht gleich Kommunikation
Eine zugewandte Kommunikationskultur ist das Rückgrat guter Führung. Aber Kommunikation ist nicht gleich Kommunikation. Unterscheide bewusst zwischen:
- Fachgesprächen: “Wie läuft Projekt X?”
- Entwicklungsgesprächen: “Was brauchst Du, um zu wachsen?”
- Karrieregesprächen: “Wo willst Du hin – und wie unterstützen wir Dich?”
Strukturiere diese Gespräche gut, führe sie regelmäßig, und nimm Dir wirklich Zeit dafür.
Tools & Technologien clever nutzen
Moderne Tools helfen Dir, den Überblick zu behalten. Entscheidend ist: Nutze sie bewusst und pragmatisch.
- Aufgabenplanung: Wir arbeiten z. B. mit Todoist – simpel, effizient, gemeinsam nutzbar.
- Kommunikation: Nutze digitale Tools zur asynchronen Abstimmung.
- Projektmanagement: Wähle ein Tool, das zu Eurem Workflow passt – nicht das mit den meisten Funktionen.
Tools sind keine Zauberlösung. Aber sie können Dir helfen, klarer zu steuern.
Selbstmanagement geht vor Teammanagement
Wer andere führen will, muss sich selbst gut führen können. Dazu gehören auch Pausen, Reflexion, Priorisierung.
Typische Denkfallen:
- “Wenn ich es selbst mache, geht’s schneller.”
- “Ich will mein Team nicht überfordern.”
- “Ich kann das eh besser.”
Erkenne solche Muster und frage Dich: Ist das wirklich hilfreich – oder nur kurzfristig bequem?
Zeit für Führung ist kein Luxus
Gute Führung braucht Klarheit, Raum, Vertrauen und Struktur.
Wenn Du willst, dass Dein Team gut arbeitet, brauchst Du die Zeit und die Haltung, um es gut zu führen. Das beginnt bei Dir selbst – und darf auch eine Frage an Deine Organisation sein. Kontaktiere mich gerne wenn Du Dich zu diesem Thema austauschen möchtest oder Unterstützung suchst.

